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Xinhua Headlines: China liefert konkretere Botschaft für Freihandel während Ministerpräsident Li Europa besucht

German.xinhuanet.com | 06-07-2018 16:11:03 | 新华网

Von Wang Lei, Liu Wanli

BEIJING, 5. Juli (Xinhuanet) -- In einer Zeit, in der Protektionismus und Unilateralismus trübe Aussichten für die Zukunft des globalen Wachstums und der wirtschaftlichen Globalisierung gezeigt haben, reist der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang am Donnerstag nach Europa, wobei die Reise eine konkretere Botschaft liefern soll, dass China sich weiterhin für Öffnung und Freihandel engagieren wird.

Li wird von Donnerstag bis Mittwoch Bulgarien und Deutschland einen Staatsbesuch abstatten und am siebten Führungstreffen von China und den Mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL) teilnehmen, was ein entscheidender Schritt in diesem Jahr zum Vorantreiben der Beziehungen zwischen China und der Europäischen Union (EU) und dem Streben nach Konsens ist, inmitten zunehmender weltweiter Unsicherheiten.

Aufgrund der aktuellen Situation sagen Beobachter, dass es im Interesse von China und der EU sei, die Beziehungen und Kooperation auszubauen, um der Welt ein positives Signal zu schicken, dass die beiden großen Volkswirtschaften gewillt seien, ein auf Regeln basiertes, multilaterales Handelssystem zu bewahren.

WEITERE ÖFFNUNG

Li hat Europa schon mehr als 10 Mal besucht und dies wird seine vierte nach Deutschland als chinesischer Ministerpräsident sein. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist auch eine häufige Besucherin in China.

Seit er 2013 Ministerpräsident wurde, hielt Li auch jährlich Treffen mit Führungen der 16 MOEL-Ländern ab, was eine wichtige Rolle bei den Beziehungen zwischen China und der EU durch die Ausweitung der Beziehungen spielt.

Als Li Merkel diesen Mai in Beijing traf, sagte Li, dass China den Marktzugang erweitern, die Beschränkungen für ausländisches Eigentum von Jointventures in einigen Sektoren lockern, den Schutz der geistigen Eigentumsrechte verbessern und ein attraktiveres Marktumfeld schaffen würde.

Er bekräftigte Chinas Entschlossenheit zur weiteren Öffnung seiner Tür, eine Entscheidung, die nicht nur Chinas eigener Entwicklung Auftrieb geben werde, sondern auch Chancen und Wohlstand für die Welt insgesamt bringen werde.

Li soll während des Besuches planmäßig an einem Treffen von China und den MOEL-Ländern für 16+1-Kooperation, einer überregionalen Plattform, die von beiden Seiten eingerichtet wurde, in der bulgarischen Hauptstadt Sofia teilnehmen. In Berlin, werden Li und Merkel gemeinsam den Vorsitz über die fünfte Runde der Regierungskonsultationen zwischen China und Deutschland halten.

Der Ministerpräsident wird bei beiden Aufenthalten auch an Wirtschafts- und Handelsforen teilnehmen, wobei erwartet wird, dass er eine konkrete und klare Botschaft liefern wird, dass Chinas Tür sich niemals schließen wird.

Beijing hoffe, dass der Besuch beim Schutz der Handelsliberalisierung und der bilateralen Investitionen helfen werde, hat der chinesische Vize-Außenminister Wang Chao gesagt.

STARKE BEFÜRWORTER

Zu Beginn der Reform- und Öffnungspolitiken von China erreichte der Handel zwischen China und Europa knapp 4 Mrd. US-Dollar. Vier Jahrzehnte später ist der Handel auf über 650 Mrd. Dollar angestiegen. Die EU ist jetzt Chinas größter Handelspartner geworden und China ist der zweitgrößte Handelspartner der EU in 14 aufeinanderfolgenden Jahren.

Der Handel zwischen China und den 16 MOEL-Ländern wuchs 2017 um 15,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, womit er die Gesamtwachstumsrate von Chinas Handel weltweit übertraf, welche bei 14,2 Prozent stand, laut Zahlen des chinesischen Zolls.

Chinas riesiger Markt habe enorme Gewinne für EU-Unternehmen generiert und die chinesischen Investitionen in Europa habe eine Vielzahl von Arbeitsplätzen geschaffen und Steuereinnahmen erhöht, sagte Zhang Ming, chinesischer Botschafter in der EU. „China und die EU sind bereits sehr stark voneinander abhängig.“

Beide sind überzeugte Anhänger des Freihandels. Angesicht des starken Rückenwinds gegen die wirtschaftliche Globalisierung ist die Verteidigung eines offenen und freien globalen Handelssystems für China und die EU dringender als jemals zuvor.

Bei einem Telefongespräch am Mittwoch erzählte Ministerpräsident Li dem Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, dass China und die EU, als zwei wichtige Kräfte in der Welt, die Kooperation ausweiten sollten, um die Herausforderungen anzugehen, inmitten wachsenden Unilateralismus und Protektionismus.

Juncker sagte, dass die EU glaube, dass Multilateralismus der Weg nach vorne sei. Die EU erwartet den Multilateralismus und Freihandel zusammen mit China während des bevorstehenden 20. EU-China-Gipfels zu befördern.

Obwohl es Dispute in den Beziehungen zwischen China und der EU gebe, bleiben Kooperation und Win-Win-Ergebnisse die Norm, sagte Ruan Zongze, leitender Vize-Präsident des China Instituts für internationale Studien.

NEUE IMPULSE

Es wird erwartet, dass eine weitere Expansion der Handelsbeziehungen an höchster Stelle der Agenda des Besuches des Ministerpräsidenten steht.

Li wird an Veranstaltungen mit dem Thema Innovation und Zeremonien zur Unterzeichnung einer Reihe von Kooperationsdokumenten in Sofia und Berlin teilnehmen, die Handel, Finanzen, Transport, Energie und Bildung umfassen.

Als eine wichtige Kraft in der aus 28 Nationen bestehenden EU ist Deutschland der wichtigste Handels-, Investitions- und Technologiepartner für China in Europa.

Seit dem Aufbau ihrer strategischen Partnerschaft in allen Dimensionen 2014 sind die Beziehungen zwischen China und Deutschland in den Bereichen Handel, Technologie und Mensch-zu-Mensch-Austausche vorangekommen. 2016 wurde China Deutschlands größter Handelspartner.

Die Länder aus Mittel- und Osteuropa hätten in den letzten Jahren eine beschleunigte wirtschaftliche Expansion bezeugt, die einen neuen regionalen Wirtschaftsmotor für die EU markierte, sagte der chinesische Botschafter in Bulgarien, Zhang Haizhou, in einem Interview mit Xinhua.

Er sagte, dass greifbare Ergebnisse gezeigt hätten, dass die „16+1“-Kooperation die Entwicklungsbedürfnisse der Region erfüllte und eine diversifiziertere und gegenseitig komplementäre Möglichkeit zum Vorankommen für China und die MOEL-Länder böte.

Liu Zuokui, ein Forscher der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, sagte, dass Lis Besuch im Ausland, der erste nach der Bildung des neuen chinesischen Kabinetts im März, die Tatsache offenbare, dass die Beziehungen zwischen China und der EU sehr von der chinesischen Seite geschätzt würden.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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