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Interview: China und ASEAN haben Fähigkeit Frieden und Stabilität im Südchinesischen Meer zu bewahren

German.xinhuanet.com | 15-11-2017 10:43:43 | 新华网

Von Yuan Mengchen, Dong Chengwen

MANILA, 14. November (Xinhuanet) -- China und der Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) verkündeten hier am Montag den Beginn von Konsultationen zum Text des Verhaltenskodexes (COC) für das Südchinesische Meer.

Victor Corpuz, ein ehemaliger Chef des Militärnachrichtendienstes der Philippinen, erzählte Xinhua vor kurzem bei einem Interview, dass es zeige, dass China und ASEAN die Fähigkeit hätten, den Frieden und die Stabilität im Südchinesischen Meer zu bewahren.

Corpuz sagte, dass der COC eine erfreuliche Entwicklung und ein Weg für Dialoge sei.

„Das ist ein gutes Signal. Der COC wird Regelungen enthalten, die bei der Bewahrung des Friedens in dem Gebiet helfen können”, sagte er.

„Ich denke, dass beide Seiten sich bemühen müssen, um wirklich wahren Frieden in dem Gebiet zu erreichen und ich denke, dass dies der Hauptgrund ist, weswegen wir jetzt eine friedlichere Situation im Südchinesischen Meer haben”, sagte Corpuz.

Corpuz wiederholte, dass Länder außerhalb der Region sich nicht in die Gespräche einmischen sollten.

„Sie sollten es selbst lösen ohne ausländische Einmischung”, sagte Corpuz und fügte hinzu, dass Einmischung von außen den Prozess nur verzögern, wenn nicht sogar zu Fall bringen könne.

„Wir wollen nicht, dass andere Länder neben ASEAN und China sich in die Verhandlungen zum COC einmischen. Wenn sie sich einmischen, wird dies die Frage sicherlich komplexer gestalten”, sagte Corpuz.

Er beklagte sich, dass der Weg, der von der vorherigen philippinischen Administration genommen worden sei, die Beziehungen zwischen Beijing und Manila ausgefranst habe, was zur Konfrontation geführt habe.

„Die vorherige Administration wendete eine Sieger-Verlierer-Strategie an, die China und die Philippinen wirklich zu Auseinandersetzungen führen wird”, sagte Corpuz.

Er sagte, dass die Entscheidung des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte hinsichtlich der Nutzung einer nicht-konfrontativen Strategie bei der Handhabung der Beziehungen mit China eine „Win-Win”-Maßnahme sei.

Corpuz sagte, dass der beste Weg nach vorn eine Eins-zu-Eins-Verhandlung sei, um die Frage nicht zu verkomplizieren, da die Interessen einer Nation sich von den Interessen anderer Nationen unterscheiden könnten.

„Wir müssen wirklich Eins-zu-Eins-Verhandlungen nutzen, weil eine Mehrparteienverhandlung nur zu Verwirrung führen wird und wir uns niemals einigen können und niemals zu einem guten Abschluss kommen, weil die nationalen Interessen der individuellen Länder sich voneinander unterscheiden und individuelle Länder verschiedene Strategien annehmen”, sagte Corpuz.

Corpuz wies daraufhin, dass die Situation im Südchinesischen Meer stabiler geworden sei nachdem der philippinische Präsident Duterte China im Oktober letzten Jahres besucht habe.

„Ein Faktor ist der Wandel der Politik der philippinischen Regierung. Wir haben jetzt eine unabhängige Außenpolitik”, sagte Corpuz.

Während des Treffens der Verteidigungsminister der ASEAN und dessen Dialogpartnern im Oktober schlug die chinesische Seite die Durchführung gemeinsamer maritimer Übungen im Südchinesischen Meer vor.

Corpuz sagte, dass die Idee gut sei, weil sie die militärischen Beziehungen zwischen den ASEAN-Ländern und China verbessern werde.

Es werde ein Durchbruch sein, wenn die Idee verwirklicht worden sei, sagte er.

Corpuz sagte, dass Singapur, welches den Vorsitz der ASEAN im nächsten Jahr übernehmen werde, die Rolle einer Brücke übernehmen könne.

„Ich denke die Zukunft wird gut werden. Wenn wir alle mit einer Win-Win-Strategie verhandeln, dann, denke ich, können wir eine annehmbare Lösung für dieses Problem im Südchinesischen Meer finden”, sagte er.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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