Interview: Internationale Kooperation wichtig für gute Berichterstattung: Chefredakteur von EPA Images - Xinhua | German.news.cn

Interview: Internationale Kooperation wichtig für gute Berichterstattung: Chefredakteur von EPA Images

2023-12-07 10:58:17| German.news.cn
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GUANGZHOU, 6. Dezember (Xinhua) -- Plattformen wie der Weltmediengipfel in China böten Medienschaffenden eine großartige Gelegenheit, sich zu vernetzen und zu kommunizieren, um Meinungen auszutauschen und voneinander zu lernen, sagte Jose Luis Paniagua, Chefredakteur der European Pressphoto Agency B.V. (EPA Images).

Angereist vom Hauptsitz von EPA Images in Frankfurt sagte Paniagua, die Medienbranche habe in den letzten Jahren große Veränderungen erlebt, da sich neue Medienformen etabliert hätten.

"Vor vielen Jahren konnte man nur auf begrenztes und teures gedrucktes Material zugreifen. Heute sind die Informationen visueller, und die Menschen verfolgen die für sie interessanten Inhalte gerne über das Internet", sagte Paniagua. Diese neuen Medienformate seien Werkzeuge, die den Medienschaffenden dabei behilflich seien, ansprechendere Produkte zu erstellen und das Interesse der Menschen an Kernthemen zu wecken.

Medieninstitutionen auf der ganzen Welt bemühen sich laut Paniagua um Recherchen und Forschungen, um den Trends der Veränderungen zu folgen.

"Man spricht mit verschiedenen Zielgruppen auf unterschiedliche Weise. Wir stellen Fotos und Videos zur Verfügung, und Videos werden auf unterschiedliche Weise aufbereitet. Kleine Videos sind für soziale Medien gedacht, längere für traditionelle Formate", sagte Paniagua.

Es sei wichtig, dass die professionellen Medien angesichts der Veränderungen zusammenarbeiten, sagte Paniagua. Der Weltmediengipfel in China sei ein Erfolg, da er Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und unterschiedlichen Herangehensweisen an die Medien zusammengebracht habe.

"Ich glaube, jeder, der hierher kommt, möchte seine Möglichkeiten zur Interaktion und zum Gespräch mit Kollegen aus anderen Teilen der Welt erweitern, daher ist der Weltgipfel immer hilfreich", sagte Paniagua.

Laut Paniagua sind Journalisten aus der ganzen Welt, einschließlich China, den USA und Europa, von gleicher Qualität, und sie geben ihr Bestes, um die erhaltenen Informationen aufrichtig und professionell weiterzugeben. Da der Zugang zu wichtigen Informationen innerhalb kurzer Zeit aufgrund von Entfernungen, Beziehungen und Ressourcen unterschiedlich sei, forderte Paniagua eine umfassendere Zusammenarbeit der internationalen Medienbranche.

Als Beispiel nannte er die Zusammenarbeit zwischen EPA Images und der Nachrichtenagentur Xinhua in China. "Xinhua hat Korrespondenten in all den Teilen Chinas, in denen die EPA nicht vertreten ist, was bedeutet, dass Xinhua Zugang zu Themen in China hat, den wir nicht haben. In Europa hingegen hat die EPA mehr Korrespondenten als Xinhua. Wir haben alle unsere Grenzen, also müssen wir natürlich zusammenarbeiten", sagte Paniagua.

Darüber hinaus haben neue Technologien, darunter künstliche Intelligenz (KI), den Mediensektor vor neue Herausforderungen gestellt. Paniagua wies darauf hin, dass für EPA Images die Verbreitung von gefälschten Bildern, die im Internet kursieren, ein besonderes Problem darstelle.

"Künstliche Intelligenz ist eine Herausforderung für alle. Sie ist wie ein Messer, mit dem man jemanden erstechen oder Brot schneiden kann. Das Problem ist nicht das Messer, sondern die Person, die es benutzt", sagte Paniagua.

Angesichts der Herausforderungen, die die KI-Technologie mit sich bringt, rief Paniagua professionelle Medien dazu auf, zusammenzuarbeiten und ihrem Ruf treu zu bleiben. Durch internationale Zusammenarbeit könnten sowohl chinesische als auch deutsche Medien bessere Produkte für das Publikum anbieten.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)