China engagiert sich bei französischem Flughafen
BEIJING, 18. März (Xinhuanet) -- Die Provinzregierung von Shandong hat einer Akquisition der Firma Shandong Hi-speed Group Co Ltd zugestimmt, die einen Aktienanteil von 49,99 Prozent am viertgrößten Flughafen von Frankreich erwirbt. Dabei handelt es sich um eine Investition von 308 Millionen Euro. Die Kommission für Entwicklung und Reform von Shandong hat das spezifische Akquisitionsprogramm Anfang des Monats auf ihrer Homepage veröffentlicht. Ein Konsortium wird nach den Angaben der Lokalregierung die Anteile erwerben. Dabei handelt um die Shandong Hi-speed Group, ein staatseigenes Investmentunternehmen, das sich im Straßenbau-, Eisenbahn- und Schifffahrtsegment engagiert. Dazu kommt die Friedman Pacific Asset Management Ltd, eine Investmentfirma aus Hongkong.
Die französische Regierung und Behörde wird einen Anteil von 50,01 Prozent am Flughafen behalten. Das chinesische Konsortium wurde aus einem Feld von Bewerbern im letzten Quartal 2014 ausgewählt. „Das Konsortium hat die Ambition, den Flughafen zu entwickeln, basierend auf den dynamischen und attraktiven Regionen von Toulouse“, hieß es in einer offiziellen Erklärung Frankreichs im Dezember. Die Beschäftigungsquote und das Verkehrsaufkommen sollten sich nach der Akquisition erhöhen, hieß es weiter. Das Konsortium wurde aufgrund langfristiger Überlegungen des europäischen Flugzeugbauers Airbus SAS in Erwägung gezogen. Dieses ist ebenfalls in Toulouse ansässig, sagte die Erklärung. Die Frage ist, ob die Akquisition die Kapazität von Airbus limitieren könnte, die Produktion auszuweiten oder die Flughafenkosten in die Höhe zu treiben.
Gegenstimmen kamen auch von den Anwohnern in der Umgebung und der Gewerkschaft. Einem Bericht von ladepeche.fr zufolge gingen rund 750 Demonstranten am vergangenen Samstag auf die Straße, um gegen den Akquisitionsplan zu protestieren. Sie rechnen mit einem zunehmenden Verkehrsaufkommen, welches ein erhöhtes Risiko für ihre Gesundheit darstellen könnte, so die französische Webseite.
Airbus wiederum sagte, die Entscheidung für die neuen Anteilnehmer am Flughafen Toulouse würde die Verkehrsaktivitäten an dem Flughafen in keiner Weise beeinflussen. Im Jahr 2013 zählte der Flughafen 7,5 Millionen Passagiere, dazu gab es ein Luftfrachtaufkommen von 60.000 metrischen Tonnen, wie aus dem jährlichen Arbeitsbericht hervorgeht. Insgesamt beliefen sich die Einkünfte auf 317 Millionen Euro in diesem Jahr, mit einem Betriebsertrag von 117 Euro. Chinas starker Auswärts-Tourismus und die Schwäche des Euro ermutigen chinesische Firmen dazu, in die Transport-Infrastruktur von Europa zu investieren, sagten Experten.
Statistiken der französischen Tourismusbehörde zeigen, dass 1,7 Millionen Chinesen Frankreich im Jahr 2013 besucht haben. Im Jahr 2014 waren es dann schon 2 Millionen Touristen. „Die Shandong Hi-speed Group ist ein staatseigener Betrieb. Die Akquisition könnte es daher für chinesische Betreiber einfacher machen, Flugrouten von der Provinz Shandong nach Toulouse einzurichten. Viele chinesische Lokalregierungen haben ein Interesse an internationalen Flugrouten“, sagte Li Xiaojin, ein Professor an der Universität für zivile Luftfahrt von China in Tianjin. Als Hersteller und Betreiber von Hochgeschwindigkeitsstrecken könnte die Shandong Hi-speed Group auch nach mehr Möglichkeiten für die Entwicklung von Hochgeschwindigkeitsstrecken in Frankreich Ausschau halten, sagte Li.
(Quelle: german.china.org.cn)