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Interview: Langfristige Vision entscheidend für China-CELAC-Forum, sagt Experte

German.xinhuanet.com | 17-01-2018 10:31:56 | 新华网

SANTIAGO, 15. Januar (Xinhuanet) -- Eine langfristige Vision sollte die Teilnehmer auf dem bevorstehenden zweiten Ministertreffen im Rahmen des Forums von China und der Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten (CELAC) führen, so der ehemalige chilenische Botschafter in China, Fernando Reyes Matta.

Das China-CELAC-Forum werde die Gelegenheit bieten, die Zusammenarbeit nicht nur kurzfristig, sondern auch für die kommenden Jahre zu planen, sagte Reyes Matta vor kurzem in einem Interview mit Xinhua. Chile wird der Gastgeber des von 21. bis 22. Januar stattfindenden Treffens zwischen China und Lateinamerikas größtem Block sein.

„Ich denke wir haben eine gemeinsame Erwartung für das zweite Ministertreffen: Dinge besser tun, praktischer, mit besserer politischer Vision und vor allem mit dem Bewusstsein, dass wir sie nicht nur für zwei oder drei Jahre tun, sondern für eine längere Beziehung“, sagte Reyes Matta.

Chinas globale Perspektive und das Vertrauen, das es in seinen Partnern inspiriert, rechtfertigen einen langfristigen Ansatz, sagte er.

„China lädt uns dazu ein, einen längerfristigen Ausblick zu haben“, sagte der erfahrene Diplomat.

Der ehemalige Botschafter, der auch einer der prominentesten China-Experten in Chile ist, betonte die Bedeutung des bevorstehenden Treffens für die Zukunft Lateinamerikas.

„Ich würde sagen, dass die Existenz des Forums unerlässlich ist, insbesondere angesichts der Rolle, die China heute in der Welt, in Lateinamerika, bei der globalen Neuordnung spielt“, sagte er.

Er glaubt, dass Lateinamerika seine Präsenz auf dem chinesischen Markt ausbauen muss, einschließlich der Stärkung der regionalen Integration.

Die Region „muss lernen, mit Kontinentalländern wie China, mit großen Ländern, die entscheidend sind, mit einer Stimme zu sprechen. Die Region kann nicht nur bilateral mit China sprechen. Sie muss auch herausfinden, was ihre gemeinsame Agenda ist“, sagte Reyes Matta.

„Es ist noch unklar, wie Lateinamerika lernen wird, als Ganzes mit China zu sprechen“, sagte er.

Die letzten drei Jahre seit Januar 2015, als das erste Ministertreffen im Rahmen des China-CELAC-Forums in Beijing stattfand, haben positive Entwicklungen im Bereich des biregionalen Handels und in anderen Bereichen gezeigt, sagte er.

In der Zwischenzeit habe Chinas Interesse an der Region die lateinamerikanische Integration gestärkt, fügte er hinzu.

„China hat eine wichtige Rolle dabei gespielt, die lateinamerikanische Integration ein wenig voranzutreiben, obwohl es klar ist, dass die lateinamerikanischen Länder unterschiedliche gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Projekte haben“, sagte der Experte.

„Es gab einige Dinge, die vor drei Jahren sehr enthusiastisch eingeführt wurden, die angesichts der Realität der Beziehungen in der Region, der mangelnden Integration in Lateinamerika, schwer umsetzbar oder auf konstante oder positive Weise durchführbar sind“, fügte er hinzu.

Reyes Matta ist der Ansicht, dass die Erderwärmung und die Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen derzeit einen Nährboden für die Zusammenarbeit zwischen China und Lateinamerika bieten.

Dies würde es ermöglichen, „eine Agenda mit konkreten Maßnahmen zu finden ... aus dem China-CELAC-Treffen“, sagte er und nahm eine Zusammenarbeit in Bereichen wie Infrastruktur, Agrarindustrie und Energie an.

„Ich glaube, ein (aus dem Treffen) resultierender Aktionsplan wird viele weitere Dinge beinhalten, die auf multilaterale Weise durchgeführt werden können, während andere genau bilateral sein werden“, sagte Reyes Matta.

Ein multilaterales Projekt, dass allen Parteien zugutekommen und die lateinamerikanischen Beziehungen mit China verbessern werde, sei die „Gürtel und Straße“-Initiative, die China vorgeschlagen hat, um globale Entwicklung zu fördern, sagte er.

„Wenn man vier Routen verbindet: See-, Land-, Luft- und digitale Routen, würde man entdecken, dass es viele Möglichkeiten für eine Interaktion zwischen Lateinamerika und China gibt“, sagte er.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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