Dieses undatierte Foto, das vom Interviewpartner zur Verfügung gestellt wurde, zeigt ein Porträt von BMW-CEO Oliver Zipse. (Xinhua)
„Wir sind tief in China verwurzelt und verstehen die Bedürfnisse der Kunden und die Marktdynamik. Die Kombination aus deutscher Ingenieurskunst, Chinas umfangreichem Lieferantennetzwerk und lokalen Innovationen schafft einen einzigartigen globalen Vorteil“, sagte Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender der BMW AG.
Von den Xinhua-Autoren Hu Xiaoming und Li Hanlin
MÜNCHEN, 13. September (Xinhua) -- China sei für BMW von strategischer Bedeutung, sagte der Vorstandsvorsitzende des deutschen Automobilherstellers und betonte die Rolle des Landes als globalen Innovationsmotor und die sich vertiefende Partnerschaft, die das zukünftige Wachstum des Unternehmens unterstütze.
Im Gespräch mit Xinhua auf der Internationalen Automobil-Ausstellung 2025 in München sagte Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender der BMW AG, der chinesische Markt sei „nicht nur unser größter Einzelmarkt, sondern auch eine Quelle starker Innovationen“ und wies darauf hin, dass BMW stark in das Land investiert habe.
„Unsere größte Präsenz außerhalb Deutschlands haben wir in China. Seit 2010 hat BMW rund 116 Milliarden Yuan (etwa 16,3 Milliarden US-Dollar) in unsere Produktionsstätte in Shenyang investiert, was dies zu unserer größten Investition außerhalb Deutschlands macht”, sagte Zipse.
Zipse wies darauf hin, dass BMW in China seine größte Produktionsstätte und sein größtes Forschungs- und Entwicklungsteam außerhalb Deutschlands habe, mit über 3.000 Ingenieuren in Forschungs- und Entwicklungszentren in Beijing, Shanghai, Shenyang und Nanjing sowie drei speziellen Softwareentwicklungsunternehmen.
„Wir sind tief in China verwurzelt und verstehen die Bedürfnisse der Kunden und die Marktdynamik. Die Kombination aus deutscher Ingenieurskunst, Chinas umfangreichem Lieferantennetzwerk und lokalen Innovationen schafft einen einzigartigen globalen Vorteil“, sagte Zipse.
Chinas Innovationskraft sei für die globale Strategie von BMW von entscheidender Bedeutung, sagte Zipse. „Derzeit kommen die größten Innovationen aus China. Durch die Bündelung unserer Stärken können wir Produkte entwickeln, die weltweit neue Maßstäbe setzen.“
Zipse unterstrich Chinas Rolle für BMWs Einsatz für die Globalisierung. „China mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnern und seinem Status als weltweit größter Einzelmarkt nimmt für uns natürlich einen äußerst wichtigen Platz ein“, sagte er.
Der Wettbewerb im chinesischen Automobilsektor werde immer intensiver, räumte Zipse ein, betonte jedoch, dass dies kein Hindernis darstelle.
„China ist sehr wettbewerbsintensiv, aber wir begrüßen den Wettbewerb nicht nur, sondern arbeiten auch mit lokalen Partnern zusammen, um mehr Marktchancen zu schaffen“, fügte der BMW-CEO hinzu und verwies dabei auf die langjährige Zusammenarbeit mit den chinesischen Batterieherstellern CATL und EVE Energy.
Partnerschaften mit chinesischen Unternehmen wie Alibaba, Huawei, DeepSeek und Momenta hätten die digitale Interaktion im Fahrzeuginnenraum und die Fähigkeiten des autonomen Fahrens in Städten verbessert, merkte Zipse an.
„Diese Partnerschaften sind nicht nur lokal, sondern globale Kooperationen. Wir schätzen diese hochprofessionelle, effiziente und wachstumsorientierte Zusammenarbeit sehr. Offene Zusammenarbeit ist der Weg zum zukünftigen Erfolg“, sagte Zipse.
Zipse hob die bevorstehende Markteinführung des Modells Neue Klasse BMW iX3 mit langem Radstand in China im nächsten Jahr hervor und bezeichnete es als „das chinesischste Produkt aller Zeiten“ und als konkretes Beispiel für den Ansatz „in China, für China“ von BMW.
Der Neue Klasse iX3, ein mittelgroßer Elektro-SUV, verfügt über eine CLTC-Reichweite (China Light-Duty Vehicle Test Cycle) von mehr als 900 Kilometern, eine 108-Grad-Großzylinderbatterie und eine ultraschnelle Ladefunktion, mit der in 10 Minuten mehr als 400 Kilometer geladen werden können.
„Ohne die volle Unterstützung chinesischer Zulieferer könnte dieses Auto nicht existieren. Wir positionieren diese Produkte immer als globale Modelle, nicht einfach als ‚Made in China‘“, sagte Zipse.
„Es signalisiert unser langfristiges Engagement in China. Es zeigt, dass BMW wettbewerbsfähig ist und mit starken chinesischen Akteuren auf Augenhöhe steht, und dass wir BMW in den kommenden Jahren in China noch stärker machen wollen“, fügte Zipse hinzu.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)