Exklusivinterview: Besuch von Präsident Xi stärkt sino-britische Finanzverbindungen – Ein Gespräch mit Alan Yarrow, Lord Mayor von City of London

LONDON, 20. Oktober (Xinhua) -- „China ist weiterhin im Begriff, zu einer modernen und globalisierten Volkswirtschaft zu werden. Die bilateralen Beziehungen treten in ein neues goldenes Zeitalter von Wachstum und Wohlstand ein. Das Vereinigte Königreich ist stolz auf diese Entwicklung. Vor 2000 Jahren legten chinesische Händler tausende Meilen zurück und brachten Seide nach London; heute bringen sie nicht nur Stahl, sondern auch Finanz- und Humankapital und bewirken dadurch riesige Veränderungen für Europa und Asien.“ Zu Beginn des Großbritannien-Besuchs des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping veröffentlichte der Lord Mayor von City of London, Alan Yarrow, einen Leitartikel, in dem er einen Ausblick auf die Zukunftsperspektiven der sino-britischen Wirtschafts- und Finanz-Zusammenarbeit präsentierte.

Im Rahmen eines Xinhua-Interviews vom 20. Oktober kündigte Yarrow an, in der City of London, dem historischen und wirtschaftlichen Kernbezirk der britischen Hauptstadt, ein Abend-Bankett für Präsident Xi auszurichten. Er freue sich darauf, gemeinsam mit Präsident Xi der Frage nachzugehen, wie die bilateralen Beziehungen im Bereich der Finanzpolitik noch einen weiteren Schritt intensiviert werden könnten.

Yarrow sagte: „Ich freue mich außerordentlich darauf, Präsident Xi Jinping zu treffen. Der aktuelle Besuch Xi Jinpings ist von sehr großer Wichtigkeit für den Ausbau der bereits bestehenden bilateralen Beziehungen.“ Er sagte außerdem voraus, dass China und Großbritannien im Rahmen des aktuellen Besuchs mehrere Fortschritte im Bereich der Wirtschafts- und Finanzkooperation erzielen würden.

Zuvor hatte Zhang Ji, Assistent des chinesischen Handelsministers, im Zusammenhang mit der Vorstellung von Fakten bezüglich des Staatsbesuchs von Präsident Xi im Vereinigten Königreich erklärt, der Besuch würde zu substanziellen Ergebnissen im Bereich des Handels führen. Auch werde es intergouvernementale Abkommen sowie Kooperationsprojekte zwischen Finanzinstitutionen sowie Unternehmen geben, so dass zahlreiche Felder umgefasst würden.

„Ich denke, der aktuelle Besuch von Präsident Xi ist ein offizielles Zeugnis für die bilateralen Beziehungen und entsprechende Kooperationsabkommen und genau hierin liegt der Hauptaspekt des Besuchs. Wir sind im Begriff in ein „goldenes Zeitalter“ (der sino-britischen Beziehungen) einzutreten. Um ein solches bilaterales Verhältnis zu erreichen, müssen alle Faktoren exakt passen und gerade beim gegenwärtigen Staatsbesuch stimmt jedes Detail bis zur Perfektion“, so Yarrow weiter.

Er bekräftigte noch einmal sein Vertrauen in die Entwicklungsperspektive der chinesischen Wirtschaft, denn er sei der Ansicht, dass sich China über die vergangenen 15 Jahre fest in das internationale Wirtschafts- und Finanzsystem integriert habe. Yarrow sagte: „44% des globalen Devisen-Transaktionsvolumens werden in Großbritannien umgesetzt, einem der größten Kapitalmärkte der Welt. Wir müssen eng mit den neuen, aufstrebenden Wirtschaftsnationen zusammenarbeiten und China ist derzeit die größte aufstrebende Volkswirtschaft.“

Die City of London bündele globales Kapital, Unterstützung im Bereich von Software und Hardware für die Finanzindustrie, sowie Fachpersonal, Erfahrung und Expertise an nur einem Standort. Daher sei er der Meinung, dass sie einen großen Anteil an der Förderung der Renminbi-Internationalisierung und an der Vertiefung der bilateralen Finanzkooperation haben werde.

Yarrow sagte weiter: „Sobald ein Staat den Prozess der Internationalisierung seiner Währung einleitet, ist es äußerst entscheidend, dass dieser auf eine voraussehbare Art und Weise umgesetzt wird. Ich bin der Meinung, dass China genau dies tut. China schlägt sich in der Umsetzung der Renminbi-Internationalisierung außerordentlich gut.“

Doch erwähnte er auch, dass die Entwicklung des Renminbi zu einer globalen Reservewährung noch einen langen und kontinuierlichen Prozess durchlaufen müsse. Für Schritte wie die Aufnahme in den Währungskorb der Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds benötige China Unterstützung von außen. Die City of London sei hierzu bereit und leiste auch bereits derartige Unterstützung.

Noch vor einem Monat hatte Yarrow eine Handelsdelegation nach China geleitet, um zu gewährleisten, dass London und Großbritannien sich weiter zu globalen Partnern Chinas in den Feldern Finanzwesen und Professional Services (wissensintensive Dienstleistungen wie z.B. Wirtschaftsprüfung oder Investmentbanking) entwickeln. Zuvor hatte er ausgedrückt: „Wir geben uns nicht mit den bereits erreichten Erfolgen zufrieden, sondern wollen noch mehr Kooperation anregen und Investitionen chinesischer Unternehmen im Vereinigten Königreich in allen Feldern fördern.“

Nach einigen Jahren der Entwicklung ist London zu einem der dynamischsten und wichtigsten Renminbi-Transaktionszentren und Offshore-Renminbi-Märkten der Welt geworden. Die City of London ist außerdem zum Schauplatz wichtiger Neuerungen in mehreren zentralen Bereichen geworden. Zum Beispiel unterzeichneten die chinesische und britische Zentralbank ein bilaterales Währungs-Swap-Abkommen, die britische Regierung gab Renminbi-Staatsanleihen aus und bestimmte die erste Bank für Renminbi-Clearing außerhalb Asiens.

Statistiken zeigen, dass im Jahr 2014 das Volumen des in London abgewickelten Renminbi-Devisenhandels im Vergleich zum Vorjahr um 143 % anstieg. Das Renminbi-Anlagevolumen erreichte 20 Milliarden Yuan und damit eine Steigerung zum Vorjahr um 37 %.

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