China wird Russlands größter Gas-Konsument
BEIJING, 9. Mai (Xinhuanet) -- China und Russland haben ihre Partnerschaft am Freitag weiter ausgebaut. Im Beisein der beiden Präsidenten Xi Jinping und Wladimir Putin wurden im Kreml über 30 Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet.
Unter anderem einigten sich die beiden Nachbarländer auf Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung, den Austausch von Daten in der Luft- und Raumfahrt sowie zur Zusammenarbeit beim Bau eines Hochgeschwindigkeitsbahnnetzes.
Ebenfalls unterzeichnet wurde ein weiteres Gas-Abkommen. Im Mai 2014 hatten sich die beiden Länder nach jahrelangen Verhandlungen bereits auf einen Erdgas-Deal in Höhe von 400 Milliarden US-Dollar geeinigt. Der Deal sieht den Bau einer Gaspipeline vom Osten Sibiriens nach Nordchina vor. Im Abkommen, das am Freitag unterzeichnet wurde, geht es um die sogenannte West-Route. Nach Inbetriebnahme dieser zweiten Pipeline wird China der größte Konsument von russischem Erdgas sein.
In Anbetracht des gegenwärtigen wirtschaftlichen Abschwungs und der Rubelkrise sei Russland gezwungen, seine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Ausland auszudehnen, begründet Lin Boqiang von der Universität Xiamen den erneuten Gas-Vertrag. China sei das einzige Land, das über die notwendige Finanzkraft und den Markt verfüge, um langfristig ein zuverlässiger Abnehmer von russischem Gas zu sein.
Das Gespräch zwischen Xi und Putin im Kreml dauerte insgesamt zweieinhalb Stunden. In der gemeinsamen Erklärung, die im Anschluss veröffentlicht wurde, wird die Verknüpfung von Chinas Seidenstraßen-Initiative mit Russlands Transeurasien-Projekt als oberste Priorität der zukünftigen bilateralen Zusammenarbeit genannt. „Dies trägt dazu bei, die wirtschaftliche Integration Eurasiens zu fördern, den gemeinsamen Wirtschaftsraum auszubauen und die Entwicklung von China und Russland zu erleichtern“, erklärte Xi an der gemeinsamen Pressekonferenz.
Auch Putin sprach in den höchsten Tönen von der Entwicklung der chinesisch-russischen Beziehungen sowie der vielseitigen Zusammenarbeit und dem Austausch zwischen den beiden Nachbarn.
Chinesische Politexperten wie Sun Zhuangzhi von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften sind überzeugt, dass die Verknüpfung von Chinas Seidenstraßen-Initiative mit Russlands Transeurasien-Projekt den gegenseitigen Handel weiter fördern wird.
(Quelle: german.people.cn)