BERLIN, 22. September (Xinhua) -- Rechtsextreme Ansichten scheinen tiefer in die deutsche Gesellschaft eingedrungen zu sein. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) teilen mittlerweile acht Prozent der Bevölkerung ein rechtsextremes Weltbild.
Der Anteil der Befragten mit einer "eindeutig rechtsextremen Orientierung" habe sich von rund zwei bis drei Prozent in den Vorjahren deutlich erhöht, heißt es in der alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld durchgeführten Umfrage.
Die Ergebnisse würden zeigen, "dass sich Teile … der Gesellschaft von der Demokratie distanzieren oder das Vertrauen in funktionierende Institutionen verloren haben", sagte der FES-Vorsitzende Martin Schulz. "Populismus und antidemokratische und völkische Positionen sind auf dem Vormarsch."
Die Ergebnisse seien "nicht nur erschreckend, sondern gebieten konsequentes Handeln - von der Politik, aber auch aus der Gesellschaft selbst", sagte Schulz.
Laut dem aktuellen Verfassungsschutzbericht des Bundesinnenministeriums hat die Zahl der extremistischen Straftaten in Deutschland im Jahr 2022 einen neuen Höchststand erreicht. Mehr als 35.400 Straftaten mit extremistischem Hintergrund wurden im vergangenen Jahr angezeigt.
Anfang dieser Woche verbot Deutschland die international tätige rechtsextreme Gruppe Hammerskins, einen Ableger der US-amerikanischen Hammerskin Nation. Es ist die 20. rechtsextreme Gruppe, die von der Bundesregierung als illegal eingestuft wurde.
"Mit diesem Verbot beenden wir in Deutschland das menschenverachtende Treiben einer international agierenden Neonazi-Vereinigung ", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser in einer Erklärung. Die Maßnahme sei ein "harter Schlag gegen den organisierten Rechtsextremismus".
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
