OTTAWA, 25. September 2023 (Xinhuanet) -- Der kanadische Verteidigungsminister Bill Blair forderte die indische Regierung am Sonntag dringend auf, bei der Untersuchung der Ermordung des Sikh-Führers Hardeep Singh Nijjar zu kooperieren.
In einem Interview mit der Canadian Broadcasting Corporation (CBC) sagte Blair: "Die einzige Bitte, die wir an unsere Verbündeten und an Indien gerichtet haben, ist, dass sie bei den Ermittlungen uneingeschränkt kooperieren, weil deren Ergebnis sehr wichtig ist."
"Das ist ein weiterer Grund, warum ich so viel Wert auf die laufenden Ermittlungen lege, damit wir in der Lage sind, über glaubwürdige Informationen hinaus zu Beweisen zu gelangen, zu stichhaltigen Beweisen dafür, was genau passiert ist, damit wir und die indische Regierung die Wahrheit erfahren, die Fakten kennen und dann zusammenarbeiten können, um die Angelegenheit auf angemessene Weise zu lösen", wurde der Verteidigungsminister zitiert.
Blair äußerte diesen Appell inmitten eines diplomatischen Streits zwischen Kanada und Indien, nachdem der kanadische Premierminister Justin Trudeau Agenten der indischen Regierung beschuldigt hatte, hinter der Ermordung des Sikh-Führers Nijjar auf kanadischem Boden zu stecken.
Die indische Regierung wies die Vorwürfe entschieden zurück und beschuldigte die kanadische Seite, anti-indischen Separatisten in den kanadischen Territorien Unterschlupf zu gewähren. Nijjar, ein glühender Anhänger der Unabhängigkeitsbewegung von Khalistan, wurde im Juni dieses Jahres von Unbekannten in der kanadischen Provinz British Columbia getötet.
Angesichts des sich vertiefenden Konflikts haben Kanada und Indien ihre Diplomaten des jeweils anderen Landes verwiesen und Reisehinweise herausgegeben, in denen sie ihre Bürger auffordern, bei Reisen in das jeweils andere Land "äußerste Vorsicht" walten zu lassen. Indien hat die Erteilung von Visa für Kanadier ausgesetzt, während Kanada sein diplomatisches Personal in der diplomatischen Vertretung in Neu-Delhi reduziert hat.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
