BERLIN, 19. April (Xinhua) -- Obwohl der Markt für Elektrofahrzeuge in Deutschland stetig wächst, wird das Ziel der Bundesregierung, 15 Millionen Elektroautos bis zum Jahr 2030 auf die Straße zu bringen, mit der derzeitigen Politik nicht erreicht werden, erklärte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Dienstag.
Das Wachstum bei Elektroautos sei nach wie vor an die "Mindestanforderungen" der CO2-Flottengrenzwerte der Hersteller gebunden, sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, in einer Erklärung. Europas größte Volkswirtschaft brauche "eine 15 Millionen-E-Auto-Strategie, die mehr vollelektrische Fahrzeuge auf die Straße bringt".
Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) waren Anfang 2023 rund 48,8 Millionen Pkw in Deutschland zugelassen. Trotz eines Zuwachses von 63,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der Elektroautos kaum die Millionengrenze überschritten.
Seit 2020 ziehen die Zulassungszahlen von Elektroautos in Deutschland spürbar an. "Wichtigster Hebel hierfür sind die europäischen CO2-Flottengrenzwerte, die Ende 2021 und 2022 deutlich verschärft wurden", heißt es im neuen Elektromobilitätsmonitor des BDEW.
Bis Ende letzten Jahres hatte die Bundesregierung noch den Kauf von Elektrofahrzeugen einschließlich Hybriden gefördert, was laut BDEW die "Verkaufszahlen von vollelektrischen Pkw auf ein Rekordhoch getrieben" hat.
Derzeit sind in Deutschland weniger als 64.000 normale Ladepunkte und rund 13.000 Schnellladepunkte in Betrieb. Wie bei der Zahl der Elektroautos ist das Regierungsziel von einer Million öffentlicher Ladepunkte bis 2030 noch lange nicht erreicht.
"Für den Erfolg der Elektromobilität kommt einer flächendeckenden, bedarfsgerechten und nutzerfreundlichen Ladeinfrastruktur eine entscheidende Bedeutung zu", sagte ein Sprecher des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) am Dienstag gegenüber Xinhua.
In diesem Jahr wird der Gesamtabsatz von Elektroautos, einschließlich batterieelektrischer Fahrzeuge und Plug-in-Hybride, laut einer Prognose des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) voraussichtlich um acht Prozent sinken.
"Wir erwarten, dass sich der Abbau der Förderung für rein batterieelektrischen Pkw sowie die Streichung der Förderung für Plug-In-Hybride weiterhin negativ auf den Hochlauf der Elektromobilität auswirken werden", sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller in einer Stellungnahme.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
