Deutschland reaktiviert zweites Kohlekraftwerk zur Einsparung von Gas - Xinhua | German.news.cn

Deutschland reaktiviert zweites Kohlekraftwerk zur Einsparung von Gas

2022-08-31 10:09:00| German.news.cn
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BERLIN, 30. August (Xinhua) -- Deutschland hat ein weiteres Kohlekraftwerk reaktiviert, um die Menge an Erdgas zu reduzieren, die für die Stromerzeugung verwendet wird, teilte der Kraftwerksbetreiber Uniper am Montag mit.

Seit seiner Inbetriebnahme 1987 ist das Kraftwerk Heyden im nordrhein-westfälischen Petershagen laut Uniper mit einer Leistung von 875 Megawatt "eine der leistungsstärksten Kraftwerksanlagen" des Landes.

Anfang August kehrte das kohlebefeuerte Kraftwerk Mehrum in Hohenhameln als erstes aus der Reserve zurück.

Ein weiteres Kohlekraftwerk, das von einem anderen Energieversorger betrieben wird und schon in die Reserve versetzt wurde, soll bereits Ende dieser Woche wieder in Betrieb gehen, weitere könnten bald folgen. Es seien noch "technische, organisatorische und betriebswirtschaftliche Probleme zu lösen", sagte ein Uniper-Sprecher gegenüber Xinhua.

Als Reaktion auf die verringerten Gaslieferungen aus Russland hat die Bundesregierung die Wiederaufnahme des Betriebs von Kohle- oder Ölkraftwerken erlaubt. Die entsprechende Regelung gilt zunächst bis zum Ende des Winters Anfang 2023.

"Es ist bitter, aber unumgänglich, dass bereits stillgelegte Kohlekraftwerke wieder ans Netz gehen", sagte der Greenpeace-Experte für Klima und Energie, Karsten Smid. "Damit daraus kein Rückschritt für den Klimaschutz wird, müssen die jetzt zwangsläufig entstehenden zusätzlichen Emissionen in den folgenden Jahren ausgeglichen werden."

Deutschland verfolgt das Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 65 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu senken. Klimaneutralität soll bis 2045 erreicht werden, fünf Jahre vor der Zielsetzung der Vorgängerregierung.

Während Europa von der schlimmsten Dürre seit 500 Jahren getroffen wird, ist die Binnenschifffahrt in Deutschland aufgrund der niedrigen Wasserstände immer noch eingeschränkt, was die Versorgungswege des Landes weiter unter Druck setzt. "Wir müssen deshalb überlegt und in sorgfältiger Abwägung Transporte priorisieren", sagte Verkehrsminister Volker Wissing vergangene Woche.

Um die Energieversorgung des Landes zu sichern, soll der Schienenverkehr im Bedarfsfall Kapazitäten für Mineralöl und Kohle sicherstellen, wie die Bundesregierung in der vergangenen Woche beschloss. "Die Versorgung der Kraftwerke abzusichern und so die Energieversorgung der Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen, ist eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe", sagte Wissing.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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