Deutsche Bundesbank erwartet weiteren Konjunkturabschwung im ersten Quartal - Xinhua | German.news.cn

Deutsche Bundesbank erwartet weiteren Konjunkturabschwung im ersten Quartal

2023-03-22 18:43:02| German.news.cn
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BERLIN, 21. März (Xinhua) -- Die deutsche Wirtschaft wird laut Einschätzung der Bundesbank im ersten Quartal 2023 aufgrund der anhaltend hohen Inflation voraussichtlich weiter schrumpfen.

"Der Rückgang dürfte jedoch geringer ausfallen als im Schlussquartal 2022", so die Deutsche Bundesbank in ihrem Monatsbericht vom Montag.

Im Zeitraum von Oktober bis Dezember vergangenen Jahres sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Europas größter Volkswirtschaft um 0,4 Prozent.

Einer der Gründe für den Rückgang war, dass die Exporte sich nur teilweise erholten. "Darüber hinaus leiden die konsumnahen Wirtschaftsbereiche nach wie vor unter der anhaltend hohen Teuerung und der daraus resultierenden Zurückhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher", heißt es in dem Bericht.

Die Einzelhandelsumsätze in Deutschland sind zu Beginn des Jahres weiter gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag der Umsatz im Januar währungsbereinigt um 0,3 Prozent niedriger als im Dezember des vergangenen Jahres.

Die Inflationsrate in Deutschland verharrte nach Angaben von Destatis im Februar auf einem "hohen Stand" von 8,7 Prozent. Mit einem Anstieg von 21,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zogen die Preise für Nahrungsmittel besonders stark an und lösten damit Energie als Hauptinflationstreiber ab.

Im März dürfte die Inflation in Deutschland nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank aufgrund eines "Basiseffekts" durch die hohen Vergleichspreise von vor einem Jahr "deutlich zurückgehen". Bis Mitte des Jahres könnte die Inflationsrate jedoch wieder ansteigen.

Aufgrund der hohen Inflation hat Deutschland als Wirtschaftsstandort zu kämpfen. Viele deutsche Unternehmen planen, ihre Produktion in die Vereinigten Staaten zu verlagern, wo die Energiekosten niedriger sind und die Unternehmen über den Inflation Reduction Act (IRA) hohe Subventionen für umweltfreundliche Technologien erhalten.

Laut einer aktuellen Umfrage der Deutsch-Amerikanischen Handelskammern beabsichtigen 93 Prozent der deutschen Unternehmen, ihre Investitionen in den USA in den nächsten drei Jahren zu erhöhen. Jedes fünfte Unternehmen plant sogar ein Investitionsvolumen von mehr als zehn Millionen US-Dollar.

Der Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), Werner Hoyer, warnte, der Inflation Reduction Act sei ein "Weckruf, den wir hören sollten". Viele Unternehmen in der EU gäben an, "dass sie unter hohem Druck stehen, ihre Produktion und vor allem ihre Entwicklungsabteilungen in die USA zu verlegen", sagte Hoyer Anfang des Monats.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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