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China, Deutschland einigen sich auf Ablehnung des Protektionismus

German.xinhuanet.com | 10-07-2018 03:23:47 | 新华社

 

GERMANY-BERLIN-CHINA-LI KEQIANG-ANGELA MERKEL-INTERGOVERNMENTAL CONSULTATIONSDer chinesische Ministerpräsident Li Keqiang und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sitzen gemeinsam der fünften Runde der Regierungskonsultationen in Berlin, Deutschland, vor, 9. Juli 2018. (Quelle: Xinhua/Liu Weibing)

BERLIN, 9. Juli 2018 (Xinhuanet) -- China und Deutschland haben sich am Montag darauf geeinigt, sich dem Protektionismus eindeutig entgegenzustellen und das Freihandelssystem auf der Grundlage multilateraler Regeln zu schützen, um ein starkes, nachhaltiges und ausgewogenes Wachstum der Weltwirtschaft zu fördern.

Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel saßen gemeinsam der fünften Runde der Regierungskonsultationen vor und machten die Ankündigung in Berlin.

Beide Seiten stimmten überein, die Kooperation in den Bereichen Finanzen und Wirtschaft zu vertiefen, den Finanzdialog auf hoher Ebene und anderweitige Mechanismen in vollem Umfang zu nutzen, die Kommunikation im Bereich der makroökonomischen Politik zu stärken sowie bilaterale Märkte und Drittmärkte betreffende Finanzierungsplattformen zu errichten.

Deutschland schätzt Chinas weitere Maßnahmen zur Öffnung seines Finanzmarktes, und China unterstützt die Errichtung des Frankfurter Finanzzentrums und des Offshore-Marktes für Renminbi.

Die beiden Länder einigten sich darauf, die bilaterale Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Handel und Investitionen zu fördern, gemeinsam den Freihandel und einen internationalen Markt auf der Grundlage fairer und anerkannter Regeln zu bewahren und den Marktzugang zu erleichtern.

China ist gewillt, mit der deutschen Seite zu diskutieren, um gemeinsam den Drittmarkt zu erkunden, und Deutschland ist gewillt, seine Vorteile bei der Zusammenarbeit mit China in der Industrie 4.0 vollends zu nutzen.

Die beiden Regierungen waren sich einig, dass sie eine Kooperationsplattform für Unternehmen beider Länder aufbauen und ein günstigeres Geschäftsumfeld schaffen sollten.

China lädt Deutschland zur ersten China International Import Expo ein und lädt Deutschland dazu ein, seine Investitionen in China auszuweiten. Beijing ermutigt zudem deutsche Unternehmen, in zentral- und westchinesische Regionen zu investieren und Fabriken zu errichten.

Die beiden Seiten hielten fest, dass sie dem Trend der Zeit folgen, ihre industrielle Komplementarität voll ausnutzen und die Zusammenarbeit in aufstrebenden Branchen wie Digitalisierung, autonomes Fahren, künstliche Intelligenz und neue Energiefahrzeuge stärken sollten.

Sie einigten sich darauf, die Zusammenarbeit bei wissenschaftlichen und technologischen Innovationen sowie die Zusammenarbeit in der Landwirtschaft zu verstärken, indem das Potenzial der Digitalisierung voll ausgeschöpft wird.

Darüber hinaus verpflichteten sich die beiden Länder, gemeinsame Beiträge zur Bewältigung globaler Herausforderungen zu leisten, indem sie die Zusammenarbeit in Bereichen wie Umwelt-Governance, Energieeinsparung, Erhalt der biologischen Vielfalt und Umgang mit dem Klimawandel intensivieren.

Die beiden Länder einigten sich auch darauf, den Mensch-zu-Mensch-Austausch auszuweiten und sich mit den Problemen der Bevölkerungsalterung zu befassen.

Diese Runde der Regierungskonsultationen sei die erste ihrer Art seit dem Amtsantritt der neuen Kabinette beider Länder im März, sagte der chinesische Ministerpräsident und fügte hinzu, dass es sehr wichtig sei, die allseitige Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland zu fördern und zu planen.

Li merkte an, dass der chinesische Staatspräsident Xi Jinping auf dem diesjährigen Jahrestreffen des Boao-Forums für Asien ein klares Signal gab, dass China seine Öffnung für die Außenwelt ausbauen werde, Li sagte, China würde gerne weiterhin die enormen Dividenden, die seine neue Öffnungsrunde mit sich bringt, mit Deutschland teilen.

