Ein Mann betankt ein Fahrzeug an einer Tankstelle in Berlin in Deutschland, 8. September 2022. (Xinhua/Ren Pengfei)
Nach Angaben des Münchner ifo-Instituts kletterte der Geschäftsklimaindex für Deutschland von 93,2 Punkten im März auf 93,6 Punkte im April. Die Experten äußerten sich zu den Umfrageergebnissen jedoch aufgrund fehlender wirtschaftlicher Impulse zurückhaltend.
FRANKFURT, 25. April (Xinhua) -- Der Geschäftsklimaindex für Deutschland ist zum sechsten Mal in Folge gestiegen und deutet auf verbesserte Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate hin, wie das ifo Institut für Wirtschaftsforschung am Montag mitteilte. Die Experten äußerten sich zu den Umfrageergebnissen jedoch aufgrund fehlender wirtschaftlicher Impulse zurückhaltend.
Nach Angaben des Münchner ifo-Instituts kletterte der Geschäftsklimaindex von 93,2 Punkten im März auf 93,6 Punkte im April. Das zeige, dass die fast 9.000 befragten Top-Manager so optimistisch seien wie seit Februar 2022 nicht mehr, so das Institut.
Aus der Sicht der Industrie sind laut ifo die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes deutlich zuversichtlicher in Bezug auf das künftige Wachstum, während die Unternehmen des Dienstleistungssektors die aktuelle Situation etwas schlechter einschätzen und für die nächsten Monate pessimistischer werden.
Laut ifo-Präsident Clemens Fuest ist die Verbesserung der Geschäftserwartungen vor allem auf die Stabilisierung des Energiemarktes zurückzuführen. Die Unternehmen würden zudem eine weitere Entspannung bei den Versorgungsengpässen feststellen, was sich positiv auf die Preise für Vorprodukte auswirke. Das verarbeitende Gewerbe sei davon am stärksten betroffen, weshalb der Optimismus in diesem Bereich besonders groß sei.
Die Wintersorgen der deutschen Unternehmen hätten sich verringert, während ein wirtschaftlicher Einbruch nicht mehr erwartet werde, sagte Fuest.
Das Institut wies jedoch auch darauf hin, dass es der deutschen Wirtschaft nach wie vor an Vitalität mangele, was erkläre, warum einige Ökonomen weiterhin vorsichtig seien.
"Die erneute Erholung des ifo-Geschäftsklimas deutet darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal erneut gewachsen sein dürfte. Allerdings sollte man nicht übermütig werden", sagte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank in Deutschland.
Laut Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der deutschen Entwicklungsbank KfW, hatte die Wirtschaft einen erfolgreichen Start ins Frühlingsquartal. "Die Wirtschaft kann im Gesamtjahr 2023 eine Schrumpfung vielleicht vermeiden, doch auch bei günstigerer Entwicklung käme sie vermutlich nur wenig über Stagnation hinaus", fügte sie hinzu.
"Von Frühlingsgefühlen ist die deutsche Wirtschaft noch weit entfernt", schreibt Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Trotz der Verbesserung bleibe die Stimmung in der Wirtschaft unterdurchschnittlich. Angesichts steigender Zinsen und einer fragilen Weltwirtschaft sei ein kräftiger Aufschwung kaum zu erwarten, so Kater.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
