Economic Watch: Optimismus unter chinesischen Exporteuren inmitten von Handelsspannungen

GUANGZHOU, 19. April (Xinhuanet) -- Die chinesischen Exporteure auf der größten Handelsmesse des Landes sind im Allgemeinen optimistisch hinsichtlich der Handelsaussichten.

Mehr als die Hälfte der Unternehmen, die von der chinesischen Industrie- und Handelskammer für den Import und Export von Maschinen und Elektronikprodukten (CCCME) befragt werden, erwarten laut einer Umfrage von rund 600 Unternehmen auf der Canton Fair einen Anstieg der Exporte im zweiten Quartal.

Die Quote stieg verglichen mit den 43,5 Prozent im vergangenen Jahr. Für das gesamte Jahr 2018 erwarten 56,5 Prozent der Unternehmen einen Anstieg der Exporte.

Die Aussichten der Exporte nach Nordamerika wurden von den Unternehmen generell zurückhaltend beurteilt, da in den chinesisch-amerikanischen Handelsbeziehungen Unsicherheiten anhalten.

Rund 47 Prozent der Unternehmen gaben an, mehr für Forschung und Entwicklung auszugeben.

Li Xinghao, Vorsitzender des Klimaanlagenherstellers Chigo, sagte, die Auswirkungen der Handelsfriktionen hätten nur begrenzte Auswirkung auf sein Geschäft, da China in jedem Teil der Lieferkette Wettbewerbsvorteile habe, aber kurzfristige Effekte wie steigende Kosten unvermeidlich seien.

Die Exporteure auf der Messe sind besorgter über Wechselkurse als Handelsspannungen.

Eine separate Untersuchung der chinesischen Handelskammer für Importeure und Exporteure von Metallen, Mineralien und Chemikalien ergab, dass das Wechselkursrisiko die Liste der Sorgen der Exporteure anführte, gefolgt von steigenden Rohstoffpreisen und Produkthomogenität.

Wu Jun vom Autohersteller Zotye Domy sagte, dass ein gegen den US-Dollar aufsteigender Yuan das Unternehmen weniger wettbewerbsfähig gemacht habe. Die zentrale Paritätsrate des Yuan ist gegenüber dem US-Dollar um rund 10 Prozent höher als vor einem Jahr.

Wu sagte, dass das Unternehmen die Kosten senken musste, um den Effekt auszugleichen, während es stark in Forschung und Entwicklung investiere, um die Wettbewerbsfähigkeit der Produkte zu erhöhen.

Zhang Hao von der Baoding Changan Bus Manufacturing Company befürchtet, dass sich der Protektionismus in den Vereinigten Staaten auf andere Länder ausweiten könnte, welche wichtige Märkte des Unternehmens seien. Als Reaktion darauf, sagte Zhang, werde sich das Unternehmen auf Innovation und Produktqualität konzentrieren.

„Mit verbesserter Qualität werden wir ein Mitspracherecht haben, ganz gleich wie hoch die Eintrittsbarriere ist“, sagte Zhang.

Die positive Stimmung der Exporteure auf der Messe stimmt mit den offiziellen Außenhandelsaussichten überein: Positiv, trotz saisonaler Schwankungen und Unsicherheit durch steigenden Protektionismus.

Die wachsende Nachfrage in einer sich erholenden Weltwirtschaft, Chinas solide wirtschaftliche Fundamentaldaten und angebotsseitige Strukturreformen werden den Außenhandel unterstützen, sagte Sprecher Gao Feng vom Handelsministerium am Donnerstag auf einer Pressekonferenz.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)