IWF-Chefin: US-chinesische Kooperation zu nachhaltiger Finanzwirtschaft für Welt „positiver Schritt“

German.xinhuanet.com| 16-04-2021 16:08:45| 新华网
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WASHINGTON, 14. April (Xinhuanet) -- Es sei für die Welt ein „positiver Schritt“, dass die Vereinigten Staaten und China im Rahmen der Gruppe der Zwanzig (G20) bezüglich des Themas nachhaltige Finanzwirtschaft zusammenarbeiten, sagte die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa.

„Die Kooperation der zwei größten Wirtschaften zu nachhaltiger Finanzwirtschaft ist ganz gewiss ein positiver Schritt für eine Welt, die sich wandelt, vor allem aufgrund des Drucks, der von Klimarisiken ausgeht, und auch, um sicherzustellen, dass soziale Fragen und Klimafragen gut in Investitionsstrategien integriert werden“, sagte Georgieva in einem Exklusivinterview mit Xinhua am Dienstag.

Georgievas machte diese Bemerkungen, nachdem sich die Finanzminister und Zentralbankpräsidenten der G20 darauf geeinigt hatten, dass die Forschungsgruppe für nachhaltige Finanzwirtschaft zu einer vollwertigen, von China und den USA gemeinsam geleiteten Arbeitsgruppe ausgebaut werden wird.

„Wir erwarten, dass die G20 einen klaren Plan dafür entwerfen würde, wie nachhaltige Finanzwirtschaft tiefer in die Finanzsysteme integriert werden könnte“, sagte sie.

Georgieva sagte, der IWF unterstütze die unmittelbaren Ziele der G20-Agenda für nachhaltige Finanzwirtschaft und bezog sich dabei auf standardisierte Berichterstattung und die Rolle internationaler Finanzinstitutionen für die nachhaltige Finanzwirtschaft.

„Wir werden natürlich durch die Leistung technischer Unterstützung involviert sein, wenn die Arbeit vorangeht“, sagte sie.

Der Klimawandel stelle auf zwei Arten akute Risiken für die finanzielle Stabilität dar, nämlich durch physische Risiken und Transformationsrisiken, sagte Georgieva.

Einerseits bewirkten häufigere und verheerendere Naturkatastrophen, die mit dem Klima in Zusammenhang stehen, jetzt schon finanzielle Verluste und setzten Finanzinstitute unter Druck, diese Risiken besser zu erkennen und sie abzufedern.

Andererseits würden manche Sektoren, da sich die Politikmaßen auf kohlenstoffarme, klimafreundliche Entwicklungen verlagerten, für die Finanzierung weniger attraktiv und zu einem hohen Risiko in dem Portfolio von Investoren werden, sagte sie.

„Der IWF verwendet ein etabliertes, getestetes Instrument, nämlich Bewertungsprogramme für den Finanzsektor, um den Ländern dabei zu helfen, diese Risiken zu identifizieren und sie in ihre Politikmaßnahmen im Finanzsektor zu integrieren“, sagte sie.

Georgieva lobte zudem die Chinesische Volksbank, die chinesische Zentralbank, für ihre Bemühungen, Finanzinstitute zur Unterstützung nachhaltiger Investitionen zu ermutigen und dabei großen Wert auf die Qualität dieser Investitionen zu legen.

„Ich bin sehr erfreut, dass sich die Chinesische Volksbank sehr systematisch mit dem Angebot einer guten Beratung zu grünen Standards einsetzt. Darüber hinaus nimmt sie die anderen Aspekte des Wandels zu einer Wirtschaft des neuen Klimas, nämlich klimabezogene Risiken der finanziellen Stabilität, sehr ernst“, sagte sie.

Der IWF und die Chinesische Volksbank werden vom 15. bis zum 16. April ein hochrangiges Seminar zu grüner Finanzwirtschaft und Klimapolitik abhalten und dabei internationale Erfahrungen mit grüner Finanzwirtschaft und die Rolle von Zentralbanken, Finanzregulierern, Finanzinstituten und Investoren diskutieren.

Ende letzten Jahres hatten die ausstehenden grünen Kredite Chinas laut offizieller Daten fast 12 Billionen Yuan (ca. 1,84 Billionen US-Dollar), bzw. den höchsten Wert der Welt, erreicht.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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