Kommentar: Modus zur Etablierung neuer Wege in der internationalen Zusammenarbeit

BEIJING, 31. Mai (Xinhuanet) -- China hat einen neuen Modus für die Kooperation zur Steuerung von Produktionskapazitäten zwischen China und Lateinamerika vorgestellt. Dieser soll nicht nur die Kooperation zwischen einzelnen Entwicklungsländern, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen Entwicklungs- und Schwellenländern einerseits und Industriestaaten andererseits fördern.

Den neuen Modus, der mit den Worten „Drei-mal-Drei“ abgekürzt wird, stellte der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang kürzlich bei auf seiner Reise durch Lateinamerika vor, auf der er insgesamt vier Staaten einen offiziellen Besuch abstattete.

Die Abkürzung „Drei-mal-Drei“ bezieht sich auf die gemeinsame Etablierung der drei Kooperationswege Logistik, Elektrizität und Informationsmanagement; auf das Zusammenwirken der drei Entitäten des Privatsektors, der Gesellschaft und der Regierung; sowie auf drei unterschiedliche Finanzierungswege, einschließlich Mittelbeschaffung, Darlehenskredite und Versicherungen.

Der vorgestellte Modus entspricht nicht nur den Anforderungen Lateinamerikas, sondern dient zudem als Inspiration für die Entwicklung neuer Kooperationskanäle auf hoher Ebene zwischen China und anderen Entwicklungsländern, insbesondere aufstrebenden Volkswirtschaften/Wirtschaftsmächten. Auf diesem Weg soll der Beginn einer gänzlich neuen Ära in der Kooperation zwischen Entwicklungsländern möglich sein.

Der Vorschlag ist ein neuer Meilenstein in der partnerschaftlichen Entwicklung zwischen China und Lateinamerika. Er baut auf der „Eins-plus-Drei-plus-Sechs“-Formel zur Förderung bilateraler Kooperationen auf, die der chinesische Staatspräsident Xi Jinping auf einem Staatsbesuch in der Region im Juli 2014 vorstellte. Diese Formel legt den Schwerpunkt auf Kooperationen in den Bereichen Handel, Investitionen und Finanzierung.

Die Region Lateinamerika stellt nicht nur einen wichtigen Grundpfeiler für Weltfrieden und Stabilität dar, sondern ist auch eine aufstrebende Kraft für globalen Wohlstand und wirtschaftliche Entwicklung. Lateinamerika besitzt außerdem starkes wirtschaftliches Entwicklungspotenzial.

Angesichts der weltweiten Konjunkturabschwächung wird die Förderung internationaler Kooperationen zur Steuerung von Produktionskapazitäten, ausgehend vom Aufbau der Infrastruktur, nationalen Volkswirtschaften sowie der Weltwirtschaft neue Wachstumsimpulse geben.

Darüber hinaus bietet der neue Modus neue Wege der Zusammenarbeit zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern, da zum Teil von China nach Lateinamerika transferierte/übergebene hochqualitative Produktionskapazitäten von Unternehmen aus Industriestaaten stammen.

Durch die vertiefte Zusammenarbeit zwischen China und Lateinamerika sind Industriestaaten indirekt ebenfalls Teil der bilateralen Kooperation zur Steuerung von Produktionskapazitäten. Daher verfolgt die chinesich-lateinamerikanische Kooperation, die auch dritten Parteien offen steht, nicht nur eine bilaterale Win-Win-Situation, sondern verfolgt letztendlich ein Szenario, von welchem sowohl Entwicklungs- als auch Industrieländer profitieren.

Der Vorschlag des neuen Modus steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der chinesischen Initiative, weltweit eine „Schicksalsgemeinschaft“ zu etablieren. Diese entspricht der Tendenz der weltweiten Entwicklung sowie der internationalen Zusammenarbeit.

Vor dem Hintergrund der weltweit anhaltenden Finanzkrise steht für China die Zusammenarbeit mit den aufstrebenden Volkswirtschaften, einschließlich den Staaten Lateinamerikas, im Vordergrund. Diesen Ländern mangelt es insbesondere an Geldmitteln sowie an einer stabilen Grundlage in den Bereichen Technologie, Infrastruktur und Industrialisierung.

China hat als weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft und größtes Entwicklungsland eine Reihe von internationalen Projekten hervorgebracht, zu denen auch die im Jahr 2013 vorgestellte „Seidenstraßen-Initiative“ zählt.

Die „Seidenstraßen-Initiative“ bezieht sich auf den „Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtel“ und die „Maritime Seidenstraße des 21. Jahrhunderts“ , die China im Jahr 2013 für eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Ländern Asiens, Europas und Afrikas vorgestellt hat.

Durch Kooperationen mit weiteren Parteien konnten zusätzliche Entwicklungsmodelle etabliert werden, drunter das Projekt der Asiatischen Infrastrukturinvestitionsbank und des Seidenstraßen-Fonds.

Bei der Ausarbeitung der jeweiligen Projekte bezieht China die spezifischen nationalen Bedingungen und Fragen der internationalen Zusammenarbeit mit ein. Die Entwicklungsstrategien sind äußerst vielschichtig und sollen dem gegenseitigen Nutzen der einzelnen Länder dienen. Zu ihnen gehört auch der „Drei-mal-Drei“-Modus, der auf Grundlage der Stärken Chinas die lateinamerikanischen Staaten fördert.

Praktische Schritte der chinesisch-lateinamerikanischen Zusammenarbeit wurden bereits unternommen. So schloss man Ende des Jahres 2014 Abkommen im Umfang von über 110 Milliarden US-Dollar für die Bereiche Erdgas, Piplines, Stromerzeugung, Autobahnkonstruktionen, Häfen, Wohnraum, Telekommunikation und Schienenverkehr ab. Während seines Staatsbesuchs in Brasilien kündigte Li Keqiang zudem die Einrichtung eines Spezialfonds zur Absicherung der chinesisch-lateinamerikanischen Produktionskapazitäten ein, der 30 Milliarden Dollar umfassen soll.

Aufbauend auf der Kooperation zur Steuerung chinesisch-lateinamerikanischer Produktionskapazitäten sollen demnach sowohl die Beziehungen zwischen China und den Entwicklungsländern, als auch zwischen den Entwicklungsländern und den Industrienationen erneuert werden.

Zweifelsfrei werden Wissen und Initiativen Chinas die Zusammenarbeit zu anderen Ländern stärken, internationale Entwicklungsmuster verbessern, strukturelle Unausgewogenheiten abschwächen und der Weltwirtschaft neuen Schwung geben.

 

Weitere Artikel