Der chinesische Außenminister Wang Yi, der auch Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ist, leitet gemeinsam mit dem deutschen Außenminister Johann Wadephul die 8. Runde des strategischen Dialogs zwischen China und Deutschland über Diplomatie und Sicherheit in Berlin, 3. Juli 2025. (Xinhua/Du Zheyu)
BERLIN, 4. Juli (Xinhua) -- Gute Beziehungen zwischen China und Deutschland würden nicht nur die insgesamt positive Entwicklung der Beziehungen zwischen China und der EU vorantreiben, sondern seien auch für die globale Stabilität und Entwicklung von großer Bedeutung, sagte der chinesische Außenminister Wang Yi am Donnerstag bei der 8. Runde des strategischen Dialogs zwischen China und Deutschland über Diplomatie und Sicherheit.
Wang leitete die Gespräche gemeinsam mit dem deutschen Außenminister Johann Wadephul.
Wang, der auch Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ist, sagte, in diesem Jahr werde der 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und der EU begangen, und auch die umfassende strategische Partnerschaft zwischen China und Deutschland sei in ein neues Jahrzehnt eingetreten.
Die Beziehungen zwischen China und der EU sowie zwischen China und Deutschland stünden an einem entscheidenden Punkt, an dem es gelte, auf den Errungenschaften der Vergangenheit aufzubauen und die Zukunft zu gestalten, so Wang.
Als zweit- und drittgrößte Volkswirtschaften der Welt trügen China und Deutschland wichtige internationale Verantwortung und seien Träger der Hoffnungen aller Beteiligten, sagte Wang. Die beiden Länder sollten gemeinsam das gegenseitige Vertrauen bekräftigen, die Zusammenarbeit weiter festigen und die bilateralen Beziehungen weiter vertiefen.
Angesichts der gegenwärtigen turbulenten internationalen Situation, insbesondere des vorherrschenden Protektionismus, der Antiglobalisierung und der einseitigen Schikane, müssten China und Deutschland ihre strategische Kommunikation und Koordination verstärken, betonte Wang.
Die beiden Länder sollten mehr Gewissheit in die Welt bringen, indem sie auf den stabilen Beziehungen zwischen ihnen aufbauen, gemeinsam den Multilateralismus befürworten und praktizieren, das internationale System mit den Vereinten Nationen als Kern, die auf dem Völkerrecht basierende internationale Ordnung und die grundlegenden Normen, die die internationalen Beziehungen auf der Grundlage der UN-Charta regeln, aufrechterhalten und sich verpflichten würden, eine verlässlichere, stabilere und berechenbarere umfassende strategische Partnerschaft zu entwickeln, fügte der chinesische Außenminister hinzu.
Wang wies ebenfalls darauf hin, dass der chinesische Staatspräsident Xi Jinping ein Telefongespräch mit dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz geführt habe, in dem die Richtung und der Ton für die nächste Phase der chinesisch-deutschen Beziehungen festgelegt worden seien.
Trotz der sich verändernden internationalen Landschaft hätten sich die Beziehungen zwischen China und Deutschland stetig weiterentwickelt, vor allem dank der Art und Weise, wie die beiden Länder miteinander umgingen, nämlich mit gegenseitigem Respekt, der Suche nach Gemeinsamkeiten bei gleichzeitiger Wahrung von Unterschieden und dem Streben nach einer Win-win-Kooperation, sagte Wang und nannte dies die grundlegende Logik für die nachhaltige Entwicklung der chinesisch-deutschen Beziehungen.
Angesichts der Unterschiede in der Geschichte, der Kultur und den Sozialsystemen zwischen China und Deutschland sei es nur natürlich, dass es Divergenzen gebe, sagte Wang. Der Schlüssel liege darin, das Verständnis und das gegenseitige Vertrauen zu stärken und die Unterschiede ruhig und rational zu betrachten.
China messe den Beziehungen zu Deutschland eine wichtige Rolle in seiner Diplomatie bei und schätze die positive und rationale Haltung der neuen deutschen Regierung bei der Entwicklung der Beziehungen zu China, so Wang.
Man hoffe, dass die deutsche Seite Chinas Bemühungen um eine vollständige nationale Wiedervereinigung unterstützen werde, so wie China die deutsche Wiedervereinigung bedingungslos unterstützt habe, und sich strikt an das Ein-China-Prinzip halte, sagte Wang.
Als zentrales großes Land der Europäischen Union habe Deutschland positive Anstrengungen unternommen, um die Beziehungen zwischen China und der EU voranzubringen, und man hoffe, dass Deutschland weiterhin eine konstruktive Rolle bei der Entwicklung der Beziehungen zwischen China und der EU spielen werde, so Wang.
Wadephul sagte, Deutschland sei bereit, ein vertrauenswürdiger und berechenbarer Partner für die Zusammenarbeit mit China zu sein.
In einer Zeit voller Krisen und Herausforderungen sei es für Deutschland und China sehr wichtig, eine enge Kommunikation und Koordination aufrechtzuerhalten, so Wadephul.
Die beiden Länder hätten eine lange Geschichte des Austauschs und eine solide Grundlage für ihre Partnerschaft, sagte Wadephul. Die beiden Länder seien sich in vielen Fragen einig und könnten Differenzen und Meinungsverschiedenheiten mit gegenseitigem Respekt und einer konstruktiven Haltung bewältigen.
Wadephul sagte, Deutschland freue sich auf einen verstärkten Austausch mit China und auf die kontinuierliche Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit.
Die deutsche Regierung halte entschieden an der Ein-China-Politik fest, so Wadephul.
Während der Gespräche führten beide Seiten zudem einen tiefgreifenden Meinungsaustausch über die Ukraine-Krise, die iranische Atomfrage, die Lage im Nahen Osten und die multilaterale strategische Koordination. Die beiden Seiten vereinbarten, die Kommunikation und Koordination zu verstärken, um auf Waffenstillstände, die Beendigung von Konflikten und die friedliche Beilegung von Streitigkeiten hinzuwirken.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)