Deutschlands Wälder leiden unter Klimawandel: BMEL - Xinhua | German.news.cn

Deutschlands Wälder leiden unter Klimawandel: BMEL

2023-03-23 15:21:59| German.news.cn
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BERLIN, 22. März (Xinhua) -- Deutschlands Wälder leiden "stark" unter den Auswirkungen des Klimawandels, während die Dürre und die hohen Temperaturen im vergangenen Sommer weitere Schäden verursacht haben. Dies geht aus der Waldzustandserhebung 2022 hervor, die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) am Dienstag veröffentlichte.

"Der Wald ist ein Patient, der unsere Hilfe braucht. Unser wertvolles Ökosystem leidet unter den Folgen der Klimakrise", sagte Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir in einer Pressemitteilung.

Die Regenmonate Anfang 2022 und im Herbst "konnten das Wasserdefizit der Waldböden nicht kompensieren", heißt es in der Pressemitteilung. "So konnte sich der Wald nach den trockenen Jahren seit 2018 nicht erholen", was dazu geführt habe, dass vier von fünf Bäumen krank seien.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) teilte am Dienstag mit, dass das Jahr 2022 das zwölfte zu warme Jahr in Deutschland in Folge war und sogar den Allzeitrekord von 2018 erreicht hat. Die Durchschnittstemperatur lag bei 10,5 Grad Celsius und damit 2,3 Grad über dem Durchschnitt der internationalen Referenzperiode von 1961 bis 1990.

Mit 2.024 Sonnenstunden war 2022 laut DWD das Jahr mit den meisten Sonnenstunden seit 1951 und "bestätigt damit einmal mehr den Trend der globalen Erwärmung mit absehbaren Folgen für Mensch und Natur".

Zwar "sollte auf die Wälder in den kommenden Wochen kein neuerlicher Trockenstress zukommen, was als günstig anzusehen ist", sagte ein DWD-Sprecher gegenüber Xinhua. Die Entwicklung des Wetters in Deutschland für den Rest des Jahres lasse sich allerdings "nicht ausreichend sicher vorhersagen".

Dem BMEL-Bericht zufolge ist ein großer Teil der Kronen aller Baumarten geschädigt, 44 Prozent haben die Warnstufe erreicht und 35 Prozent weisen sogar einen erheblichen Kronenverlichtungsgrad auf. "Der schlechte Kronenzustand zeigt, wie sehr die Bäume geschwächt sind."

"Die beunruhigenden Ergebnisse unseres Waldzustandsberichtes zeigen deutlich: Wir müssen weiter entschlossen handeln, damit unsere Wälder in Zukunft der Trockenheit und den höheren Temperaturen trotzen können", betonte Özdemir. "Das heißt: Mischwald statt Monokulturen."

Rund 25 Prozent der Wälder in Deutschland seien "durch die Folgen des Klimawandels gefährdet und müssen dringend angepasst und umgebaut werden", erklärte das BMEL im vergangenen Monat. Um das Problem anzugehen, hat das Ministerium letztes Jahr ein Förderprogramm in Höhe von 900 Millionen Euro bis 2026 aufgelegt.

"Menschliche Aktivitäten haben eindeutig die globale Erwärmung verursacht, vor allem durch die Emission von Treibhausgasen", erklärte der Weltklimarat (IPCC) am Montag in seinem neusten Bericht. Da die globale Erwärmung derzeit bei etwa 1,1 Grad Celsius liegt, könnte das 1,5-Grad-Ziel bereits vor 2030 überschritten werden.

"Die Klima-Zeitbombe tickt. Aber der heutige IPCC-Bericht ist ein Leitfaden zur Entschärfung der Klima-Zeitbombe", sagte der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, am Montag in einer Videobotschaft. "Er ist ein Überlebensleitfaden für die Menschheit."

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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