Innovationskraft deutscher Unternehmen geht seit der Pandemie zurück - Xinhua | German.news.cn

Innovationskraft deutscher Unternehmen geht seit der Pandemie zurück

2023-05-27 13:13:30| German.news.cn
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BERLIN, 26. Mai (Xinhua) -- Der Anteil innovativer Unternehmen in Deutschland ist laut einem deutschen Think-Tank während der COVID-19-Pandemie rapide gesunken. 2022 galt nur noch jedes fünfte Unternehmen als "besonders innovativ", so eine am Donnerstag veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung.

"Diese Entwicklung wird schwerwiegende Folgen für die Stellung deutscher Unternehmen auf den Weltmärkten haben", sagte Armando García Schmidt, Wirtschaftsexperte der Bertelsmann Stiftung, in einer Erklärung.

"Unser Wohlstand ist massiv gefährdet, wenn immer weniger Unternehmen sich als technologische Vorreiter sehen oder sich nicht mehr an tiefgreifende Neuerungen wagen", sagte García Schmidt.

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der deutschen Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt (EPA) im Vergleich zu 2019 um 7,8 Prozent auf 24.684 gesunken. Damit liegt Deutschland zwar immer noch an zweiter Stelle hinter den Vereinigten Staaten, doch der Abstand zu anderen Ländern verringert sich.

China hat zur Spitzengruppe, zu der auch Japan gehört, aufgeholt. Im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie hat China seine europäischen Patentanmeldungen um mehr als die Hälfte auf 19.041 im Jahr 2022 gesteigert.

Nach Angaben der Bertelsmann Stiftung hat mehr als jedes vierte deutsche Unternehmen während der COVID-19-Pandemie geplante Innovationsaktivitäten verschoben oder ganz abgesagt. Bei Unternehmen ohne spezifischen Innovationsschwerpunkt war die Absagequote fast doppelt so hoch.

Von den 500 Unternehmen mit den höchsten Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) weltweit entfallen immer noch 29 auf Deutschland, wie eine aktuelle Analyse des Beratungsunternehmens EY Deutschland ergab. Im Jahr 2022 betrugen die F&E-Ausgaben dieser deutschen Unternehmen 68 Milliarden Euro, elf Prozent mehr als im Vorjahr.

Nur in China, Japan und den USA gab es mehr Unternehmen, die am meisten in Forschung und Entwicklung investierten, nämlich 38, 98 beziehungsweise 164. "Firmen aus Deutschland stehen auf den ersten Blick international nicht schlecht da. Der Wettlauf ist allerdings im vollen Gange", sagte Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY Deutschland, Anfang des Monats.

"Der Wirtschaftsstandort Deutschland steht unter Druck wie wahrscheinlich noch nie zuvor in seiner Geschichte", sagte Ahlers. "Hohe Energie- und Produktionskosten, schwierig zu beschaffende Rohstoffe mit unsicheren Lieferketten und erhebliche geopolitische Spannungen sind eine herausfordernde Mischung – vor allem für eine Exportnation wie Deutschland."

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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