Ein Fahrgast mit Gesichtsmaske steigt in Berlin in eine S-Bahn, 24. März 2022. (Foto von Stefan Zeitz/Xinhua)
BERLIN, 15. Juni (Xinhua) -- Zum ersten Mal seit April wurden in Deutschland wieder mehr als 100.000 neue COVID-19-Infektionen innerhalb eines Tages registriert, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) für Infektionskrankheiten am Dienstag mit.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner habe sich in der vergangenen Woche auf rund 447 mehr als verdoppelt, erklärte das RKI. Im März hatte die Inzidenz infolge der Omikron-Welle einen Höchststand von rund 1.700 erreicht.
"Eine Sommerwelle war zu erwarten", sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Dienstag auf Twitter. "Freiwilliges Tragen von Masken im Innenraum und eine 4. Impfung sind die besten Gegenmittel."
Die meisten COVID-19-Beschränkungen in Deutschland wurden zuvor gelockert. Als eines der letzten Länder in der Europäischen Union hat Deutschland die Beschränkungen für Einreisende aus anderen EU-Mitgliedstaaten für die Sommermonate aufgehoben.
Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, an dem die beiden noch ansteckenderen Omikron-Untervarianten BA.5 und BA.4 auf dem Vormarsch sind. Innerhalb einer Woche hat sich der Anteil von BA.5 in Deutschland laut dem aktuellen Wochenbericht des RKI auf zehn Prozent verdoppelt.
"Aller Voraussicht nach werden sich diese beiden Sublinien stärker verbreiten, so dass es auch insgesamt zu einem Anstieg der Infektionszahlen und einem erneut verstärkten Infektionsdruck auf vulnerable Personengruppen schon im Sommer kommen kann", warnte das RKI.
Um auf "alle Eventualitäten" vorbereitet zu sein, plant Lauterbach für den Herbst eine erneute COVID-19-Impfkampagne. Für die Beschaffung eines neuen COVID-19-Impfstoffs, der gegen verschiedene Varianten des Virus schützt, solle Deutschland 830 Millionen Euro investieren.
Bislang haben mindestens 76 Prozent der deutschen Bevölkerung eine Grundimmunisierung erhalten. Rund 60 Prozent haben laut den offiziellen Zahlen zudem mindestens eine Auffrischungsimpfung erhalten.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)