Merkel empfiehlt Japan, die eigene Geschichte genau anzuschauen

BEIJING, 10. März (Xinhuanet) -- Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte am Montag bei ihrem Japan-Besuch, dass die Konfrontation mit der eigenen Geschichte eine Grundbedingung für ihr Land gewesen sei, um nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in der internationalen Gemeinschaft aufgenommen zu werden.

Diese Aussage machte sie bei einer Rede, welche die liberale Zeitung Asahi Shimbun in Tokyo organisiert hatte. Der Krieg sei der schwarze Fleck Deutschlands und ihr Land werde die Geschichte nie vergessen. Der 70. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkriegs sei sowohl für Deutschland wie auch für Japan von großer Bedeutung.

Der Kommentar ist vor dem Hintergrund zu verstehen, dass der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe seinerseits eine Rede zum 70. Jahrestag vorbereitet. Es gibt Spekulationen, dass Abe dabei die im Jahre 1995 ausgesprochene Entschuldigung Japans für die Gräueltaten teilweise zurücknehmen will.

Auf die Frage, wie Japan den Streit mit China und Südkorea über historische Themen lösen könnte, sagte die deutsche Staatschefin lediglich, dass Deutschland die eigene Geschichte und insbesondere den Holocaust genau angeschaut habe. Deswegen sei ihr Land heute von der internationalen Gemeinschaft akzeptiert. Japanische Medien erinnerten daran, dass Deutschland Abe bereits vor dem umstrittenen Besuch des Yasukuni-Schreins im Dezember 2013 gewarnt hatte.

Merkel begann am Montag ihren ersten Japanbesuch seit sieben Jahren. Im Verlaufe des Tages sind auch Gespräche mit Abe geplant.

(Quelle: german.china.org.cn)

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