Deutscher Wirtschaftswissenschaftler: Chinas Schritt zur Öffnung des Finanzsektors kommt zum richtigen Zeitpunkt

FRANKFURT, 24. Juli (Xinhuanet) -- Chinas jüngste Ankündigung, den Finanzsektor des Landes weiter für ausländische Investitionen zu öffnen, sei eine gute Nachricht für China und den Rest der Welt, und sie komme "ganz zur rechten Zeit", sagte ein deutscher Wirtschaftsprofessor.

In einem Interview mit Xinhua am Mittwoch sagte Prof. Horst Löchel von der Frankfurt School of Finance and Management, Chinas Entscheidung, die Grenzwerte für ausländische Beteiligungen an Wertpapier-, Fondsmanagement- und Futures-Unternehmen bis 2020 zu erhöhen, sei ein guter und wichtiger Schritt zur Verbesserung der Kapitalallokation des Landes.

Ein solches Vorgehen ist ein Jahr früher als ursprünglich geplant erfolgt, aber Löchel glaubte, dass es in einem angemessenen Tempo erfolgte. "Wir brauchen eigentlich mehr Wettbewerb für Chinas Finanzinstitute, um das zu beschleunigen", sagte Löchel.

China hat seit langem versprochen, die Reformen fortzusetzen und seinen Finanzsektor zu öffnen. Diese Woche hat Chinas Science-Tech-Innovation-Board (STAR), das jüngste High-Tech-Board im Nasdaq-Stil, seinen Handel an der Shanghai Stock Exchange aufgenommen und damit die Reformbemühungen Chinas auf dem Kapitalmarkt unterstützt.

Zum STAR-Markt sagte Löchel, es sei klar, dass die zukünftige Entwicklung der Gesamtmakroökonomie, nicht nur in China, sondern weltweit, von Hightech-Unternehmen getragen werde.

Wenn Sci-Tech-Unternehmen die Mittel und das Fachwissen erhalten, die sie benötigen, könnten sie die Entwicklung Chinas weiter vorantreiben, sagte er.

Etwas langfristigeres Denken der chinesischen Privatanleger werde wirklich dazu beitragen, den Markt zu stabilisieren, fügte er hinzu.

Für die Zukunft sieht Löchel große Chancen für die finanzielle Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China, da die China Europe International Exchange, kurz CEINEX, ein charakteristisches Projekt der deutschen und Shanghaier Börsen, bereits einige chinesische Aktien in Frankfurt sehr erfolgreich platziert hat.

"Es ist zu hoffen, dass sowohl von chinesischer als auch von deutscher Seite diese Entwicklung fortgesetzt wird, insbesondere auch im Hinblick auf High-Tech-Unternehmen", sagte er.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)