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Across China: Neuerfindung des chinesischen Schnaps Baijiu für ausländische Geschmäcker

German.xinhuanet.com | 10-08-2016 15:53:20 | Xinhuanet

BEIJING, 9. August (Xinhuanet) -- Sie finden Chinas traditionelles, feuriges Lieblingsgetränk Baijiu zu stark? Versuchen Sie es mal mit Kaffee, Bier oder sogar Schokolade zu mixen.

Bei einer Verkostung in der Bar Pop-Up Beijing, einem Laden für Wohnungseinrichtungen im städtischen Bezirk Sanlitun am Samstag, änderte Hannah aus den Vereinigten Staaten ihre Meinung über den hochprozentigen, würzigen Schnaps nachdem sie einen Schluck mit Kaffee gemixten Baijiu getrunken hatte.

Hannah probierte Baijiu in ihrem ersten Monat in China und es war nicht überraschend, dass sie es nicht mochte. „Es verbrannte mir den Hals, als ich es herunter schluckte“, sagte sie.

Der Mix bot ihr jedoch ein neues Erlebnis, sagte Hannah und bestellte einen Moutai Iced Mocha – Baijiu gemixt mit Kaffee aus der Provinz Yunnan in Chinas Südwesten. „Der Mix mildert den bitteren Geschmack etwas ab und er schmeckt weniger stark“, sagte sie.

Das neue Getränk war ein guter Einstieg für den Anfänger Neil aus England, der Baijiu niemals zuvor getrunken hatte. „Normalerweise trinke ich Whisky oder Wodka, aber jetzt bin ich sehr neugierig auf Baijiu. Ich werde es mal versuchen“, sagte er und fügte hinzu, dass Baijiu in England ungehört bleiben wird.

Die Verkostung war Teil einer Kampagne an der mehr als 40 Bars und Restaurants in 24 Städten weltweit teilnahmen. Vom 1. bis 9. August präsentieren sie alles, von Baijiu inspirierten Cocktails, Schnäpsen und Aufgüssen bis hin zu Schokolade, Pizza und Bier, um den „Welt-Baijiu-Tag“ am Dienstag zu feiern.

Der Tag wurde letztes Jahr durch den in Beijing ansässigen, kanadischen Wein-Blogger Jim Boyce eingeführt, um die Bekanntheit von Baijiu außerhalb Chinas zu erhöhen.

Daten zeigen, dass der Anteil des chinesischen Baijius am weltweiten Gesamtverbrauch von Schnaps im Jahr 2014 bei 37,5 Prozent lag, aber sein Anteil am ausländischen Markt weniger als 0,8 Prozent betrug.

Boyce ist mit der diesjährigen Kampagne, bei der jeder Veranstaltungsort sich eigene, kreative Ideen einfallen ließ und ihn über die Internetseite des Welt-Baijiu-Tags kontaktierte, zufrieden. „Dieses Jahr ist alles eine Nummer größer und wir haben mehr Ideen für Innovationen des Baijiu“, sagte er.

Sam Conthwaite, ein Mitgründer des in Beijing ansässigen „GoodWorks Kaffee- und Teeladen“ und Barkeeper bei der Veranstaltung am Samstag, erfand den Moutai Iced Mocha und den Hainan Island Iced Tea, der eine Mischung aus Baijiu und Tee aus Yunnan ist.

„Baijiu verändert sich je nachdem womit man ihn mixt und jede Mischung bringt andere Nuancen hervor. Daher sind wir so aufgeregt und wollen sehen wie sie zusammen wirken und womit man sie kombinieren kann“, sagte Cornthwaite.

Die Kombination sei aber nicht immer erfolgreich, sagte er. „Wir haben 20 oder 30 Kombinationen ausprobiert und nur zwei davon waren erfolgreich.“

In China gibt es die lange Tradition den einzigartigen, klaren Schnaps in kleinen Gläsern am Tisch zu servieren, wo er oft auf einmal ausgetrunken wird, was allgemein als „Ganbei“ bekannt ist. Baijiu, der so klar wie Wodka ist, hat einen ganz eigenen Geschmack. Moutai und Wuliangye, die beide in der Provinz Guizhou in Südwestchina produziert werden, sind die bekanntesten Marken, die chinesische Regierungschefs zum Anstoßen mit distinguierten Gästen bei Staatsbanketts nutzen.

Teile des diesjährigen Themas gehen über „Ganbei“ hinaus, was viele Menschen ausschaltet.

„Wie viele andere auch, saß ich in diesen rücksichtslosen Ganbei-Veranstaltungen, nach denen ich mich oft fragte, ob ich jemals wieder Baijiu trinken konnte“, sagte Boyce.

„Alle sind nur an Ganbei und Ganbei gewöhnt. Daran ist nichts falsch, aber dabei kann man den Baijiu nicht richtig schmecken, weil man keine Zeit dazu hat. Alles was bleibt ist das Brennen und die Betrunkenheit“, sagte Glenn Schuitman, ein Gründungspartner des Pop-Up Beijing.

Schuitman besteht auf ein strenges „Ganbei-Verbot“ in seiner Bar und glaubt, dass Baijiu genossen werden muss. „Wir sollten es wie Whisky trinken: In kleinen Mengen und schlürfend“, sagte er.

Der sehr an der Baijiu-Kultur interessierte Boyce sagte, dass er auf einige Skepsis gestoßen sei. Zum Beispiel stellten einige Baijiu-Produzenten seine Absichten infrage und wollten wissen, ob die Teilnahme am „Welt-Baijiu-Tag“ sie alles kosten würde.

„Ich sagte, dass ich nur versuchen wollte Baijiu zu bewerben und es nur zum Spaß machen würde“, sagte Boyce.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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