WHO schließt Nebenwirkungen des COVID-19-Impfstoffs als Ursache für besorgniserregende unbekannte Hepatitis bei Kindern aus - Xinhua | German.news.cn

WHO schließt Nebenwirkungen des COVID-19-Impfstoffs als Ursache für besorgniserregende unbekannte Hepatitis bei Kindern aus

German.news.cn| 2022-05-12 16:10:18| 新华网
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Ein Mann erhält eine Impfung im NHS (National Health Service) COVID Vaccine Center im Wembley-Stadion in London, Großbritannien, 19. Dezember 2021. (Foto von Ray Tang/Xinhua)

BEIJING, 11. Mai 2022 (Xinhuanet) -- Seit im vergangenen Monat erstmals von einem neuen Typ akuter Hepatitis unbekannter Herkunft bei Kindern in Großbritannien berichtet wurde, wurden rund 300 Fälle in über 20 Ländern gemeldet, was bei Gesundheitsbehörden und Eltern große Besorgnis auslöste.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Ärzte weltweit gewarnt, auf solche ungewöhnlichen Hepatitisfälle zu achten, und arbeitet jetzt eng mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten sowie mit den betroffenen Ländern zusammen, um die laufenden Untersuchungen, einschließlich Labortests, zu unterstützen.

"Angesichts der kontinuierlichen neuen Meldungen von Fällen in der Frühphase, zusammen mit einer umfassenderen Fallsuche in anderen Ländern, ist es sehr wahrscheinlich, dass weitere Fälle entdeckt werden, bevor die Ursache bestätigt werden kann und spezifischere Kontroll- und Präventionsmaßnahmen durchgeführt werden können", so die WHO.

AKTUELLE LAGE UND SYMPTOME

Am 15. April gab die WHO eine Warnung vor schweren akuten Hepatitisfällen unbekannter Herkunft bei Kindern in Großbritannien bekannt, von denen Kinder im Alter zwischen einem Monat und 16 Jahren betroffen sind. Seitdem gibt es kontinuierliche zusätzliche Fallmeldungen.

Länder einschließlich Großbritannien, Spanien, Israel, der Vereinigten Staaten, Dänemark, Irland, der Niederlande, Italien, Norwegen, Frankreich, Rumänien, Belgien, Indonesien, Panama, Portugal und Brunei hätten solche Fälle gemeldet, so die WHO.

Zu den Symptomen der Hepatitis gehörten Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Gelbsucht, schwere akute Hepatitis und erhöhte Leberenzymwerte, so die WHO, die hinzufügte, dass die Viren, die üblicherweise akute Virushepatitis verursachen, in keinem dieser Fälle nachgewiesen worden seien.

Hepatitis ist eine Entzündung der Leber. Es gibt verschiedene Ätiologien oder Ursachen, die zu dieser Entzündung führen können, wie zum Beispiel eine Infektion oder eine Vergiftung durch Medikamente oder Substanzen. Die am häufigsten vorkommenden Infektionserreger sind die Viren, die für Hepatitis A, B, C, D und E verantwortlich sind.

Bislang schließen die Labortests Fälle von bekannter Virushepatitis aus. In mehreren Fällen wurde eine Adenovirus-Infektion bei den betroffenen Kindern entdeckt, und der Zusammenhang zwischen diesen beiden wird als eine der Hypothesen für die zugrunde liegende Ursache untersucht.

Jay Butler, stellvertretender Direktor für Infektionskrankheiten bei den US-amerikanischen Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention (CDC: Centers for Disease Control and Prevention), sagte, dass einige der üblichen Ursachen für Virushepatitis berücksichtigt worden, aber in keinem der Fälle gefunden worden seien.

Das Adenovirus wurde in mehr als 50 Prozent der Fälle nachgewiesen, obwohl es nach Angaben der CDC nicht als tatsächliche Ursache bestätigt wurde.

ZUSAMMENHANG MIT COVID-19 UND MÖGLICHE URSACHE

Zu den Bedenken, ob die akute Hepatitis mit COVID-19 oder COVID-19-Impfstoffen in Zusammenhang stehen könnte, haben die WHO und einige Länder eine vorläufige Schlussfolgerung gezogen, und die Antwort ist nein.

"Basierend auf den aktuellen Informationen haben die meisten der gemeldeten Kinder den COVID-19-Impfstoff nicht erhalten, was zu diesem Zeitpunkt einen Zusammenhang zwischen den Fällen und der Impfung ausschließt", teilte die WHO mit.

"In wenigen Fällen wurde das Vorhandensein des SARS-CoV-2-Virus entdeckt, und dies ist eine der Untersuchungslinien zusammen mit anderen wie dem Adenovirus", fügte sie hinzu.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Brunei sei die akute Hepatitis keines der üblichen Merkmale einer COVID-19-Infektion bei Kindern oder eine Komplikation der COVID-19-Impfung bei Kindern, und auch das CDC hat COVID-19 als Faktor in diesen Fällen ausgeschlossen.

Die WHO arbeitet jetzt mit Ländern und Partnern zusammen, um eine Reihe von möglichen Erklärungsfaktoren zu untersuchen. Eine der führenden Hypothesen ist das Adenovirus, das eine Gruppe verbreiteter Viren ist, die von Mensch zu Mensch übertragen werden und bei Kindern Atembeschwerden, Erbrechen und Durchfall verursachen.

Philippa Easterbrook vom globalen Hepatitis-Programm der WHO teilte auf einer Pressekonferenz in Genf mit, dass die führenden Hypothesen derzeit diejenigen bleiben, die Adenoviren einbeziehen, während die Rolle von COVID-19 ebenfalls in Betracht gezogen werde.

Das Adenovirus erkläre derzeit nicht vollständig den Schweregrad des Krankheitsbildes. Es gebe zwar Fallmeldungen über Hepatitis bei immungeschwächten Kindern mit Adenovirusinfektion, doch sei es ungewöhnlich, dass das Adenovirus bei ansonsten gesunden Kindern die Ursache für eine schwere Hepatitis sei.

Faktoren wie eine erhöhte Anfälligkeit bei Kleinkindern nach dem niedrigeren Verbreitungsgrad des Adenovirus während der COVID-19-Pandemie, die mögliche Entstehung eines neuartigen Adenovirus sowie die Koinfektion mit SARS-CoV-2 müssten weiter untersucht werden, so die WHO.

RATSCHLÄGE FÜR ELTERN UND LÄNDER

Das Wichtigste zum Schutz der Kinder sei, so die WHO, "auf Symptome wie Durchfall oder Erbrechen und auf die Farbe zu achten: Wenn es Anzeichen von Gelbsucht gibt - bei der die Haut und das Augenweiß gelb werden - sollte ärztliche Hilfe sofort in Anspruch genommen werden".

"Wir empfehlen grundlegende Hygienemaßnahmen wie Händewaschen und Bedecken des Mundes beim Husten oder Niesen, um Infektionen zu vermeiden, was auch der Übertragung von Adenoviren vorbeugen kann", so die Organisation.

Als für die Länder zur Prävention der Ausbreitung der Krankheit empfiehlt die WHO, informiert zu bleiben und die Fälle zu überwachen.

Weitere Arbeiten seien erforderlich, um weitere Fälle zu ermitteln, sowohl in den derzeit betroffenen Ländern als auch anderswo. Die Priorität liege darin, die Ursache der Krankheit zu ermitteln, um die Kontroll- und Präventionsmaßnahmen weiter verfeinern zu können, teilte die WHO mit. 

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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