Chinesisch-britische Beziehungen treten in ein „goldenes Zeitalter“ ein

LONDON, 15. Oktober (Xinhua) -- Als Antwort auf die Einladung der britischen Königin Elisabeth II. wird Staatspräsident Xi Jinping vom 19. bis 23. Oktober einen Staatsbesuch in Großbritannien abstatten. Dieser Besuch ist der erste eines chinesischen Staatsoberhaupts in Großbritannien seit 10 Jahren.

Im Anfangsjahr der zweiten Dekade der umfassenden strategischen Partnerschaftsbeziehungen zwischen China und Großbritannien wächst das Momentum der bilateralen Beziehungen weiter und bietet derzeit neue wichtige Entwicklungsmöglichkeiten. Die britische Regierung bemüht sich darum, die britisch-chinesischen Beziehungen ins “goldene Zeitalter” eintreten zu fördern.

Die Handelskooperation mit China fördern

In der ersten Hälfte des Jahres 2015 haben sich die chinesisch-britischen Handelsbeziehungen weiter gut entwickelt. Im letzten Jahr hat der bilaterale Handel 80 Milliarden US-Dollar durchbrochen, und sich damit um 15,3% erhöht. Großbritannien ist somit zu Chinas zweitgrößtem Handelspartner der Europäischen Union geworden.

Analysten weisen darauf hin, dass die Komplementarität zwischen der chinesischen und britischen Wirtschaft sehr hoch sei. Chinas Wirtschaft erfährt derzeit eine Transformation und Aufrüstung; Konsum wird nun zum neuen wirtschaftlichen Wachstumsfaktor. Großbritannien als eine Dienstleistungsnation hat einen Servicesektor, der mehr als 75% des gesamtwirtschaftlichen Outputs ausmacht. In den Bereichen Finanzen, Kreativindustrie, Energieeinsparung und Umweltschutz sowie High-End Fertigungsprozesse hat Großbritannien herausragende Vorteile. Großbritanniens Vorteil im Servicesektor steht in einer Linie mit dem Transformationstrend der chinesischen Wirtschaft. Insbesondere seine Finanzdienstleistungsindustrie kann in China voll zur Geltung kommen.

Im Bereich der Investitionen ist Großbritannien bereits zu Chinas größtem Investitionsziel in der EU geworden. Bis Ende April 2015 hat die Höhe der chinesischen Investitionen in Großbritannien 42 Milliarden US-Dollar erreicht. Über 500 chinesische Unternehmen sind in Großbritannien ansässig. Laut den Zahlen über britische Investitionen und Handel hat China im Finanzjahr 2014 bis 2015 112 Direktinvestitionen nach Großbritannien getätigt und hat somit 6000 Arbeitsplätze geschaffen.

Seit Beginn des Aufbaus eines ausländischen RMB-Markts in London im Jahre 2011 hat Großbritannien mehrere Bereiche zuerst geöffnet. Es hat unter anderem ein bilaterales Währungsswap-Abkommen unterzeichnet, den RMB-Erstbetrag für qualifizierte ausländische institutionelle Investoren bekommen, in RMB bewertete Finanzprodukte und RMB-Bonds ausgestellt, eine RMB-Verrechnungsbank ausgewählt und festgesetzt sowie die Etablierung einer Bank mit chinesischem Kapital genehmigt. 2014 ist das Gesamtvolumen an Transaktionen in London um 143% gestiegen, das tägliche durchschnittliche Handelsvolumen lag bei 61,5 Milliarden US-Dollar. Dieses Jahr wurde der erste Fonds des RMB-Marktes, der China Construction Bank Exchange Traded Fund (ETF), an der Londoner Börse notiert.

Der Professor der britischen Universität Warwick Breslin sagte, dass chinesische Unternehmen sich in breitem Maß am Infrastrukturaufbau von britischen Flughäfen, Wasserleitungen und der Airport City beteiligen. Die Regierung Cameron plant die Verbesserung der Transportinfrastruktur zwischen den größten Städten im Norden sowie die Verstärkung der Kommunikationsverbindungen zwischen den Städten. Daher gibt es einen großen Bedarf an chinesischen Unternehmen, die im Norden investieren.

Der britische Finanzminister Osborne sagte beim Gespräch über den Investitionsplan Chinas im Bezug auf das britische Kernkraftwerkprojet Hinkley Point im Südwesten: „Ich würde Sie gerne darum bitten, einmal nachzudenken. Welche Land im Westen wäre dazu bereit, sich an einer solchen Kooperation zu beteiligen?“

Derzeit gibt es viele britische Firmen, die darauf hoffen sich am chinesischen Entwicklungsplan „ein Gürtel, eine Straße“ zu beteiligen.

