Chemische Industrie in Deutschland leidet unter steigenden Gaspreisen: ifo Institut - Xinhua | German.news.cn

Chemische Industrie in Deutschland leidet unter steigenden Gaspreisen: ifo Institut

2022-08-11 10:34:58| German.news.cn
2022-08-11 10:34:58| German.news.cn

Fahrzeuge fahren auf einer Straße in Frankfurt, 18. März 2022. (Foto von Armando Babani/Xinhua)

BERLIN, 10. Aug. (Xinhua) -- Die chemische Industrie in Deutschland leidet laut einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage stark unter den steigenden Gaspreisen.

Der Russland-Ukraine-Konflikt "verschärfe die angespannte Lage in der Branche noch weiter", teilte das Münchner ifo Institut für Wirtschaftsforschung mit. Die Geschäftserwartungen sanken im Juli auf minus 44,4 Punkte, im Vorjahresmonat waren es noch plus 11,8 Punkte.

"Die hohen Energiepreise sorgen aktuell dafür, dass die Produktion in Deutschland sinkt und der Importdruck zunimmt", sagte Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), am Dienstag gegenüber Xinhua.

In Deutschland werden 44 Prozent des Energieverbrauchs der chemischen Industrie durch Erdgas gedeckt, während rund 30 Prozent aller chemischen Produkte dessen Einsatz erfordern.

Die Gaspreise in Europa sind derzeit mehr als doppelt so hoch wie vor dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Konflikts Ende Februar. Die europäischen TTF-Gas-Futures wurden am Dienstag mit rund 190 Euro pro Megawattstunde gehandelt.

Die größte europäische Volkswirtschaft ist in hohem Maße auf Gaslieferungen aus anderen Ländern angewiesen. Im vergangenen Jahr wurden laut Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) 95 Prozent des in Deutschland eingespeisten Erdgases importiert.

In der Vergangenheit war Russland einer der Hauptlieferanten von Erdgas nach Deutschland. So wurden im Mai noch Erdgas und Erdöl im Wert von 1,9 Milliarden Euro aus Russland nach Deutschland importiert.

Ende Juli reduzierte Russland jedoch die Gaslieferungen nach Deutschland über die wichtige Pipeline Nord Stream 1 weiter, auf jetzt nur noch 20 Prozent.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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