KUNMING, 5. Juni (Xinhua) -- Seit Jahrhunderten beschäftigt die Menschheit die Frage, ob es Leben außerhalb der Erde gibt. Nun könnte eine gemeinsame Entdeckung chinesischer und deutscher Wissenschaftler einen wichtigen Hinweis liefern.
Mithilfe der Transit Timing Variation (TTV)-Methode wurde erstmals die Super-Erde Kepler-725c mit der zehnfachen Masse der Erde in der bewohnbaren Zone des sonnenähnlichen Sterns Kepler-725 gesichtet, der ein vielversprechender Kandidat für potenzielle Bewohnbarkeit ist.
„Dieser neu entdeckte, nicht-transitorische Planet und sein Mutterstern befinden sich etwa 2.472 Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt“, sagte Gu Shenghong, Teamleiter der Yunnan-Observatorien der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS).
„Noch entscheidender ist, dass dieser Planet in der habitablen Zone seines Muttersterns liegt, also in dem Bereich um einen Stern, in dem die Temperatur für flüssiges Wasser geeignet ist. Er umkreist seinen Mutterstern mit einer Umlaufzeit von 207,5 Tagen, was in etwa einem Jahr auf der Erde entspricht“, fügte Gu hinzu.
„Durch die Analyse der TTV-Signale von Kepler-725b, einem Gasriesen mit einer Umlaufzeit von 39,64 Tagen im selben System, ist es dem Team gelungen, die Masse und die Umlaufbahnparameter des verborgenen Planeten Kepler-725c zu bestimmen“, sagte Sun Leilei von den Yunnan-Observatorien.
Im Gegensatz zur Transitmethode und der Radialgeschwindigkeitsmethode unterliege die TTV-Methode keinen spezifischen Beobachtungsschwierigkeiten. Stattdessen könne sie indirekt die Anwesenheit eines Planeten nachweisen, indem sie einfach die TTVs eines anderen bekannten Planeten in Orbitalresonanz mit ihm messe, so Sun.
„Dies zeigt das Potenzial der TTV-Methode für die Entdeckung von Planeten mit geringer Masse in habitablen Zonen sonnenähnlicher Sterne“, fügte Sun hinzu.
Laut Gu sind weitere Untersuchungen erforderlich, um zu beurteilen, ob der entdeckte bewohnbare Planet tatsächlich Bedingungen aufweist, die für Leben wie auf der Erde geeignet sind.
Die Forschung wird gemeinsam von den Yunnan-Observatorien der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, der Xi'an Jiaotong-Liverpool University, dem Nanjing Institut für Astronomische Optik und Technologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und dem Hamburger Observatorium durchgeführt.
Die Forschungsergebnisse wurden am Dienstag in der Fachzeitschrift Nature Astronomy veröffentlicht.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
