Dirk Heil überprüft die in China hergestellte Solaranlage, die an seinem Haus in Schwarzenbek installiert ist, 30. Mai 2023. (Xinhua/Ren Pengfei)
LISSABON, 20. Juni (Xinhua) -- Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der diplomatischen Beziehungen zwischen China und der Europäischen Union (EU) im Jahr 2025 wird ihre Partnerschaft im Bereich grüne Energie in beispiellosem Umfang und Tiefe ausgebaut.
Von Solar- und Windenergie über Batteriespeicher bis hin zu Elektromobilität werden Chinas grüne Kapazitäten zu einem wichtigen Motor für die ökologische Kooperation zwischen China und der EU, die die Reduzierung der CO2-Emissionen vorantreiben, die grüne Wende fördern und praktische Modelle für eine globale nachhaltige Entwicklung bieten.
Europas umweltfreundliche Energiewende gewinnt an Dynamik, während Chinas Engagement in Schlüsselregionen immer deutlicher wird. In Portugal wurde die Zusammenarbeit bei Solarenergie und Lithium-Batterietechnologien vertieft.
Pedro Amaral Jorge, CEO des portugiesischen Verbands für erneuerbare Energien, sagte, dass chinesische Solarmodule mittlerweile etwa 85 Prozent des Marktanteils des Landes ausmachen würden und alle nach den höchsten internationalen Standards zertifiziert seien. Die Erreichung des portugiesischen Ziels von 22 Gigawatt installierter Solarleistung bis 2030 „erfordert eine engere Zusammenarbeit mit China”, fügte er hinzu und betonte die Rolle Chinas bei der Unterstützung der umfassenderen Klima- und Energieziele der EU für 2030.
Spanien, ein Vorreiter der Solarenergie in Europa, liegt bei der installierten Photovoltaikleistung an zweiter Stelle in der EU hinter Deutschland.
„Chinesische Produkte sind sehr wettbewerbsfähig”, sagte Milan Prodanovic, Leiter der Abteilung für elektrische Systeme bei IMDEA Energy, einem Forschungsinstitut mit Sitz in Madrid. Chinesische Technologien würden zweifellos eine Schlüsselrolle bei den zukünftigen Energielösungen Spaniens spielen, fügte er hinzu.
Auch in Mittel- und Osteuropa baut China seine Präsenz bei den erneuerbaren Energien aus. In Bosnien und Herzegowina ist das von PowerChina und China General Technology Group gemeinsam entwickelte Windkraftprojekt Ivovik seit mehr als neun Monaten ans Netz angeschlossen und erzeugt über 160 Millionen Kilowattstunden Strom. Mit einer Leistung von 84 Megawatt ist es der größte Windpark des Landes und soll die Kohlendioxidemissionen um 240.000 Tonnen pro Jahr reduzieren.
Marinko Cavara, stellvertretender Sprecher des Repräsentantenhauses des Landes und Vorsitzender der parlamentarischen Freundschaftsgruppe mit Asien, sagte, dass Projekte wie Ivovik bereits Vorteile brächten. „Dies sind menschenorientierte Projekte, die das Leben schrittweise verbessern und die nationale Entwicklung unterstützen“, sagte er gegenüber Xinhua.
Über die Stromerzeugung hinaus beschleunigen chinesische Hersteller von Elektrofahrzeugen auch ihren Eintritt in den europäischen Markt. Automobilhersteller wie BYD, SAIC Motor und Chery bauen ihre Präsenz rasch aus. BYD baut ein Pkw-Werk in Ungarn, während Chery eine Partnerschaft mit dem spanischen Unternehmen Ebro eingegangen ist, um Elektrofahrzeuge vor Ort zu produzieren.
Akteure der grünen Lieferkette folgen diesem Beispiel. Der Batteriegigant CATL baut Werke in Deutschland, Ungarn und Spanien.
„Der europäische Automobilsektor öffnet sich zunehmend für Chinas grüne Kapazitäten - nicht nur wegen der Kosteneffizienz und der industriellen Größe, sondern auch wegen der Innovationen bei Batterien, intelligenten Fahrzeugen und Antriebssystemen“, sagte der deutsche Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer.
Laut Dudenhöffer spielen chinesische Unternehmen eine zentrale Rolle bei Europas Übergang zu umweltfreundlichen Autos und leisten einen wichtigen Beitrag zu den globalen Bemühungen um nachhaltige Mobilität.
Mit Blick auf die Zukunft betonte Fernanda Ilheu, Professorin an der Universität Lissabon und Präsidentin der New Silk Road Association, dass die Zusammenarbeit zwischen China und der EU in den Bereichen saubere Energie, Umweltpolitik und grüne Technologien ein Modell für eine für beide Seiten vorteilhafte grüne Transformation darstelle.
„Dieser Ansatz beschleunigt nicht nur das nachhaltige Wachstum in unserer Region, sondern bietet auch eine praktische Referenz für Länder im Globalen Süden“, sagte Ilheu.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)