Wohnungskrise in Deutschland hält mit weiterem Einbruch der Baugenehmigungen an - Xinhua | German.news.cn

Wohnungskrise in Deutschland hält mit weiterem Einbruch der Baugenehmigungen an

2024-04-20 15:14:00| German.news.cn
2024-04-20 15:14:00| German.news.cn

BERLIN, 19. April (Xinhua) -- Die Wohnungskrise in Deutschland hält an. Die Baugenehmigungen für Wohnungen sanken im Februar um 18,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.

Damit setzt sich der Abwärtstrend der letzten Jahre fort. Im Februar wurden nur noch 18.200 Wohnungen genehmigt. Verglichen mit dem selben Monat des Jahres 2022 ist dies ein deutlicher Rückgang um 35,1 Prozent, so Destatis.

"Ein vermeintliches Ende dieser Abwärtsspirale ist nicht in Sicht", sagte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB), ein Spitzenverband der Bauwirtschaft. Die Situation bezeichnete er als "Trauerspiel".

Laut Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, hat Deutschland seine offiziellen Ziele für den Wohnungsbau wiederholt verfehlt, und die Erwartungen an eine Verbesserung in diesem Jahr sind gering. Nur etwas mehr als die Hälfte der angekündigten 400.000 Wohnungen werde voraussichtlich realisiert werden.

Müller unterstrich die Notwendigkeit von Maßnahmen wie Zinssenkungen und Bürokratieabbau, um die Baukosten deutlich zu senken.

Als Reaktion auf das bekannte Problem hat die Bundesregierung umfangreiche Investitionen in den sozialen Wohnungsbau angekündigt. Im Rahmen eines kürzlich verabschiedeten Wachstumspakets können fünf Prozent der Investitionen für Neubauten sechs Jahre lang abgeschrieben werden.

Zu den neuen Maßnahmen gehören zudem niedrigere Zinssätze für Einfamilienhäuser und für die Umwandlung von Gewerbeimmobilien in Wohnraum.

Darüber hinaus hat sich das Budget des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Vergleich zu 2021 mehr als verdoppelt und beträgt nun 10,4 Milliarden Euro.

Trotz der Bemühungen der Regierung warnt die Wohnungswirtschaft jedoch vor einem wachsenden Mangel an neuen Wohnungen. Nach Angaben des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) klafft eine Lücke von 600.000 Wohnungen, die ohne Abhilfemaßnahmen bis 2027 auf 830.000 ansteigen dürfte.

"Es geht so nicht mehr weiter", betonte ZIA-Präsident Andreas Mattner am Donnerstag mit Blick auf den anhaltenden Einbruch bei den Baugenehmigungen. Die Abwärtsspirale müsse "zwingend gestoppt werden".

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

Mehr Fotos