Interview: Deutsches Technologieunternehmen Heraeus will verstärkt in China investieren - Xinhua | German.news.cn

Interview: Deutsches Technologieunternehmen Heraeus will verstärkt in China investieren

2025-11-06 09:07:54| German.news.cn
2025-11-06 09:07:54| German.news.cn

Das Foto zeigt Frank Stietz, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung des führenden deutschen Technologieunternehmens Heraeus Group, während eines Interviews mit Xinhua in der Stadt Zhaoyuan in der Provinz Shandong in Ostchina, 28. Oktober 2025. (Xinhua/Zhang Wuyue)

BEIJING, 5. November (Xinhua) -- In einem Exklusivinterview mit Xinhua bekräftigte Frank Stietz, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung des führenden deutschen Technologieunternehmens Heraeus Group, das Vertrauen des Konzerns in Chinas Marktpotenzial und die Absicht verstärkt in das Land zu investieren. Als wichtige Triebkräfte nannte Stietz das dynamische Innovationsökosystem und die Widerstandsfähigkeit des Marktes - von den Lieferketten bis zum Wirtschaftswachstum.

„Chinas Halbleiterindustrie hat sich insbesondere in den letzten sieben Jahren sehr dynamisch entwickelt”, sagte Stietz, der 2015 als globaler Leiter des Elektronikgeschäfts des Konzerns zu Heraeus kam. Im Jahr 2015 habe der Schwerpunkt noch mehr auf der Fertigung gelegen, sagte Stietz und fügte hinzu: „China ist heute einer der fortschrittlichsten Innovationsstandorte weltweit.”

Chinas Halbleitersektor erfordere als schnell wachsender Markt eine rasche Entwicklung neuer Produkte - ein Trend, auf den sich Heraeus durch den Ausbau seiner lokalen Innovationspräsenz einstelle. „Wir passen unsere Strategie mit einem klaren Fokus auf Innovation an“, erklärte Stietz.

Dieses Engagement wurde durch Stietz‘ erste Reise nach China seit seinem Amtsantritt als CEO im Mai unterstrichen. Die Reise umfasste Besuche in zwei neu gegründeten Innovationszentren - eines am chinesischen Hauptsitz von Heraeus in Shanghai und das andere in Zhaoyuan in der Provinz Shandong, wo Heraeus (Zhaoyuan) Precious Material Co., Ltd. ansässig ist.

Die Forcierung lokaler Innovationszentren sei eine direkte Folge der Strategie „in China, für China“ von Heraeus, betonte Stietz. „Das bedeutet, dass wir nicht nur lokal produzieren, sondern auch die gesamte Wertschöpfungskette, einschließlich Innovation und Vertrieb, in Kundennähe verlagern und Produkte entwickeln wollen, die auf den chinesischen Markt zugeschnitten sind”, so Stietz.

Über die Innovation hinaus hat Heraeus auch die Lokalisierung der Lieferkette und der Talente priorisiert, um seine Wurzeln in China zu stärken. In Bezug auf die Lieferketten merkte Stietz an, dass die Gruppe frühzeitig mit zwei Zielen begonnen habe: der Sicherung der Lieferkette und der Entwicklung lokaler Lieferanten, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und eine effektive Zusammenarbeit zu fördern.

Die Lokalisierung von Talenten wird sowohl durch Chinas robusten Talentpool als auch durch die langfristigen Investitionen von Heraeus in die Personalentwicklung unterstützt. Chinas Talent-Ökosystem ist laut Stietz dynamisch und verfügt über einen ausgezeichneten lokalen Talentpool, der von erstklassigen Universitäten unterstützt wird. „Wir glauben, dass lokale Talente lokale Geschäfte leiten sollten, was für ein globales Unternehmen von entscheidender Bedeutung ist“, sagte er.

Diese facettenreiche Lokalisierungsstrategie baut auf der 50-jährigen Geschichte von Heraeus in China auf - ein Vermächtnis, das den Markt für den Konzern „unverzichtbar“ gemacht hat. Der chinesische Markt sei einer der größten Märkte des Konzerns, was auf Faktoren wie die große Bevölkerung und die Nachfrage aus den strategischen Sektoren zurückzuführen sei, die der Konzern bediene, darunter Halbleiter und Stahl, so Stietz.

„Unser Engagement, weiterhin in China zu investieren, ergibt sich aus dem Markt selbst“, merkte Stietz an. „Wir haben von den letzten 50 Jahren Wachstum in China profitiert und glauben fest an die Widerstandsfähigkeit und Stärke der chinesischen Wirtschaft für die nächsten Jahrzehnte.“

Mit Blick auf die Zukunft werde sich der Konzern auf innovationsgetriebene Investitionen konzentrieren, darunter neue Initiativen in den Bereichen Wasserstoff und Elektronik, sagte Stietz.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)