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Deutsche Mietpreise sinken erstmals seit 14 Jahren wieder: Beratung

German.xinhuanet.com | 10-05-2019 17:31:14 | 新华网

BERLIN, 8. Mai (Xinhuanet) -- Erstmals seit 14 Jahren sind die Neuvermietungen in Deutschland gesunken, auch in Großstädten wie München, Berlin und Frankfurt am Main, kündigte der F+B Forschungs- und Beratungsspezialist für Wohnen, Immobilien und Umwelt am Mittwoch in Hamburg an.

Die deutsche Immobilienberatung verzeichnete im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum vierten Quartal 2018 einen Rückgang der Neuvermietungen in deutschen Städten um 0,3 Prozent.

"Ob sich dieser Trend in den kommenden Quartalen konsolidieren wird, ist wohl eine der spannendsten Fragen der Wohnungspolitik", sagte F+B-Geschäftsführer Bernd Leutner.

In fünf von sieben deutschen Großstädten fand F+B sinkende Mietpreise, am stärksten in Frankfurt mit einem Rückgang von 2,4 Prozent auf 11,60 Euro pro Quadratmeter.

In Berlin sanken die Mieten um 1,7 Prozent auf 9,30 Euro pro Quadratmeter und selbst in München sanken die Mieten um 1,3 Prozent.

Mit 16,80 Euro pro Quadratmeter mussten die Münchner Mieter jedoch immer noch deutlich mehr für die Miete ausgeben als in jeder anderen deutschen Stadt.

Im Gegensatz zu den Mieten habe sich der Aufwärtstrend der Wohnimmobilienpreise in den deutschen Städten unvermindert fortgesetzt, so F+B.

Seit Anfang 2004 sind die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in Deutschland im Durchschnitt um 68 Prozent gestiegen, während die Preise für Einfamilienhäuser um durchschnittlich 41 Prozent gestiegen sind.

Die Neuvermietungen stiegen dagegen im gleichen Zeitraum um knapp 24 Prozent und die Bestandsmieten in deutschen Städten um elf Prozent.

Das Beratungsunternehmen stellte fest, dass der bundesweite Durchschnittspreis für Eigentumswohnungen im ersten Quartal 2019 um 2,1 Prozent gestiegen war.

Horst Seehofer, Bundesminister des Inneren, für Bau und Heimat, sieht bezahlbares Wohnen als "die soziale Frage unserer Zeit".

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch einen Gesetzentwurf zur Wohngeldreform des Innenministers verabschiedet.

Mit der Reform werden in Zukunft mehr Menschen mit niedrigem Einkommen in Deutschland gefördert. Nach Angaben des Innenministeriums sollen im kommenden Jahr rund 660.000 Haushalte von der staatlichen Förderung profitieren.

Die Bundesregierung will in der laufenden Legislaturperiode weitere 1,5 Millionen Wohnungen bauen, das wären 375.000 Wohnungen pro Jahr. Der Bundesverband der privaten Immobilienwirtschaft (BVFI) hat kürzlich mitgeteilt, dass er in diesem Jahr etwas mehr als 250.000 neue Wohnungen erwarte.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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