365 Träume aus China: Im Freien Fall

(Xu Kai männlich): Bei der ersten „Wingsuit-Weltmeisterschaft“ war ich als Freiwilliger dabei, um zu helfen. Am meisten berührten mich die Kommentare der Internetnutzer am Ende des Wettbewerbs. Es gab keinen einzigen chinesischen Teilnehmer. Einige meinten, dass unsere Fallschirmspringer nicht mutig genug seien. Wir sind in diesem Bereich noch ein unbeschriebenes Blatt.

Als Amateur hatte ich bisher die meisten Sprünge absolviert. Daher war ich der Geeignetste, um es zu lernen. Andere betitelten chinesische Fallschirmspringer als Feiglinge, die den Tod fürchteten. Ich fühlte mich angesprochen und machte es deshalb zu meiner persönlichen Mission.

Ich hatte anfangs starken Gegenwind. Der Trainer der Nationalmannschaft wollte absolut nicht, dass ich Wingsuit-Fliegen lerne. Er sagte mir klar und deutlich, dass es lebensgefährlich sei. Also schrieb ich vorher so etwas wie mein Testament.

Falls etwas Unvorhersehbares passiert, habe ich das gemacht, was ich am meisten mag. Das ist es wert. Es ist eine wunderbare Sache. Als ein Mann, der in den siebzigern geboren wurde, würde ich mich dafür selbst bewundern und zum Held werden.

Von der höchsten Brücke der Welt startete ich meinen ersten Flug aus geringer Höhe. Ich war weder nervös noch aufgeregt, es fühlte sich wie ein Traum an. Bevor ich sprang, hatte ich mich noch nicht optimal angepasst. Bei der Landung fühlte ich plötzlich eine unkontrollierbare Freude. Ich konnte nicht anders als laut zu schreien. Das war die Freude nach dem ersten freien Flug.

Als ich einmal in den USA von einer Brücke sprang, hatte es am Tag vorher stark geschneit. Die Brücke war 140 Meter hoch und als ich den Griff öffnen wollte, war er kaputt. Der Griff ließ sich nicht bewegen. Von der Brücke zum Boden fällt man in 5 Sekunden. Als ich den Schirm öffnete, waren bereits 4 Sekunden vergangen. Es waren nur noch 50 Meter. Hätte er sich nicht geöffnet, wäre ich tot gewesen. Man muss lernen mit Gefahr umzugehen, um sie komplett zu überwinden.

Letztes Jahr war ich die ganze Zeit mit dem Aufbau eines chinesischen Fallschirmteams beschäftigt. Jetzt bin ich mit der Vorbereitung der asiatischen Station für den Wingsuit-Weltcup beschäftigt. Ich möchte dieses Event bei den Amateurspringern in unserem Land bekannt machen.

Wenn du am Rand einer 1000 Meter hohen, schroffen Klippe stehst, wirst du extrem aufgeregt. So ein Platz ist perfekt für meinen Flug.

 

Xinhuanet Deutsch

365 Träume aus China: Im Freien Fall

GERMAN.XINHUA.COM 2018-02-08 16:45:49

(Xu Kai männlich): Bei der ersten „Wingsuit-Weltmeisterschaft“ war ich als Freiwilliger dabei, um zu helfen. Am meisten berührten mich die Kommentare der Internetnutzer am Ende des Wettbewerbs. Es gab keinen einzigen chinesischen Teilnehmer. Einige meinten, dass unsere Fallschirmspringer nicht mutig genug seien. Wir sind in diesem Bereich noch ein unbeschriebenes Blatt.

Als Amateur hatte ich bisher die meisten Sprünge absolviert. Daher war ich der Geeignetste, um es zu lernen. Andere betitelten chinesische Fallschirmspringer als Feiglinge, die den Tod fürchteten. Ich fühlte mich angesprochen und machte es deshalb zu meiner persönlichen Mission.

Ich hatte anfangs starken Gegenwind. Der Trainer der Nationalmannschaft wollte absolut nicht, dass ich Wingsuit-Fliegen lerne. Er sagte mir klar und deutlich, dass es lebensgefährlich sei. Also schrieb ich vorher so etwas wie mein Testament.

Falls etwas Unvorhersehbares passiert, habe ich das gemacht, was ich am meisten mag. Das ist es wert. Es ist eine wunderbare Sache. Als ein Mann, der in den siebzigern geboren wurde, würde ich mich dafür selbst bewundern und zum Held werden.

Von der höchsten Brücke der Welt startete ich meinen ersten Flug aus geringer Höhe. Ich war weder nervös noch aufgeregt, es fühlte sich wie ein Traum an. Bevor ich sprang, hatte ich mich noch nicht optimal angepasst. Bei der Landung fühlte ich plötzlich eine unkontrollierbare Freude. Ich konnte nicht anders als laut zu schreien. Das war die Freude nach dem ersten freien Flug.

Als ich einmal in den USA von einer Brücke sprang, hatte es am Tag vorher stark geschneit. Die Brücke war 140 Meter hoch und als ich den Griff öffnen wollte, war er kaputt. Der Griff ließ sich nicht bewegen. Von der Brücke zum Boden fällt man in 5 Sekunden. Als ich den Schirm öffnete, waren bereits 4 Sekunden vergangen. Es waren nur noch 50 Meter. Hätte er sich nicht geöffnet, wäre ich tot gewesen. Man muss lernen mit Gefahr umzugehen, um sie komplett zu überwinden.

Letztes Jahr war ich die ganze Zeit mit dem Aufbau eines chinesischen Fallschirmteams beschäftigt. Jetzt bin ich mit der Vorbereitung der asiatischen Station für den Wingsuit-Weltcup beschäftigt. Ich möchte dieses Event bei den Amateurspringern in unserem Land bekannt machen.

Wenn du am Rand einer 1000 Meter hohen, schroffen Klippe stehst, wirst du extrem aufgeregt. So ein Platz ist perfekt für meinen Flug.

 

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