KI erobert Unterhaltungselektronik und verändert Alltag - Xinhua | German.news.cn

KI erobert Unterhaltungselektronik und verändert Alltag

2025-09-11 09:39:17| German.news.cn
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Ein Besucher schüttelt einem humanoiden Roboter auf der IFA 2025 in Berlin die Hand, 5. September 2025. (Xinhua/Zhang Haofu)

BERLIN, 10. September (Xinhua) -- Auf der diesjährigen IFA in Berlin, einer der weltweit größten Messen für Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte, die am Dienstag zu Ende ging, hielt Science-Fiction Einzug in die Wohnzimmer.

Globale Marken wie Haier, Hisense, Bosch und Siemens stellten sprachgesteuerte Geräte vor, die auf menschliche Befehle reagieren. Waschmaschinen, die Flecken erkennen, Öfen, die Rezepte vorschlagen, und Kühlschränke, die sich durch Klopfen öffnen lassen, deuten alle auf einen Trend hin: Künstliche Intelligenz (KI) verwandelt Hausarbeiten in Aufgaben, die mit einem einfachen Wort oder einer Geste erledigt werden können.

INTELLIGENTER PARTNER

„KI ist nicht mehr nur ein bloßes Zusatzfeature, sondern Teil der DNA eines Produkts, ein authentischer ‚intelligenter Partner‘ für die Menschheit“, sagte Daniel Sun, Chief Technology Officer von TCL Industries, in einem Interview mit Xinhua. Die Nutzung von KI werde Fortschritte in der Bilderkennung und der Verarbeitung natürlicher Sprache vorantreiben.

Zu den auffälligsten Innovationen gehörte NexLawn, ein intelligenter Gartenpflegeroboter, der einem Miniatur-Baufahrzeug ähnelt. Ausgestattet mit fortschrittlichen Sensoren und einem Teleskoparm mäht er Gras, jätet Unkraut, sammelt Laub und begrüßt sogar Haustiere.

„Intelligente Geräte gehen über grundlegende Funktionen und isolierte Aufgaben hinaus“, sagte Li Jian, Chief Product Officer bei NexLawn. „Dank KI-Wahrnehmung und algorithmischer Entscheidungsfindung verstehen Maschinen nun ihre Umgebung und interagieren auf intuitivere, menschenähnliche Weise.“

Infolgedessen übertragen Verbraucher zunehmend repetitive, zeitaufwändige Aufgaben wie Hausarbeit und Gartenpflege an Roboter. „Auf diese Weise können sie mehr Zeit mit ihren Lieben verbringen, das Leben genießen und die Natur erleben.“

GADGETS DER NÄCHSTEN GENERATION

Die diesjährige Ausstellung stellte zudem KI-gestützte Neuheiten vor, die über traditionelle Haushaltsgeräte hinausgehen. Ein Staubsaugerroboter mit einem mechanischen Arm holte ein Telefon aus einer schmalen Lücke, während ein Tennisroboter Bälle präzise zurückspielte. Mit Kameras und Algorithmen ausgestattete Smart-Brillen machten Fotos und boten Bilderkennung sowie Sofortübersetzung.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Tierpflege. Der Anbieter von Konnektivitätslösungen uCloudlink stellte das PetPhone vor, ein Wearable, mit dem Haustiere Anrufe an ihre Besitzer tätigen können. Das Gerät nutze KI, um die Verhaltensmuster von Haustieren zu erlernen und bei ungewöhnlichen Aktivitäten Gesundheitswarnungen in Echtzeit auszugeben, erklärte Chen Chaohui, CEO von uCloudlink.

„KI wird die Zukunft der Haustierpflege zunehmend prägen, von der Gesundheitsüberwachung über die Erkennung von Emotionen bis hin zu personalisierten Dienstleistungen”, sagte Chen. „Intelligente Technologie verbessert nicht nur die Art und Weise, wie wir für Tiere sorgen, sondern vertieft auch die emotionale Bindung zwischen Menschen und ihren Haustieren und erleichtert gleichzeitig den Alltag.”

WACHSENDE BEDENKEN

Angesichts der Flut von KI-Produkten auf dem Markt warnten Branchenexperten auch vor Risiken.

Eine Sprecherin des chinesischen Drohnenherstellers DJI hob Bedenken hinsichtlich einer übermäßigen Automatisierung und Produktuniformität hervor und betonte, dass KI personalisierte Ausdrucksmöglichkeiten ermöglichen sollte, nicht „Ergebnisse nach Schema F“ oder „Fertiggerichte“. Sie wies auch darauf hin, dass intelligente Algorithmen in hohem Maße von qualitativ hochwertiger Hardware und zuverlässigen Daten abhängen würden.

Axel Kniehl, Geschäftsführer Marketing & Sales beim deutschen Haushaltsgerätehersteller Miele, sagte, es gebe eine zunehmende „KI-Müdigkeit“, da viele Produkte als KI vermarktet würden, ohne über echte Fähigkeiten zu verfügen. „Überall kleben Aufkleber“, so Kniehl.

Kniehl betonte, dass es darauf ankomme, ob die Technologie das Leben der Verbraucher verbessere, denn Technologie müsse den Menschen dienen und nicht sich selbst.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)