Feature: Auf der Jagd nach unsichtbarem "Schatz" auf dem Mount Everest - Xinhua | German.news.cn

Feature: Auf der Jagd nach unsichtbarem "Schatz" auf dem Mount Everest

German.news.cn| 2022-05-09 17:19:52| 新华网
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Die Luftaufnahme zeigt den Mount Everest, 14. Mai 2020. (Xinhua/Chogo)

LHASA, 8. Mai 2022 (Xinhuanet) -- Im Frühsommer des Monats Mai gibt es am Fuße des Mount Everest noch häufig Wind und Schnee. Auf 5.200 Metern über dem Meeresspiegel ist eine Gruppe von "Schatzsuchern" bei dem Basislager auf dem höchsten Gipfel der Welt angekommen.

Jeden Tag im Morgengrauen verlassen sie ihre Zelte mit Schaufeln, Spitzhacken und Behältern unterschiedlicher Größe und Form und machen sich auf den Weg zu Gletschern, Bächen und in die weite Wildnis, um nach unsichtbaren "Schätzen" zu suchen.

Sie sind Mitglieder eines Gletschermikroben-Forschungsteams aus dem Zentrum für die Umwelt des gesamten dritten Pols der Lanzhou-Universität in Lanzhou, der Hauptstadt der nordwestchinesischen Provinz Gansu.

Als Teil eines größeren wissenschaftlichen Forschungsteams, das aus mehr als 270 Mitgliedern besteht und eine umfassende wissenschaftliche Expedition auf dem Mount Everest durchführt, sind diese Forscher dafür verantwortlich, die für das bloße Auge unsichtbaren mikrobiellen Proben zu sammeln und die ökologischen Bedingungen im Gebiet des Mount Everest zu analysieren.

"Unsere Arbeit sieht aus wie das 'Graben nach Schätzen'", sagte Wang Wenqiang, Doktorand an der Universität Lanzhou, und fügte hinzu, dass sie mikrobielle Proben aus verschiedenen Umgebungen wie Eis, Schnee, Luft, Boden, Oberflächenabfluss und Seen in Höhen zwischen 5.200 und 6.500 Metern sammeln.

Das Flusswasser mit dem Zufluss von Gletscherschmelzwasser ist im Mai noch eiskalt. Die Forscher müssen einen Behälter in den Fluss stellen und einen Tag lang warten, bis sie ihn für die Probenahme und die Überwachung des Gewässers wieder herausziehen können.

Zhang Weizhen, der die Arbeit zur Wasserprobenahme im Ost-Rongbuk-Gletschergebiet leitet, sagte, dass die Proben nach der Entnahme sofort vor Licht geschützt werden sollten.

"Wenn die Sonne auf die Proben scheint, ist unsere Arbeit vergeblich", sagte sie.

Sie haben Brot und Kekse für das Mittagessen vorbereitet und kehren erst beim Einbruch der Dunkelheit ins Basislager zurück. Nach ihrer Rückkehr müssen sie noch die gesammelten Proben verarbeiten.

Liu Yang, ein weiterer Forscher, sagte, dass die Filtration und Fixierung von Bakterien, Viren und anderen Organismen in den Wasserproben innerhalb 48 Stunden abgeschlossen sein müssen.

"Wenn die Verarbeitung nicht rechtzeitig abgeschlossen wird, werden sich die Struktur der mikrobiellen Gemeinschaft und die viralen Eigenschaften im Gewässer stark verändern, was sich auf die experimentellen Ergebnisse auswirkt", sagte Liu.

Zhang sagte, das Team werde Informationen aus erster Hand für die Erforschung der Oberflächenabflüsse der Gletscher des Mount Everest bereitstellen, z. B. für die Bewertung des Kohlenstoffsenkenpotenzials der Oberflächenabflüsse.

Dem Plan zufolge wird das Gletschermikroben-Forschungsteam seine Mission voraussichtlich um 20. Mai abschließen. 

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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