Wukongs Reise nach Westen stellt chinesische Spiele ins Rampenlicht der Gamescom - Xinhua | German.news.cn

Wukongs Reise nach Westen stellt chinesische Spiele ins Rampenlicht der Gamescom

2025-08-25 11:04:12| German.news.cn
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Besucher fotografieren Figuren aus dem Spiel „Black Myth: Wukong” auf der Gamescom 2025 in Köln in Deutschland, 20. August 2025. (Xinhua/Zhang Fan)

Chinesische Entwickler begeisterten die Gamescom 2025 mit Hits wie „Phantom Blade Zero” und „Black Myth: Zhong Kui” und unterstrichen damit Chinas wachsende Bedeutung in der Gamingbranche.

KÖLN, Deutschland, 24. August (Xinhua) -- Tims Finger umklammerten seinen PS5-Controller, als das chinesische Wort für „Tod“ oder „Game Over“ immer wieder auf dem Bildschirm erschien. Der schwarz gekleidete Held, den er steuerte, strahlte die Aura chinesischer Kampfkunst-Fantasy aus und zog eine der längsten Warteschlangen auf der Gamescom 2025 an.

„Der Bossgegner, den ich gerade besiegt habe, war auch ganz cool gemacht, also vom Artstyle her und sowas, wie er aussieht. Also, ich find’s cool“, sagte der junge Gamer aus dem Harz nach einer einstündigen Demo. Das kommende Action-Rollenspiel mit dem Titel „Phantom Blade Zero“ hat bereits sechs Millionen Aufrufe für sein neuestes Gameplay-Video auf YouTube erreicht.

Die fünftägige Veranstaltung ist fast vorbei, und die 50 chinesischen Aussteller - ein neuer Rekord - sind nicht zu übersehen. Ihre Stände gehören zu den belebtesten auf der weltweit größten Spielemesse.

Bei der Gamescom Opening Night Live am Dienstag beendete das chinesische Studio Game Science die Veranstaltung mit einem Paukenschlag und stellte seinen neuesten Titel „Black Myth: Zhong Kui“ vor. Der zweiminütige Trailer, der vom Moderator als „die letzte Überraschung vor dem Gute-Nacht-Sagen“ angekündigt wurde, wurde in Köln und im weltweiten Livestream mit tosendem Applaus aufgenommen.

Das Studio hatte genau ein Jahr zuvor „Black Myth: Wukong“ veröffentlicht, Chinas erstes Triple-A-Spiel, das von dem klassischen Roman „Die Reise nach Westen“ inspiriert ist und mittlerweile ein weltweiter Hit ist. Der neue Titel „Zhong Kui“ greift auf chinesische Folklore zurück und erweckt den legendären Geisterfänger mit stechenden Augen und dichtem Bart zum Leben.

Grace Pan, Senior-Projektmanagerin bei der Koelnmesse, Mitveranstalter der Gamescom (von den Veranstaltern als „gamescom“ geschrieben) zusammen mit dem Verband der deutschen Games-Branche, sagte, dass chinesische Spieleentwickler in den letzten Jahren zu „echten Content-Erstellern“ und „auf einem Level mit führenden europäischen, US-amerikanischen und japanischen Studios“ geworden sind.

„Chinesische Entwickler bringen eine breite Palette verschiedener neuer Titel, fortschrittliche Produktionstechniken und unverwechselbare Elemente wie chinesische Kampfkünste und Mythologie mit”, erklärte Pan gegenüber Xinhua. Die Originalwerke zeichnen sich durch starke visuelle Elemente, Storytelling und Gameplay aus, fügte sie hinzu.

Ein vor der Messe vom Verband der deutschen Games-Branche veröffentlichter Bericht zeigte die wachsende Beliebtheit chinesischer Handyspiele in Deutschland. Vier in China entwickelte Produkte waren im Jahr 2024 unter den zehn meist heruntergeladenen Handyspielen in Deutschland.

In Deutschland, Heimat von 37,5 Millionen Spielern und Europas größtem Gaming-Markt, seien Smartphones nach wie vor die beliebteste Plattform, die von mehr als der Hälfte aller Spieler genutzt werde, dicht gefolgt von Konsolen wie PlayStation und Xbox, so der Bericht.

Dieser Trend spiegelte sich auch auf der diesjährigen Gamescom wider, wo drei chinesische Titel unter den fünf Nominierten für das beste Handyspiel waren. Der Preis ging am Freitag an „Love and Deepspace“, einen romantischen Science-Fiction-Titel, der von Infold Games aus Shanghai entwickelt wurde.

Die wachsende Präsenz chinesischer Entwickler in Verbindung mit dem Aufstieg des chinesischen Gaming-Ökosystems öffnet auch Türen für Partnerschaften in Europa.

In einem schriftlichen Interview mit Xinhua sagte Felix Falk, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Games-Branche, dass Kooperationen zwischen chinesischen Studios und ihren Pendants in Deutschland und ganz Europa immer häufiger werden, wodurch beide Seiten die Märkte des jeweils anderen besser verstehen und Zugang zu ihnen erhalten.

Der chinesische Gaming-Gigant Tencent bietet einen Einblick in diesen Ansatz. Das Unternehmen brachte mehr als zehn neue Titel zur Gamescom mit, darunter Projekte, die auf internationalen IPs basieren oder in Zusammenarbeit mit renommierten europäischen Studios entstanden sind, wie die noch nicht veröffentlichten „Dune: Awakening“ und „Dying Light: The Beast“. Tencent stellte außerdem ein KI-gestütztes Tool für die Produktion von Spielgrafiken vor, das als Mittel zur Förderung der Zusammenarbeit auf technischer Ebene positioniert ist.

„Da die globale Spieleindustrie immer stärker vernetzt ist, werden wir in Zukunft wahrscheinlich noch mehr Kooperationen sehen“, sagte Falk.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)