Das Foto zeigt das 6. Gipfeltreffen multinationaler Unternehmen in Qingdao in der Provinz Shandong in Ostchina, 19. Juni 2025. (Xinhua/Li Ziheng)
QINGDAO, 25. Juni (Xinhua) -- Am Veranstaltungsort des 6. Gipfeltreffens multinationaler Unternehmen in Qingdao blickte Umberto Englmann, Betriebsleiter des deutschen E-Commerce-Unternehmens Internet Up GmbH, auf die Küste der Gastgeberstadt in Ostchina und dachte über deren Vitalität nach.
„Sie ist dynamisch, offen und innovativ“, sagte Englmann. „Man spürt, dass China bereit ist, gemeinsam mit internationalen Unternehmen aus Europa und anderen Regionen zu wachsen.“
Seine Beobachtungen spiegeln eine weit verbreitete Meinung vieler europäischer Führungskräfte wider, die an dem Gipfeltreffen teilnahmen. Dieses fand letzte Woche statt und zog 570 Teilnehmer aus 43 Ländern und Regionen an. Für viele sind Chinas riesiger Markt, seine weitreichende Öffnung und sein Ruf als innovativer Produktionsstandort weiterhin wichtige Faktoren für nachhaltiges Wachstum.
Der Finanzvorstand der Internet Up GmbH, Roland Lukas, sagte, der Erfolg des Unternehmens sei eng mit China verbunden.
„Unsere Snapbuy-Plattform verbindet asiatische Verkäufer und westliche Verbraucher, und es ist einfach, Waren aus China nach Europa und in die USA zu bringen, da die Lieferketten in China sehr gut organisiert sind“, sagte Lukas. „Die Chancen sind riesig, und China ist für unser Wachstum sehr wichtig.“
Internet Up, eines der am schnellsten wachsenden E-Commerce-Unternehmen in Europa, sucht laut Lukas nach neuen Produktions- und Logistikpartnern in China, um seine Präsenz weiter auszubauen.
Ein während des Gipfeltreffens veröffentlichter Bericht zeigte, dass die Betriebserträge und Gewinne der großen Industrieunternehmen mit ausländischer Investition in China im Jahr 2024 gegenüber 2019 um 14,5 Prozent beziehungsweise 12,5 Prozent gestiegen sind.
Chinas starke Innovationsfähigkeit und seine robusten Industrie- und Lieferkettensysteme haben multinationalen Unternehmen geholfen, ihren Wettbewerbsvorteil weltweit zu erhalten.
Die in Belgien ansässige Bekaert Group, ein weltweit führender Anbieter von Technologien zur Verarbeitung und Beschichtung von Stahldraht, ist seit langem auf dem chinesischen Markt tätig. Das Unternehmen hat seit 1993 mehr als 1,5 Milliarden Euro in China investiert und plant weitere Investitionen.
„Wir verbessern unser Produktportfolio, insbesondere im Bereich der energiesparenden und umweltfreundlichen Technologien“, sagte Kurt Van Rysselberge, Leiter von Bekaert China. Das Land entwickle sich zu einem innovativen Produktionsstandort, was für multinationale Unternehmen ein sehr günstiges Umfeld sei.
China treibe die Nutzung grüner Energien rasch voran, und Bekaert sei Teil dieser Wertschöpfungsketten, so der Geschäftsführer. Dies biete enorme Chancen für die Schaffung eines positiven Kreislaufs zur Herstellung CO2-armer Produkte, die auf den Weltmärkten sehr wettbewerbsfähig seien.
Bekaert treibt Innovationen in Bereichen wie Wasserstofferzeugung, Reifenverstärkung, Komponenten für Offshore-Windkraftanlagen und nachhaltiges Bauen voran, wobei viele der Innovationen aus China stammen.
In diesem Jahr wird der 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und der Europäischen Union begangen. Die beiden Seiten sind füreinander zu wichtigen Handelspartnern geworden, wobei das jährliche Handelsvolumen in den letzten 50 Jahren von 2,4 Milliarden US-Dollar auf 780 Milliarden US-Dollar gestiegen ist.
„In den letzten 50 Jahren hat die Zusammenarbeit zwischen China und der EU für beide Seiten einen immensen Mehrwert geschaffen“, sagte Jens Eskelund, Präsident der Europäischen Handelskammer in China. „Der Zugang zur chinesischen Lieferkette hat die Kaufkraft der europäischen Verbraucher gestärkt und China in die globale Wertschöpfungskette integriert.“
Chinas Investitionen in Humankapital, darunter die jährliche Absolventenzahl von Ingenieuren, hätten das Land zu einem natürlichen Partner für Forschungs- und Entwicklungskooperationen gemacht, fügte Eskelund hinzu. Für viele europäische Unternehmen sei China nicht nur ein Markt, sondern ein Ort für Innovation und gemeinsame Entwicklung.
Chinas Bemühungen um die Schaffung eines erstklassigen Geschäftsumfelds, darunter die Ausweitung der visumfreien Einreise, die gleiche Behandlung ausländischer Investitionen wie inländischer sowie die Verkürzung der Negativlisten für einen besseren Marktzugang, haben das Vertrauen der Investoren gestärkt.
Mit Blick auf die Zukunft sagten europäische Führungskräfte, dass die Dynamik der Zusammenarbeit erst am Anfang stehe. „Chinas Öffnung ist sehr vorteilhaft für die Welt und auch für China selbst. Wir können zusammenarbeiten und gute Geschäfte machen“, sagte Lukas.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)