Spotlight: Chinas Entwicklung bringt Überseestudenten in Deutschland Selbstvertrauen und Möglichkeiten

Von Tian Ying

BERLIN, 18. Oktober (Xinhuanet) -- Als Wang Xiongshi, ein chinesischer Doktorand, nach zwei Jahren nach China zurückkehrte, empfand er die Veränderungen und Entwicklung so beeindruckend, dass er es riskierte zurückzufallen.

„Es hat mich überrascht, dass Sharing-Fahrräder und mobile Bezahlung bereits verfügbar sind“, sagte Wang, der Automobiltechnik an der Technischen Universität Berlin studierte.

Er sagte, dass ihn ein Besichtigungsbesuch in Startup-Parks und Inkubatoren in mehreren Städten, der vom Kommunistischen Jugendverband Chinas für chinesische Überseestudenten organisiert wurde, durch dessen förderliches Umfeld für Unternehmertum auch beeindruckt habe.

Wang ist nicht der Einzige in solch einem „Heimkehrschock“. Es ist ein Konsens unter chinesische Studenten in Deutschland, dass sich die Kluft zwischen China und entwickelten Ländern verringere. Chinas rasantes Aufholen hat ihnen Selbstvertrauen und vor allem mehr akademische und berufliche Möglichkeiten gebracht.

Chen Cheng, ein Doktorand für Ökologische Ökonomie der in Berlin ansässigen Humboldt-Universität, sagte: „Was Sie heutzutage hier finden können, existiert auch in Großstädten in China. Daher ist der Schock, den chinesische Überseestudenten erleiden und der von Unterschieden bei kulturellen und Freizeitaktivitäten oder dem Lebensstil resultiert, nicht länger so ausgeprägt wie vor zwei Jahren.“

Andererseits hatte Chen das Gefühl, dass die Veränderungen in Deutschland etwas zu langsam geschehen. „Man kann hier immer noch nicht bequem Pay-Pal benutzen und ich denke, dass Chinesen schneller auf neue Dinge reagieren“, sagte Chen.

„China hat sich jedes mal verändert, wenn ich nach Hause komme, aber hier verändert sich selten etwas während meines vierjährigen Aufenthaltes. China holt mit einer enormen Geschwindigkeit auf“, sagte der Student und fügte hinzu „Wir sind zuversichtlicher als jemals zuvor.“

Neben dem Selbstvertrauen haben die rasante Entwicklung und das wachsende internationale Ansehen den Überseestudenten in Deutschland greifbare Vorteile gebracht.

„Seit sich die Vereinigten Staaten vom Pariser Abkommen zurückgezogen haben und China ein führender Akteur im Kampf gegen den Klimawandel geworden ist, sind viele Länder bemüht, mit China zusammenzuarbeiten“, sagte Chen und erklärte, wie seine Forschung im Bereich Klima von solch einer Entwicklung profitiere.

Verstärkte Kooperation zwischen chinesischen und deutschen Forschern biete chinesischen Studenten größere Möglichkeiten. Chen zitierte ein Projekt, das von Chinas Natural Science Foundation und der Deutschen Forschungsgemeinschaft geleitet werde und für Wissenschaftler beider Länder offen sei, als ein Beispiel.

Beim Projekt werde großer Wert auf Klima- und Umweltschutzforschung gelegt und chinesische Doktoranden und deutsche Postdoktoranden in Deutschland nutzen es als eine gute Möglichkeit, um ihre akademischen Ziele zu verfolgen, sagte Chen.

Außerdem gehen eine wachsende Zahl von chinesischen Unternehmen global und einige übernehmen ausländische Unternehmen. Der Erwerb der deutschen Roboterfirma Kuka durch den chinesischen Haushaltsgeräteriesen Midea Group brachte beispielsweise Arbeitsmöglichkeiten für chinesische Studenten in Deutschland, da sie für ihr lokales Know-how und ihre sprachlichen Fähigkeiten geschätzt werden.

Lu Xiaozheng, Leiterin einer chinesischen Studentenorganisation an der Technischen Universität Berlin, merkte einen markanten Zuwachs bei der Zahl der Jobbörsen an, die gemeinsam von ihrer Organisation und chinesischen Unternehmen, die sich in den letzten Jahren an bilateralen Handel und Geschäften beteiligten, organisiert wurden.

Außerdem sei es wahrscheinlicher, dass deutsche Unternehmen und andere in Deutschland ansässige, ausländische Unternehmen chinesische Studenten einstellten, um ihre Geschäfte in China zu erweitern, sagte Lu.

Wirtschaftswachstum bedeutet auch bessere Beschäftigungsmöglichkeiten daheim. Wang Xiongshi sagte, dass ihm viele Arbeitgeber zur Auswahl stünden, wenn er nach Hause zurückkehre, da viele chinesische Unternehmen sehr große Erfolge mit Fahrzeugen mit neuen Energiequellen hätten.

Chen sagte, dass „es jetzt für Überseestudenten nie einen bessern Zeitpunkt gegeben hat, um in das Heimatland zurückzukehren“, und erklärte, dass das Land verschiedene Programme anbiete, wie das „1000-Talente-Programm“, um Forscher in Übersee in die Heimat zurück zu locken.

Außerdem drängen sich verschiedene Regionen um Talente. „So lange Sie wirklich kompetent sind, wird es für Sie eine Bühne geben, um in China zu glänzen“, sagte Chen.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)