Chinesisches Beidou-System erhält zwei neue Satelliten

CHINA-SICHUAN-XICHANG-SATELLITE-LAUNCH (CN)

BEIJING, 27. Juli (Xinhuanet) -- China hat im Rahmen seines Beidou-Satellitennavigationssystems zwei neue Satelliten ins All gebracht.

Eine Rakete mit dem 18. und 19. Satelliten wurde in der Nacht zum Sonntag vom Xichang Satellitenstartzentrum in der südwestchinesischen Provinz Sichuan gestartet. Ziel ist es, einen neuen Typ der Navigationssignale und Intersatellitenverbindung zu testen sowie Navigationsdienstleistungen als Teil des Netzwerks anzubieten.

Der Start war der 206. Flug chinesischer Trägerraketen vom Typ „Langer Marsch".

Das Beidou-System konzentriert sich derzeit auf die Asien-Pazifik-Region. Allerdings wird erwartet, dass es bis 2020 die ganze Erde abdecken wird.

Dem Satellitenstartzentrum zufolge kennzeichnet der erfolgreiche Start einen weiteren soliden Schritt im Aufbau von Beidou zu einem Navigationssystem mit globalem Umfang.

Beidou – der chinesische Ausdruck für das Sternenbild „Großer Bär" – wurde 2012 in Betrieb genommen, gemeinsam mit dem amerikanischen GPS, dem russischen GLONASS und dem Galileo-System der EU.

Das Projekt begann im Jahr 1994. Allerdings wurde der erste Satellit erst im Jahr 2000 ins All geschickt. Bis 2012 ist ein regionales Netzwerk eingerichtet worden, mit einem System, das Navigations- und Kurznachrichtendienste in China und mehreren anderen asiatischen Ländern anbietet.

Planmäßig sollen bis 2020 insgesamt 35 Navigationssatelliten in Betrieb genommen werden.

Dem Zentrum zufolge zielen die neuen Satelliten darauf ab, einen neuen Typ der Navigationssignale und Intersatellitenverbindung zu testen und Navigationsdienstleistungen anzubieten.

Das Beidou-System wird derzeit für zivile Dienstleistungen wie Navigation und Nachrichtenübermittlung sowie bei Transport und Wettervorhersagen genutzt. Das System hat auch militärischen Nutzen.

Xie Jun, Chefingenieur des Projekts, sagte, die jüngsten Satelliten seien „Wegbereiter" für den weiteren Ausbau des Systems.

Es sei ein neues Signalformat für die „Zwillingssatelliten" eingesetzt worden. Dieses ermögliche den Datenaustausch zwischen den Satelliten innerhalb der gleichen Zeitspanne zu verdoppeln. Das bedeute schnellere, bessere Dienstleistungen, so Xie.

Mit den Intersatellitenverbindungen könnten die Beidou-Satelliten mit ihren Gegenstücken von GPS und GLONASS verbunden werden. Diese Austauschbarkeit erlaube Kunden, GPS-Daten für die Korrektur der Positionierung zu nutzen, um die Genauigkeit und Einfachheit von Diensten zu optimieren, so Xie Jun weiter.

Obwohl China verhältnismäßig spät damit begonnen habe, könne das Beidou-System bezüglich des Gesamtbetriebs inzwischen fast mit allen ausländischen Gegenspielern konkurrieren. Tatsächlich habe das System sogar einen kleinen Vorteil bei erweiterten regionalen Dienstleistungen, Positionsberichten und Kurznachrichtendiensten, erklärte Xie.

Dem Chefingenieur des Projekts zufolge wurden 98 Prozent der Teile der neuen Satelliten in China hergestellt.

Als das Beidou-Projekt begonnen habe, sei China bei der Produktion der benötigten Teile technisch nicht so erfahren gewesen. Sie hätten sie daher von anderen Staaten kaufen müssen. Die Wissenschaftler hätten die ausländischen Teile nach und nach jedoch durch inländische ersetzt, so Xie Jun.

(Quelle: german.cri.cn)

 

Weitere Artikel
010020071360000000000000011100001344512071