Insolvenzen in Deutschland erreichen Vorpandemieniveau - Xinhua | German.news.cn

Insolvenzen in Deutschland erreichen Vorpandemieniveau

2024-04-14 14:53:40| German.news.cn
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BERLIN, 13. April (Xinhua) -- Die Zahl der Unternehmen, die in Deutschland Insolvenz anmelden, hat nach Ablauf der staatlichen Hilfsmaßnahmen, die während der COVID-19-Pandemie und der Energiekrise eingeführt wurden, wieder den Stand vor der Pandemie erreicht.

Zwischen April 2023 und März 2024 lag die Zahl der Insolvenzanträge wieder ungefähr auf dem Vorpandemieniveau zwischen April 2019 und März 2020, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit.

Die Zahl der Insolvenzen stieg im vergangenen Monat jedoch weiter an, mit 12,3 Prozent mehr Anträgen als vor einem Jahr. Im Januar hatte der Anstieg noch 27,6 Prozent betragen.

"Im weiteren Jahresverlauf wird im Insolvenzgeschehen insbesondere mit Blick auf die Immobilienwirtschaft die Entwicklung des EZB-Leitzinses eine wichtige Rolle spielen", so Christoph Niering, Vorsitzender des Berufsverbandes der Insolvenzverwalter.

Sollte der Leitzins bei 4,5 Prozent bleiben, so Niering weiter, sei kurzfristig kaum mit einer Verbesserung der Situation in der Immobilienwirtschaft zu rechnen. Andere Branchen in Deutschland, die weiterhin von den hohen Zinsen betroffen sind, seien der Einzelhandel sowie Betreiber von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.

Viele Traditionsunternehmen in Deutschland sind in den letzten Monaten in Konkurs gegangen. Der Einzelhandelsriese Galeria Karstadt Kaufhof meldete im Januar zum dritten Mal innerhalb von dreieinhalb Jahren Insolvenz an. Viele Filialen der zweitgrößten Warenhauskette Europas wurden bereits geschlossen und mehr als 20 weitere sollen folgen, obwohl ein neuer Investor gefunden wurde.

Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle erwartet, dass die Insolvenzzahlen ab Mai zurückgehen, aber noch viele Monate über dem Niveau vor der Pandemie liegen werden.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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