Mindeststeuer macht Investitionen in USA weniger attraktiv: ifo - Xinhua | German.news.cn

Mindeststeuer macht Investitionen in USA weniger attraktiv: ifo

2023-03-23 10:35:42| German.news.cn
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Das Foto zeigt das Weiße Haus in Washington, D.C. in den USA, 22. Juni 2022. (Xinhua/Liu Jie)

Die Mindeststeuer von 15 Prozent betreffe viele große internationale Unternehmen mit Niederlassungen in den USA, darunter 20 bis 30 aus Deutschland, so das ifo Institut für Wirtschaftsforschung.

BERLIN, 22. März (Xinhua) -- Die Einführung einer Mindeststeuer in den Vereinigten Staaten, wie sie im Inflationsbekämpfungsgesetz (IRA) der USA vorgesehen ist, wird wahrscheinlich die Steuerlast für globale Unternehmen erhöhen und Investitionen in dem Land weniger attraktiv machen, erklärte das ifo Institut für Wirtschaftsforschung am Dienstag.

Die Mindeststeuer von 15 Prozent betreffe viele große internationale Unternehmen mit Tochtergesellschaften in den USA, darunter 20 bis 30 aus Deutschland, heißt es in einer Studie des Münchner Instituts im Auftrag des Bundesfinanzministeriums (BMF) von Europas größter Volkswirtschaft.

Es gebe noch "viele Unklarheiten" bei der Umsetzung, einschließlich einer möglichen Überschneidung mit anderen Mindeststeuern, wie sie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) plane. Dadurch ergäben sich Unsicherheiten, die "Investitionen in den Vereinigten Staaten eher dämpfen dürften", so die Studie.

Wie andere Experten warnte auch das ifo Institut vor protektionistischen Elementen des milliardenschweren IRA-Subventionspakets, riet aber gleichzeitig der Europäischen Union (EU) davon ab, darauf mit schuldenfinanzierten Subventionen zu reagieren.

"Die EU sollte vermeiden, sich in einen Subventionswettlauf um die Ansiedlung von Batterie- oder Solarzellenfabriken zu begeben, die mit bekannten Technologien arbeiten", sagte ifo-Präsident Clemens Fuest in einer Erklärung und warnte, ein solcher Schritt sei "selbstschädigend".

Trotz der neuen Mindeststeuer ziehen die IRA-Subventionen und die niedrigeren Energiekosten in den Vereinigten Staaten ausländische Investitionen an. Während der Wirtschaftsstandort Deutschland mit der hohen Inflation zu kämpfen hat, planen viele Unternehmen im Land bereits, ihre Produktion in die USA zu verlagern.

Laut einer aktuellen Umfrage der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer beabsichtigen 93 Prozent der Unternehmen in Deutschland, ihre Investitionen in den USA in den nächsten drei Jahren zu erhöhen. Jedes fünfte Unternehmen plant sogar ein Investitionsvolumen von mehr als zehn Millionen US-Dollar.

Um dem Trend entgegenzuwirken, empfiehlt das ifo Institut, dass sich die EU neben den Verhandlungen mit den USA "auf eine wettbewerblich vergebene Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovationen sowie die Entwicklung von Infrastrukturen konzentrieren" sollte.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)