Die Eröffnung einer zweiten A320-Endmontagelinie des europäischen Flugzeugbauers Airbus in Tianjin ist kein Einzelfall: Auch Top-Manager von US-Konzernen wie Apple, Goldman Sachs und Pfizer haben jüngst ihre Zuversicht bekundet und planen, ihr Engagement in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt auszubauen. Trotz des globalen wirtschaftlichen Gegenwinds bleibt China für sie ein profitabler Zukunftsmarkt – getragen von der Erwartung an den neuen Fünfjahresplan des Landes.
„Ich freue mich sehr, wieder in China zu sein.“ Mit diesen Worten, gesprochen auf Chinesisch, eröffnete Airbus-CEO Guillaume Faury am Mittwoch seine Rede bei der Einweihungszeremonie der zweiten Endmontagelinie für Flugzeuge der A320-Familie in Tianjin. Dies markiert den jüngsten Meilenstein in der 40-jährigen Geschichte des europäischen Luftfahrtriesen in China.
Im Juni 1985 übernahm die chinesische Zivilluftfahrt offiziell das erste Airbus-Flugzeug. Heute ist das Land der größte Einzelmarkt für Airbus-Zivilflugzeuge. Der Marktanteil der Airbus-Flotte in China stieg dabei von rund 20 Prozent im Jahr 2008 auf heute über 50 Prozent.
„Die zweite Endmontagelinie für die A320-Familie wird uns dabei helfen, unser Ziel von 75 Flugzeugen der A320-Familie pro Monat bis 2027 zu erreichen“, sagte Faury. Die Erweiterung der Industrieanlagen in der regierungsunmittelbaren Stadt in Nordchina zeigt das volle Vertrauen des Flugzeugbauers in den boomenden chinesischen Luftfahrtmarkt, die robuste und stabile Lieferkette des Landes sowie das hochwertige Geschäftsumfeld.
Das Tempo des Projekts war beachtlich: Die Rahmenvereinbarung wurde im April 2023 im Beisein der Staatsoberhäupter Chinas und Frankreichs unterzeichnet, bereits am 28. September desselben Jahres erfolgte der Spatenstich. „Die ‚China-Geschwindigkeit‘ hat die Projektpläne in die Realität umgesetzt“, so Faury.
Von Apple bis Pfizer: Investitionsziele übertroffen, Profitabilität überzeugt
Die positive Entwicklung von Airbus in China ist ein Beispiel für das anhaltend starke Engagement ausländischer Unternehmen auf dem chinesischen Markt. Auch andere Multikonzerne bekundeten zuletzt ihr festes Vertrauen in die Geschäftsaussichten des Landes. So kündigte Apple-CEO Tim Cook am 15. Oktober in Beijing an, der US-Handyhersteller werde seine Investitionen in China weiter aufstocken. John Waldron, Präsident und COO von Goldman Sachs, sagte am selben Tag in Washington, seine Bank habe in diesem Jahr wichtige Kapitalmarkttransaktionen zur finanziellen Unterstützung von in China ansässigen Unternehmen abgeschlossen. Und Albert Bourla, der CEO von Pfizer, betonte am 14. Oktober die Notwendigkeit der Zusammenarbeit der US-Pharmaindustrie mit China, wo in der letzten Dekade rund 30 Prozent der weltweiten Medikamente entwickelt worden sind.
Dieses Vertrauen spiegelt sich auch in den offiziellen Zahlen wider. Daten des chinesischen Handelsministeriums zeigen, dass sich die tatsächlich genutzten ausländischen Investitionen in China im Zeitraum des 14. Fünfjahresplans (2021–2025) bis Ende Juni dieses Jahres auf 708,73 Milliarden US-Dollar beliefen. Damit wurde das festgelegte Ziel von 700 Milliarden US-Dollar sechs Monate früher als geplant erreicht.
Auch die Profitabilität bleibt hoch. Der „2025 China Business Report“ der US-Amerikanischen Handelskammer in Shanghai zeigt, dass 71 Prozent der in China tätigen US-Unternehmen im Jahr 2024 profitabel waren – ein Anstieg um 5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. „Wir werden China nicht verlassen“, resümierte Goldman-Sachs-Präsident Waldron.
Die makroökonomische Grundlage dafür bleibt robust. In den letzten fünf Jahren hat das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) nacheinander die Marken von 110 Billionen, 120 Billionen und 130 Billionen Yuan überschritten und wird in diesem Jahr voraussichtlich rund 140 Billionen Yuan erreichen. Damit hat China im Durchschnitt jährlich 30 Prozent zum globalen Wirtschaftswachstum beigetragen.
„In die Zukunft investieren“
Fakten beweisen, dass China trotz globaler Turbulenzen und Tendenzen zur Deglobalisierung ein attraktives Ziel für globale Investitionen bleibt und durch seine eigene Entwicklung weiterhin Sicherheit und Impulse für die Weltwirtschaft liefern wird.
Chinas Entschlossenheit, die Reform- und Öffnungspolitik umfassend zu vertiefen, ist ungebrochen. Das Vierte Plenum des 20. Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, das am Donnerstag beendet wurde, verabschiedete Vorschläge zur Formulierung des 15. Fünfjahresplans und entwarf damit einen Fahrplan für die kommenden fünf Jahre.
Zahlreiche ausländische Unternehmen blicken daher mit großer Erwartung auf den 15. Fünfjahresplan Chinas und sind überzeugt, dass Investitionen in China gleichbedeutend mit Investitionen in die Zukunft sind. Dan Watkins, CEO für den asiatisch-pazifischen Raum bei J.P. Morgan Asset Management, erklärte beispielsweise, der chinesische Markt werde einer der „Super-Beitragszahler“ im Fünfjahresplan des Unternehmens sein. Der Plan sehe vor, das verwaltete Vermögen in der Region Asien-Pazifik innerhalb von fünf Jahren auf rund 600 Milliarden US-Dollar zu verdoppeln, so Watkins.
(Quelle: german.china.org.cn)





