BERLIN, 21. Januar (Xinhua) -- Die Bevölkerung Deutschlands erreichte laut offiziellen Angaben Ende 2022 aufgrund der Rekordzuwanderung einen historischen Höchststand von mindestens 84,3 Millionen Einwohnern.
Bis zu 1,45 Millionen mehr Menschen zogen nach Deutschland, als das Land verließen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit. Die Nettozuwanderung war mehr als viermal so hoch wie im Vorjahr und erreichte damit den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950.
"Die neuen Rekordbevölkerungszahlen des Statistischen Bundesamtes verdeutlichen, wie wesentlich die Außenwanderung für die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland ist", sagte Sebastian Klüsener, Forschungsdirektor am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), am Donnerstag gegenüber Xinhua.
Unterdessen betonte Destatis: "Ohne Nettozuwanderung wäre die Bevölkerung bereits seit 1972 geschrumpft, da seither jedes Jahr mehr Menschen starben als geboren wurden."
Der Anstieg der Zuwanderung nach Deutschland in den letzten Jahren ist laut Destatis vor allem auf Krieg und Gewalt in Syrien, Afghanistan und dem Irak sowie in jüngster Zeit auf den Russland-Ukraine-Konflikt zurückzuführen. Auch aus Rumänien, Bulgarien und Polen ist eine stetige Zuwanderung zu verzeichnen.
Mitte 2022 fehlten in Europas größter Volkswirtschaft über alle Berufsgruppen hinweg mehr als eine halbe Million Fachkräfte, so das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Am stärksten betroffen waren der Sozial- und Gesundheitsbereich.
Die Bundesregierung hat deshalb das Fachkräfteeinwanderungsgesetz aktualisiert, um die Anwerbung von Fachkräften aus Nicht-EU-Ländern zu beschleunigen.
"Im Wettbewerb um Talente und helfende Hände bieten wir neue, und vor allem einfachere Wege, um in Deutschland zu arbeiten", sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Ziel sei, das modernste Einwanderungsrecht in Europa zu schaffen.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
