Deutsche Wirtschaft wird sich 2024 "nur schleppend erholen": IMK-Prognose - Xinhua | German.news.cn

Deutsche Wirtschaft wird sich 2024 "nur schleppend erholen": IMK-Prognose

2023-09-28 10:12:19| German.news.cn
2023-09-28 10:12:19| German.news.cn

BERLIN, 27. September (Xinhua) -- Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hat am Dienstag seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2024 auf 0,7 Prozent gesenkt, nachdem es zuvor von 1,2 Prozent ausgegangen war.

Europas größte Volkswirtschaft sei "durch die Folgen der Energiepreisschocks und den globalen geldpolitischen Restriktionskurs geschwächt und wird sich auch 2024 nur schleppend erholen", so das Düsseldorfer Institut in einer Pressemitteilung.

Angesichts einer im kommenden Jahr nur "verhalten" wachsenden Weltwirtschaft werde Deutschland als Exportland "wenig Impulse" von seinen Handelspartnern erhalten. Die Importe werden 2024 voraussichtlich um 1,8 Prozent steigen, während bei den Exporten nur ein leichtes Plus von 0,5 Prozent erwartet wird.

Die deutsche Industrie, die aufgrund von Kostennachteilen um ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit bangt, verzeichnete zuletzt rückläufige Aufträge. Das IMK rechnet damit, dass insbesondere die energieintensiven Industrien im kommenden Jahr "von hohen Energiepreisen behindert" werden.

Die Verbraucherpreise werden von den Preisen für Lebensmittel und Energie getrieben, sodass sich die Inflation in Deutschland langsamer als in anderen europäischen Ländern normalisiert. Während sich die Inflation in der Eurozone im August bereits auf 5,2 Prozent verlangsamt hat, lag sie in Deutschland nach offiziellen Angaben noch bei 6,1 Prozent.

Um die Inflation wieder unter den Zielwert von zwei Prozent zu drücken, hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins sukzessive auf 4,5 Prozent angehoben und damit das Niveau aus der Zeit der Finanzkrise von 2008 übertroffen. Es sei zu erwarten, dass die Inflation "noch zu lange zu hoch bleibt", sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Montag.

Zwar werde sich die Inflationsrate in Deutschland bereits im nächsten Jahr dem EZB-Ziel annähern, doch warnte das IMK, es bestehe ein "erhebliches Risiko", dass die Auswirkungen der Leitzinserhöhungen "stärker ausfällt als bisher erwartet, wobei auch eine Finanzkrise weiterhin eine relevante Gefahr darstellt."

Während die Inflation in diesem Jahr noch auf den Einkommen der Arbeitnehmer lastet, würden die Reallöhne im Jahr 2024 wieder steigen. In der Folge würden die privaten Konsumausgaben um 1,6 ansteigen, und es kommt, "getragen von einem dynamischen privaten Konsum",  zur "moderaten Erholung" der deutschen Wirtschaft, so das IMK.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
 

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