China legt Drei-Punkte-Vorschlag für Wiederaufbau in Afghanistan vor
BEIJING, 9.Oktober. (Xinhuanet) -- Am Mittwoch hat sich der ständige UN-Vertreter Chinas in Genf, Wu Hailong, auf einer hochrangigen Sitzung zur afghanischen Flüchtlingsproblematik geäußert. Im Rahmen der 66. Konferenz des UN-Flüchtlings-Exekutivkomitees betonte er, aufgrund der Konflikte und Unruhen über 30 Jahre hinweg sei Afghanistan zu einer der größten Flüchtlingsquellen der Welt geworden. Die Flüchtlingsfrage betreffe nicht nur den Wiederaufbau des Krisenlandes, sondern beeinflusse auch maßgeblich Frieden und Stabilität in der gesamten Region. Zur Lösung der Problematik habe China einen Drei-Punkte-Vorschlag ausgearbeitet: „Erstens soll die internationale Gemeinschaft ihre Einsätze zur Lösung der Flüchtlingsfrage in Afghanistan verstärken. Zweitens muss die internationale Gemeinschaft die Koordinierung in dieser Frage intensivieren und in diesem Zusammenhang die bestehenden internationalen Ressourcen vollständig zur Geltung bringen. Drittens soll die internationale Gemeinschaft nach Kräften Frieden, Stabilität und den Wiederaufbau in Afghanistan fördern. In diesem Sinne muss auch die Administrationsfähigkeit der afghanischen Regierung verstärkt werden. Nur unter diesen Voraussetzungen kann die Afghanistan-Frage in aller Gründlichkeit gelöst werden."
Wu Hailong fügte hinzu, die chinesische Regierung unterstütze unbeirrt den Friedens- und Wiederaufbauprozess in Afghanistan. Von 2002 bis in die Gegenwart habe China Hilfsgelder in der Höhe von 2,02 Milliarden Yuan RMB (zirka 320 Millionen US-Dollar) Afghanistan gewährt. In Afghanistan seien mehrere hocheffektive Sozialprojekte für die Bevölkerung etabliert worden. Für den Zeitraum zwischen 2016 bis 2017 seien weitere unentgeltliche Hilfsleistungen von einer Milliarde Yuan RMB (zirka 160 Millionen US-Dollar) vorgesehen. Darüber hinaus werde China kontinuierlich die bilaterale strategische kooperative Partnerschaft vorantreiben. Im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative wolle man Afghanistan in der Eigenentwicklung unterstützen, um das Land in den Prozess der regionalen Kooperation zu integrieren.
Nach der Sitzung wies Wu Hailong vor der Presse darauf hin:
„Der Angriff auf die medizinische Institution der Ärzte ohne Grenzen ist eine Tragödie, die wir scharf verurteilen. Zuständige Behörden müssen die Tatsachen aufdecken und der internationalen Gemeinschaft eine eindeutige Erklärung geben. Keine humanitäre Organisation darf zum Angriffsziel werden."
Wu betonte, China schenke der gegenwärtigen Flüchtlingskrise große Aufmerksamkeit und habe zur Lösung der Problematik bereits große Beiträge geleistet. Der UN-Vertreter erläuterte:
„Seit dem letzten Jahr hat China jährlich dem Hohen Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) 800.000 US-Dollar gespendet. Gleichzeitig gewährte China Flüchtlingsherkunftsländern zahlreiche humanitäre Hilfen. Ich bin der Ansicht, die gegenwärtige Flüchtlingskrise muss von Grund auf angegangen werden. Das bedeutet auch eine gezielte Lösung in der Frage der Unruhen in Westasien und Nordafrika. Nur mit Frieden, Entwicklung und Stabilität in diesen Ländern kann die Flüchtlingskrise in aller Gründlichkeit überwunden werden."
(Quelle: german.cri.cn)
- China legt Drei-Punkte-Vorschlag für Wiederaufbau in Afghanistan vor
- Afghanistan: US-General fordert Änderung von Truppenabzugsplan
- Afghanistan: Regierungstruppen wollen Kunduz zurückerobern
- China unterstützt den friedlichen Wiederaufbau in Afghanistan
- Mindestens 15 Tote bei Selbstmordanschlag in Afghanistan