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Economic Watch: Konsens über globale Wirtschaftsordnungspolitik größer als Differenzen

German.xinhuanet.com | 21-03-2017 16:07:52 | Xinhuanet

GERMANY-BADEN-BADEN-G20-MEETINGBADEN-BADEN (DEUTSCHLAND), 17. März 2017 (Xinhuanet) -- Die Teilnehmer nehmen am Treffen der G20-Finanzminister und Notenbankgouverneure in Baden-Baden, Deutschland teil, 17. März 2017. (Quelle: Xinhua/Luo Huanhuan )

Von Shen Zhonghao, Zhang Yuan

BADEN-BADEN, Deutschland, 19. März (Xinhuanet) -- Die Finanzminister und Präsidenten der Zentralbanken der Gruppe der Zwanzig (G20) beendeten ihr erstes Treffen 2017 am 18. März im deutschen Baden-Baden. Beim Treffen bestätigten alle Parteien nochmals eine Reihe von wichtigen politischen Versprechen seit dem G20-Gipfel in Hangzhou im letzten Jahr und erzielten Fortschritte bei wichtigen Diskussionsthemen, wie einer Reihe von Prinzipien zur Erhöhung der wirtschaftlichen Belastbarkeit und der Stärkung der Investitionen in Afrika.

Hinsichtlich der Lage der Weltwirtschaft, deren Wachstum nicht opmistisch ist und der Abwärtsdruck nach wie vor existiert, haben die beteiligten Parteien bezüglich der Förderung der globalen Wirtschaftsordnungspolitik mehr Konsens erzielt als die Differenzen, die bei einzelnen Diskussionsthemen noch bestehen.

Die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Lagarde, wies darauf hin, dass es Hinweise gebe, die zeigten, dass die Weltwirtschaft bereits den Wendepunkt erreicht habe, es aber auch weiterhin Unsicherheiten gebe. Sie rief zur Stärkung der internationalen Kooperation und zur Umsetzung von starken Geldpolitiken, Finanzpolitiken und Strukturreformen auf, um eine nachhaltige Wachstumsdynamik sicherzustellen.

Um ein starkes, nachhaltiges, ausgeglichenes und inklusives Wachstumsziel zu verwirklichen, betonten die Finanzminister und Präsidenten der Zentralbanken der G20, dass man nicht ausschließlich auf Geldpolitik angewiesen sein könne, sondern auch flexible, wachstumsfreundliche Finanzpolitiken ergreifen solle, insbesondere die Ausweitung qualitativ hochwertiger Investitionen. Gleichzeitig solle garantiert werden, dass das Verhältnis zwischen Schulden und Bruttoinlandsprodukt (BIP) nachhaltig sei und die politischen Alternativen in Übereinstimmung mit der „Agenda zur Vertiefung der Strukturreform der G20“ weiter erforscht würden.

Bezüglich der Währungskurse bekräftigten die Finanzminister und Präsidenten der Zentralbanken der G20, dass sie eng über die Devisenmärkten kommunizieren, wettbewerbsbedingte Abwertungen vermeiden, und die Währungskurse mit Aufmerksamkeit beobachten, was nicht auf Wettbewerb abzielt.

Als Vorsitzland der G20 macht Deutschland die Stärkung des Widerstandes gegen zukünftige Risiken und die Stärkung der wirtschaftlichen Belastbarkeit zum prioritären Thema für das diesjährige Treffen der Finanzminister und Präsidenten der Zentralbanken der G20. Beim diesmaligen Treffen erreichten alle Seiten bezüglich einer Reihe von Prinzipien zur Stärkung der wirtschaftlichen Belastbarkeit einen Konsens. Diese Prinzipien können möglicherweise in den Aktionsplan des G20-Gipfels in Hamburg aufgenommen werden.

Das deutsche Finanzministerium verdeutlichte in den nach dem Treffen veröffentlichten Prinzipien der wirtschaftlichen Belastbarkeit der G20, dass sich „wirtschaftliche Belastbarkeit“ auf die Fähigkeit bezieht, unter den Risiken und dem Druck durch strukturelle Herausforderungen nachhaltiges Wachstum zu erreichen; sie bezieht sich auf die Fähigkeit, das Hervorrufen von Risiken, Ungleichgewicht und Schwachstellen bei der Konfrontation mit Einwirkungen zu vermeiden; und sie bezieht sich auf die Fähigkeit, schwerwiegende Einwirkungen zu lösen und zu bewältigen und schnellstmöglich ein anhaltenes Wachstum wiederherzustellen.

Die Prinzipien wirtschaftlicher Belastbarkeit der G20 beziehen sich auf den realen Sektor, die öffentliche Finanzwirtschaft, private Finanzen, Währungspolitik, Abteilungen für auswärtige Angelegenheiten und fünf weitere Aspekte.

Der deutsche Finanzminister Schäuble verdeutlichte auf einer Pressekonferenz, dass nach der Finanzkrise weiterhin Risiken für die Weltwirtschaft bestehen, und er war sogar der Ansicht, dass das Risiko gestiegen ist, weswegen alle Länder darauf vorbereitet sein müssen, mit Risiken umzugehen.

Er bekundete, dass die aufgelisteten Prinzipien der wirtschaftlichen Belastbarkeit Politikempfehlungen für die G20-Mitglieder beinhalten, wobei die Bedeutung offener Märkte, einschließlich der Förderung des offenen Handels und offener Investitionen, unterstrichen wurde.

Zusätzlich äußerte Schäuble seine Anerkennung für Chinas fortlaufende Anstrengungen zur Förderung der Liberalisierung von Handel und Investitionen.

Als Mitglied des „Dreigespanns“ der G20 übernahm China bei den Diskussionen des diesmaligen Treffens der Finanzminister und Präsidenten der Zentralbanken der G20 eine konstruktive Rolle.

Bei einem schriftlichen Interview mit chinesischen Medien bekundete der chinesische Finanzminister Xiao Jie, dass die G20, vor dem Hintergrund einer neuen Situation und neuer Herausforderungen in der Weltwirtschaft, als Hauptplattform für internationale Wirtschaftskooperation eine größere Rolle spielen und die Kooperation aller Seiten um einen weiteren Schritt fördern sollte.

Xiao Jie wies darauf hin, dass die G20-Mitglieder die Ergebnisse des G20-Gipfels in Hangzhou im Jahr 2016 umsetzen sollten, um das Erreichen positiver Fortschritte in Schwerpunktbereichen wie der Strukturreform, den Infrastrukturinvestitionen und der internationalen Steuerkooperation zu fördern, wodurch die Kontinuität und Wirksamkeit des G20-Mechanismus verbessert werde.

Er sagte, dass die G20-Mitglieder die Koordination der makroökonomischen Politik stärken, und eine verantwortliche makroökonomische Politik entwickeln und umsetzen sollten. Die bedeutenden, entwickelten Länder sollten die Transparenz der Politik erhöhen, die Kommunikation mit den Märkten stärken, negative Übertragungseffekte reduzieren, und gemeinsam das Weltwirtschaftswachstum fördern. Die G20-Mitglieder sollten darüber hinaus den globalen Handel und Investitionen fördern, den Protektionismus entschlossen ablehnen und die Wirksamkeit des multilateralen Systems wahren.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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