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Deutsche Bundesländer bilden neue Stahlallianz, um industrielle Aussichten zu verteidigen

German.xinhuanet.com | 24-10-2018 17:07:24 | 新华网

BERLIN, 23. Oktober (Xinhuanet) -- Sechs deutsche Bundesländer haben eine neue „Allianz der Stahlländer“ gegründet, um die zukünftigen Perspektiven für die Jahrhunderte alte Industrie zu verteidigen, berichteten deutsche Medien am Dienstag.

Das Saarland, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Niedersachsen, Bremen und Hamburg stellen die sechs Bundesländer dar, die sich daran beteiligen.

Die Charta der Allianz wurde von Vertretern der Landesregierungen während des ersten nationalen Stahlgipfels von Deutschland unterzeichnet, der 2.500 Gäste anlockte, einschließlich führender politischer Entscheidungsträger und industrieller Führungskräfte, in der westlichen Stadt Saarbrücken, laut der Berliner Morgenpost.

Die Konferenz wurde von der deutschen Wirtschaftsvereinigung Stahl, der Gewerkschaft der Stahlarbeiter IG Metall und lokalen Stahlproduzenten unter dem Motto „Stahl stärken. Zukunft sichern“ veranstaltet.

Die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger sagte, dass es das Ziel des Gipfels sei, die Kräfte zu bündeln, um einen starken Stahlstandort in Deutschland aber auch darüber hinausgehend in Europa für die Zukunft zu erhalten. Rehlinger erklärte, dass die Vergangenheit gezeigt habe, dass für die Erreichung dieses Ziels ein „abgestimmterer und strategischerer Ansatz“ nötig sei als er bislang von den deutschen Stahl produzierenden Bundesländern eingenommen werde.

Für die SPD-Politikerin demonstrierte die große Zahl an Gästen beim Gipfel die Bedeutung der Stahlindustrie für Deutschland, und sie unterschrich, dass viele Angstellte sich um die Herausforderungen sorgen, mit denen sie konfrontiert ist.

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der deutschen Wirtschaftsvereinigung Stahl, beschrieb Stahl als die Basis für international orientierte Wertschöpfungsketten.

„Wie ein Seismograph fühlt Stahl, wie die globalen Entwicklungen auch die regionalen Aussichten bestimmen“, sagte Kerkhoff. Durch die Vereinigung in der Stahlallianz wäre es der Industrie jetzt möglich, mit einer „effektiven und lauten Stimme“ in Brüssel und Berlin zu sprechen.

Eine zentrale Forderung, die von der Allianz bei dessen Gründungstreffen vorgebracht wurde, war, dass die Industrie fair behandelt werde im Kontext des Marktes für Emmissionzertifikate der Europäischen Union (EU) und der Forschungs- und Innovationsstrategie des Blocks. In der Charta wurde betont, dass Stahl eine unverzichtbare Ressource für eine Kohlendioxid-ärmere (CO2) Welt sei.

Damit Stahl dessen Potential als wichtiger Teil beim Übergang zu einer grüneren Wirtschaft erfüllt, braucht es mehr Beihilfen und Anreize im Rahmen des nächsten mehrjährigen Forschungsprogramms der EU nachdem das laufende „Horizont 2020“ endet. Vor allem Brüssel wurde gedrängt, Hilfe bei der Entwicklung von neuen Technologien und Verfahren mit geringerer Emmissionsbilanz, wie wasserstoffbetriebene Stahlproduktion, zu leisten.

Jörg Hofmann, Vorsitzender der IG Metall, warnte, dass Stahlproduzenten mit weitreichenden strukturellen Veränderungen konfrontiert seien, die nur durch Innovation und Hilfe von politischen Entscheidungsträgern bewältigt werden könnten. Daher begrüßte er die Gründung der Allianz als einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Aussichten für den Sektor und dessen 85.000 Angestellte in Deutschland.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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