Fachkräftesituation im deutschen Gesundheitssystem bleibt angespannt: Gutachten - Xinhua | German.news.cn

Fachkräftesituation im deutschen Gesundheitssystem bleibt angespannt: Gutachten

2024-04-27 16:16:08| German.news.cn
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BERLIN, 26. April (Xinhua) -- Die Fachkräftesituation im deutschen Gesundheitswesen bleibt angespannt, obwohl die Zahl der Ärzte, Krankenschwestern und medizinischen Fachangestellten in den letzten Jahren gestiegen ist, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Gutachten des Sachverständigenrats Gesundheit und Pflege (SVR).

"Im internationalen Vergleich stehen, bezogen auf die Einwohnerzahl, im deutschen Gesundheitswesen relativ viele Beschäftigte zur Verfügung", sagte der SVR-Vorsitzende Michael Hallek. "Dennoch sind eindeutig Versorgungsengpässe festzustellen. Dies weist auf strukturelle Defizite im deutschen Gesundheitssystem hin."

Wenn die Versorgungsstrukturen nicht reformiert würden, so das Gutachten, "wird der Bedarf an Fachkräften im Gesundheitssystem in den nächsten 10-15 Jahren kontinuierlich stärker zunehmen als das Angebot."

Allerdings werde es "nicht ausreichen, die Anzahl der Beschäftigten weiter zu erhöhen", betonte Hallek. "Dies ist aufgrund der demografischen Entwicklung, des zunehmenden Wettbewerbs um Fachkräfte und der damit verbundenen Kosten nur begrenzt realisierbar."

Deutlich mehr Patienten in Deutschland würden im Krankenhaus statt ambulant behandelt, was auch zu längeren Krankenhausaufenthalten führe. Außerdem gebe es mehr Teilzeitbeschäftigte im Land, so dass mehr Personal benötigt werde, um Vollzeitstellen zu besetzen, heißt es in dem Gutachten.

Deutschland leidet in vielen Berufen unter einem massiven Fachkräftemangel und ist deshalb wirtschaftlich auf Zuwanderung angewiesen. "Fachkräfte aus dem Ausland leisten einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Fachkräfteengpasses im Gesundheitswesen, insbesondere in der Pflege", heißt es in dem Gutachten.

Im vergangenen Jahr fehlten in Deutschland durchschnittlich 17.656 Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege und 15.230 in der Altenpflege, so das Institut der deutschen Wirtschaft (IW).

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) werden in Deutschland aufgrund der alternden Gesellschaft bis zum Jahr 2049 zwischen 280.000 und 690.000 Pflegekräfte fehlen.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)