China behandle sowohl chinesische als auch ausländische Unternehmen auf seinem Territorium gleichberechtigt und werde den Schutz der Rechte an geistigem Eigentum erhöhen, sagte Li.

Er äußerte auch seine Hoffnung, dass der deutsche Markt für chinesische Unternehmen offen bleiben und ihnen ein freundliches und faires Geschäftsumfeld bieten werde.

Deutschland und China erfreuen sich enger und intensiver Zusammenarbeit, sagte die Bundeskanzlerin, mit dem Zusatz, dass die mehr als 70 Dialogmechanismen zwischen den beiden Ländern die Tiefe und Breite der bilateralen Zusammenarbeit vollständig zeigen.

Unter der gegenwärtigen internationalen Situation, sagte Merkel, sei Deutschland bereit, mit China zusammenzuarbeiten, um die Offenheit und Zusammenarbeit zu stärken und der Welt ein starkes Signal zu geben, dass beide Seiten den Multilateralismus kontinuierlich sichern und die internationale Zusammenarbeit erleichtern werden.

Deutschland spreche sich gegen Handelskriege aus und plädiere für einen auf Regeln basierenden Freihandel, betonte Merkel.

Sie wies außerdem darauf hin, dass China und Deutschland eine Memorandum über die Zusammenarbeit von Autopiloten unterzeichnen werden, die einen Meilenstein für die Zusammenarbeit der beiden Seiten in der Automobilindustrie darstelle.

Nach den Konsultationen wurden Li und Merkel gemeinsam Zeuge der Unterzeichnung einer Reihe bilateraler Kooperationsdokumente in Bereichen wie Landwirtschaft, Bildung, Gesundheitswesen, chemische Industrie, Telekommunikation, Automobilindustrie sowie Autopilot.

Am Montag trafen Li und Merkel auch die Presse und stellten die Errungenschaften ihrer Regierungskonsultationen vor.

Diese Runde der Regierungskonsultationen habe eine fruchtbare Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen und eröffne neue Zusammenarbeit für die Zukunft, sagte Li.

Im Zuge seiner neuen Runde der Öffnung werde China weiterhin das Marktumfeld optimieren und den Schutz der Rechte an geistigem Eigentum stärken, sagte Li.

Li sagte, beide Seiten sollten eine offenere und selbstsicherere Haltung gegenüber der technischen Zusammenarbeit haben.

Er forderte China und Deutschland auch auf, ihre substanzielle Zusammenarbeit zu nutzen, um zu zeigen, dass sie sich für den Erhalt des Multilateralismus und des Freihandels einsetzen, um ihre eigene Entwicklung sowie die Erholung der Weltwirtschaft zu fördern.

Li kam nach Deutschland nach einem offiziellen Besuch in Bulgarien und dem siebten Führungstreffen von China und 16 mittel- und osteuropäischen Staaten in Sofia.

Li sagte, die 16+1-Kooperation sei eine von China und den mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL) gemeinsam gegründete Plattform, und sie sei auch ein wichtiger Bestandteil und eine positive Ergänzung der chinesisch-europäischen Beziehungen.

China hofft, dass die EU ihre Einheit, Stabilität und Entwicklung beibehalten werde, sagte Li.

Er sagte, dass die 16+1-Kooperation einige EU-Mitgliedstaaten und Nichtmitglieder umfasse.

Für die MOEL in der EU könne die 16+1-Kooperation ihnen dabei helfen, ihre Wirtschaft zu entwickeln und das durchschnittliche Entwicklungsniveau der EU zu erhöhen, sagte Li.

Für die MOEL, die nicht EU-Mitglieder seien, könne die 16+1-Kooperation ihnen dabei helfen, die Entwicklungslücke zu schließen und die Standards für den EU-Beitritt zu erfüllen, sagte Li.

Er sagte, dass die 16+1-Kooperation immer den allgemeinen internationalen Regeln einschließlich der WTO-Regeln (Welthandelsorganisation) folge, die EU-Gesetze und -Verordnungen einhalte und sich an marktorientierte Operationen halte.

Li stellte fest, dass das gerade abgeschlossene Führungstreffen die Einrichtung eines Zentrums in Sofia vorgeschlagen hätte und sagte, dass das Zentrum Unternehmen aller Parteien helfen soll, mehr über die Gesetze in China, den MOEL und der EU zu erfahren und die 16+1-Kooperationsprinzipien einzuführen, die Offenheit, Gleichheit, Fairness und Transparenz umfassen, um die Öffnung und den Wohlstand Chinas, der MOEL und der EU zu fördern.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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