Kontinuierlich die politischen Beziehungen verbessern

Großbritannien hat 1950 bereits die Anerkennung der Volksrepublik Chinas verkündet und war somit das erste Land unter den Westmächten.

Obwohl die britische Diplomatie immer auf der besonderen anglo-amerikanischen Beziehung beruht hat, ist der Zwist zwischen beiden Ländern in den letzten Jahren für China immer deutlichen geworden. Großbritannien hat sich der Opposition der USA widersetzt und war das erste Land unter den westlichen Industrieländern, welches seine Bewerbung als eines der Gründungsmitglieder der Asiatischen Infrastrukturinvestitionsbank (AIIB) verkündet hat. Aus objektiver Sicht hat die Bewerbung um Aufnahme in die AIIB für viele westliche Länder eine Beispiels- und Führungsrolle gespielt.

In Zeiten der Globalisierung haben China und Großbritannien ein ähnliches Verständnis, was die Notwendigkeit einer Global Governance angeht. Großbritannien ist sich der Notwendigkeit der kontinuierlichen Entwicklung der globalen Diversifizierung bewusst und China ist ein wichtiger Bestandteil dieser Welt. Großbritannien ist ein ständiges Mitglied des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen sowie der Europäischen Union. Die chinesisch-britischen Beziehungen haben bereits den bilateralen Rahmen übertroffen und zunehmend mehr strategische Bedeutung und globalen Einfluss.

Osborne äußerte während seiner Chinareise letzten Monat, dass Großbritannien sei froh über die Stärkung des Kooperationskonsens der beiden Länder, die sich derzeit kontinuierlich vollziehe. Großbritannien hat die Absicht, die gegenseitigen Investitionen und wichtige Kooperationsprojekte weiter auszubauen.

Premierminister David Cameron drückte dies folgendermaßen aus: „Dieses Jahr ist das „goldene Jahr“ in der Entwicklung der britisch-chinesischen Beziehungen. Präsident Xi wird bei seinem Staatsbesuch in Großbritannien den Beginn des „goldenen Zeitalters“ der britisch-chinesischen Beziehungen einleiten.

Den kulturellen Austausch in großem Maße fördern

2015 ist das „Jahr des chinesisch-britischen Kulturaustauschs“. In der ersten Jahreshälfte wurde die britische Kultursaison erfolgreich in China abgehalten. Großbritannien hat dem chinesischen Volk in vollem Maße die Einzigartigkeit der Kreativbranche Großbritanniens aufgezeigt. In der zweiten Jahreshälfte sind dann die Aktivitäten der chinesischen Kultursaison mit dem Thema „innovatives China“ in London gelandet. China und Großbritannien haben beide in vielen Bereichen, darunter Kultur, Bildung, Wissenschaft und Technologie, Hygiene, Sport, Reisen, Jugend und Lokales neue ertragreiche Ergebnisse erreicht. Der britische Schriftsteller William Shakespeare, der Weltstar David Beckham, der Schauspieler Benedict Cumberbatch, die Romanreihe „Harry Potter“ und die TV-Serie „Downtown Abbey“ haben in China viele „Fans“. Die chinesische Bevölkerung ist sehr mit britischen Marken vertraut. Diese haben einen unschätzbaren Wert, um die Entfernung zwischen beiden Völkern noch zu verringern und den gegenseitigen guten Willen zu stärken.

In den letzten Jahren hat sich der gegenseitige Bildungsaustausch zwischen China und Großbritannien sehr schnell entwickelt. Großbritannien ist eines der ersten europäischen Länder, mit denen China eine Bildungskooperation- und einen Bildungsaustausch eingegangen ist. Beide Länder haben einen Rahmenvertrag über Bildungskooperation und gegenseitige Anerkennung von Hochschuldiploma unterzeichnet. Derzeit gibt es 150,000 chinesische Studenten, die in England studieren; in China studieren ungefähr 6000 britische Studenten.

Die von China in Großbritannien eröffnete Anzahl an Konfuzius-Instituten und Konfuzius-Klassen belegt in Europa den ersten Rang. Insgesamt mehr als 20 Konfuzius-Institute und beinahe 100 Konfuzius-Klassen. Dieses Jahr stehen Aktivitäten beim Unterrichtsaustausch besonders im Fokus. Positive Kritik vom britischen Bildungsministerium hat ein offener Unterricht erhalten, der von Mathematiklehrern aus Shanghai an einer britischen Grundschule mit lokalen Schülern und Mathematiklehrern gehalten wurde. In der Zukunft wird es noch mehr Mathematiklehrer aus Shanghai geben, die rausgehen und unterrichten. Hoffentlich werden die Methode der chinesischen Mathelehrer in Großbritannien einerseits und die hervorragende britische Wissenschaft- und Sportlehrmethoden in China andererseits Einzug erhalten.

 

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