Studie: Gene haben starken Einfluss, wie Menschen Online-Medien nutzen

WASHINGTON, 23. Januar (Xinhuanet) -- Gene hätten möglicherweise einen starken Einfluss darauf, wie Menschen Online-Medien wie Facebook, Chat-Räume und Online-Spiele nutzen, teilte eine neue Studie am Montag mit.

Eine Studie, die in der US-Zeitschrift PLOS ONE veröffentlicht wurde, betrachtete die Nutzung von Online-Medien bei mehr als 8.500 16-jährigen Zwillingen.

Indem man identische Zwillinge miteinander verglich, die alle ihre Gene teilen, und nicht-identische Zwillinge, die die Hälfte teilen, waren die Forscher in der Lage, den relativen Beitrag von Genen und der Umwelt auf individuelle Unterschiede bei der Nutzung von Online-Medien abzuschätzen.

Die Ergebnisse zeigten, dass Gene 37 Prozent der Unterschiede zwischen den Menschen bei der Nutzung ihrer Zeit für Online-Vergnügen erklären, 34 Prozent für Online-Bildungsmedien, 39 Prozent für Online-Spiele und 24 Prozent für soziale Netzwerke.

Einzigartige Umwelteinflüsse, wie zum Beispiel ein Geschwisterteil, das ein Mobiltelefon besitzt, während das andere keines besitzt, oder Eltern, die die Nutzung von sozialen Netzwerken bei einem Geschwisterteil stärker beobachten als bei einem anderen, machten fast zwei Drittel der Unterschiede aus.

Gemeinsam forderten diese Ergebnisse die Überzeugung heraus, dass Menschen den Medien passiv ausgesetzt sind.

„Unsere Ergebnisse widersprechen den populären Medieneffekttheorien, die die Medien typischerweise als eine externe Einheit betrachten, welche eine gewisse Wirkung – entweder gut oder schlecht auf „hilflose“ Konsumenten haben“, sagte der erste Autor Ziada Ayorech vom Britain's King's College London in einer Erklärung.

„Die Feststellung, dass Unterschiede in der DNA einen wesentlichen Einfluss darauf haben, wie Einzelpersonen mit den Medien interagieren, setzt die Verbraucher auf den Fahrersitz, indem sie ihre Medien-Einwirkungen nach eigenen Bedürfnissen wählen und modifizieren.“

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)